Neue Elektrogeräte sind oft sparsamer als Altgeräte, aber nicht immer.

Kürzlich hatte die Stiftung Warentest in einer Onlineumfrage die Frage gestellt: Was ist Ihnen beim Kauf eines Elektrogeräts wichtig? Häufigste Antwort: die Ausstattung. Das Bemerkenswerte war jedoch die zweithäufigste Antwort. Da tauchte nicht etwa der Preis oder die Marke auf, sondern der Stromverbrauch. Viele Geräte sind in den letzten Jahren sparsamer geworden. Zwar ist es aus Umweltsicht fragwürdig, funktionierende Altgeräte sofort zu verschrotten. Doch je älter das Gerät ist und je mehr Strom sich mit dem neuen sparen lässt, desto sinnvoller wird der Austausch. Erst recht, wenn eine teure Reparatur ansteht.

Ein komplett mit Altgeräten ausgestatteter Haushalt verbraucht nach Berechnungen der Tester doppelt so viel Energie wie einer, der nur auf Spargeräte setzt – Sparpotenzial im 3- bis 4-Personen-Haushalt: rund 400 Euro pro Jahr. Bei Kühl-Gefrier-Kombis ist am meisten drin: Geräte von 1992 brauchen im Schnitt Strom für 145 Euro im Jahr. Kombis von 2009 begnügen sich dagegen mit 56 Euro. Aber nicht jedes Neugerät ist sparsam. Wer etwa bei LCD-Fernsehern mit 107 Zentimeter Bilddiagonale zum Stromfresser statt zum Spargerät greift, zahlt in zwölf Jahren Nutzungszeit rund 1 000 Euro mehr für Strom.

Viele Elektrogeräte müssen ein Energielabel tragen: Topsparer bei Kühl- und Gefriergeräten sowie bei Wasch- und Spülmaschinen weisen darin die Energieklasse A-dreifach-Plus auf, also A+++. Aber auch Geräte mit A++ sind noch effizient. Kühlschränke mit Energieklasse A sind nur noch viertklassig und dürfen ab Mitte 2012 nicht mehr verkauft werden. Ein Kühler mit A++ ist um die Hälfte sparsamer als Kühler mit einfachem A. Bei Fernsehern kennzeichnet zurzeit die Energieklasse A+ das sparsamste Gerät, bei Wäschetrocknern, Backöfen, Raumklimageräten und Lampen ein einfaches A.

Der Standby-Verbrauch ist heute kein großes Thema mehr. Seit 2010 dürfen viele neue Elektrogeräte wie etwa Fernseher, Kaffeeautomaten und Waschmaschinen ausgeschaltet und im Bereitschaftszustand höchstens noch 1 Watt verbrauchen. Verfügen sie über eine zusätzliche Anzeige, liegt die Obergrenze im Standby bei 2 Watt. Ab 2013 sinken die Grenzwerte weiter. Dann gelten für Standby und Aus noch maximal 1 Watt beziehungsweise 0,5 Watt. Altgeräte brauchen im Standby aber oft viel Strom. Hier gilt weiterhin: Abschaltbare Mehrfachsteckdosen können Standby-Verluste vermeiden.

Und in Zukunft? Fernseher werden in den nächsten Jahren sicherlich noch sparsamer. Bei Waschmaschinen zeichnet sich dagegen ein Ende ab. Damit die Wäsche sauber wird, ist ein Minimum an Wasser nötig, dass erhitzt werden muss. Wer noch mehr sparen will, muss seine Gewohnheiten im Blick haben, zum Beispiel die Wahl der Waschtemperatur: 40 Grad reichen für normal Verschmutztes aus. Die 40-Grad-Wäsche braucht etwa ein Drittel weniger Energie als die 60-Grad-Wäsche. In vielen Haushalten steigt der Stromverbrauch allerdings trotz aller Effizienz und Sparsamkeit weiter an. Das liegt auch daran, dass immer mehr Elektrogeräte den Weg in unseren Alltag finden.

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