Die neue Bauweise der Alpinski überzeugte auf der Piste und im Labor.

Etwa alle zehn Jahre verkündet die Skiindustrie eine Revolution. Jetzt ist wieder eine neue Generation am Start, die sogenannten Rockerski. Von den elf Damenski, die die Stiftung Warentest mit dem österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) getestet hat, sind immerhin acht Rocker. Und sie haben sich sowohl im Labor als auch auf der Piste gut geschlagen. Bis auf ein Modell landeten alle Rocker auf den vorderen Plätzen.

Was ist neu bei den Rockern? Sie sind zum Teil etwas breiter und das Ende ist etwas nach oben gebogen. Während herkömmliche Ski wie ein Bogen gespannt sind, ist dies bei Rockerski weniger ausgeprägt. Liegt der Ski auf einer geraden Fläche, erkennt man die weiter in die Mitte verlagerten Kontaktpunkte. Dadurch simulieren Rocker einen kürzeren Ski. Sie erleichtern das Einleiten des Schwungs, sind sozusagen gutmütiger und verzeihen auch mal einen Fehler. Damit eignen sie sich für fast alle Zielgruppen.

Im Test waren elf Damenmodelle im mittleren Preissegment von rund 400 bis 500 Euro. Alle Modelle sind Allmountainski, das heißt, sie eignen sich für eine gemäßigte bis leicht sportliche Fahrweise. Die Bindung ist bei allen Ski inklusive.

Das Testergebnis ist insgesamt erfreulich positiv ausgefallen. Die Verarbeitungsqualität hat inzwischen ein sehr hohes Niveau erreicht. Fortschritte gibt es auch bei der Skikonstruktion. So gab es zum Beispiel in der technischen Prüfung diesmal keinen einzigen Ausreißer. Was man auch wörtlich nehmen kann, denn im Rahmen dieser Prüfung wird unter anderem die Ausreißfestigkeit der Kanten getestet. Hier wurde zehnmal ein Sehr gut vergeben. Nennenswerte Unterschiede gab es aber bei der Kantenhöhe. Die Differenz zwischen zirka 2,2 (Atomic, Salomon) und 1,5 Millimetern (Dynastar, Elan, Rossignol) ist vor allem für sportliche Fahrerinnen interessant, weil sie auf einen guten Kantengriff angewiesen sind. Sie müssen die Kante häufiger nachschleifen. Das geht freilich nur, solange sie noch vorhanden ist. Denn bei jedem Schleifen wird die Kante eine Spur dünner.

Die praktische Prüfung fand im April auf dem Hintertuxer Gletscher im Zillertal in Tirol statt. Wie üblich teilte sich das Testteam – acht Frauen zwischen 23 und 62 Jahren – in zwei Gruppen auf: zum einen die eher gemütlichen Gelegenheitsfahrerinnen und zum anderen die sportlichen Fahrerinnen, die eine schnellere Fahrweisen bevorzugen und damit den Brettern einiges mehr abverlangen. Bewertet wurde im Praxistest das Fahren auf präparierten und nicht präparierten Pisten. Dazu gehören unter anderem die Gleiteigenschaften und das Verhalten bei kurzen und langen Schwüngen. Außerdem beurteilten die Testerinnen die Skidynamik und den Fahrkomfort.

Bei drei Modellen unterscheiden sich die Ergebnisse zwischen den beiden Gruppen deutlich. Besonders auffällig ist die Diskrepanz beim Head-Ski. Während ihn die sportlichen Fahrerinnen mit einem Sehr gut auszeichneten, landete er bei den Gelegenheitsfahrerinnen nur im Mittelfeld. Auch Elan und Völkl sind für diese Zielgruppe nur befriedigend.