Computer brauchen Schutz. Nur vier Programme schützen gut.

Zweieinhalb Tage reichen im Schnitt. In dieser Zeit spürt G Data neue Schädlinge auf. Zweieinhalb Tage, nachdem neue Versionen von Viren, Trojanern und Würmern erstmals auf PCs losgelassen worden sind, erscheint ihre Signatur bereits auf der G-Data-Liste bekannter Virensignaturen. Ab diesem Zeitpunkt sind Rechner mit G Data geschützt. Zum Vergleich: Bei Trend Micro stehen nach drei Wochen gerade mal 2 von 25 aktuellen Schädlingen in der Signaturliste auf dem PC. Solche Trödelei ist brandgefährlich für Windows-Rechner. Schließlich ändern Internetpiraten ständig die Signaturen ihrer Schädlinge. Der Test der Stiftung Warentest offenbart, wie zuverlässig 14 Internetsicherheitspakete und 4 kostenlose Virenschutzprogramme Angriffe aus dem Internet abwehren.

Wollen Schädlinge auf den Rechner, kommt es auf die Wächter- und Scannerfunktion an: Der Wächter läuft permanent im Hintergrund. Verhalten sich Programme verdächtig, schlägt er Alarm. Zum Beispiel wenn Schädlinge den Antivirenschutz auszuschalten versuchen oder zusätzliche Software aus dem Internet laden. Im besten Fall löscht der Wächter den Schädling umgehend. Schafft er das nicht, verschiebt er ihn in Quarantäne. Dort kann der Schädling nichts mehr anrichten.

Der Dateiscanner durchforstet die Festplatte nach Schädlingen. Er gleicht die Dateien mit der oben beschriebenen Liste der Virensignaturen ab. Im Test müssen die Programme 1 800 aktuelle Schädlinge auf dem Computer finden und löschen. Kein Programm spürt alle auf. Das Rundumsorglospaket gibt es nicht. Avira und G Data finden immerhin 96 Prozent, Trend Micro ohne Internetverbindung nur 36 Prozent. Grund: Trend Micro lagert die neuesten Signaturlisten auf Cloudservern im Internet. Hat der PC keine Internetverbindung, fehlen ihm diese Signaturen. Das Problem: Wer unterwegs einen verseuchten USB-Stick ins Notebook steckt, kann sich trotz Schutzprogramm infizieren.

Brandmauern in Häusern sollen das Überspringen eines Feuers verhindern. Sie dürfen keine Öffnungen haben, müssen einen 90-minütigen Brand und anschließenden Stoß überstehen. Die kostenpflichtigen Sicherheitspakete enthalten ebenfalls Brandmauern (englisch Firewalls). Im besten Fall schützen sie den Rechner vor Hackerangriffen und kontrollieren den ausgehenden Verkehr auf verdächtige Datenpakete. Der Test der Firewalls zeigt: Viele arbeiten schlechter als die im Betriebssystem Windows 7 eingebaute Firewall. Sie schneidet im Test befriedigend ab. Die Firewalls von Bullguard, Check Point, F-Secure, McAfee, Norton und Panda sind nur ausreichend. Die zuverlässigste Firewall liefert Eset.

Einige Pakete beanspruchen viel Speicherplatz und verlangsamen den PC spürbar. Besonders viele Ressourcen brauchen Bitdefender, G Data, McAfee, Trend Micro. Alternative für schwache Rechner: ein kostenloses Programm. Gratisprogramme belegen meist weniger Speicher und schonen die Ressourcen. Auch im Portmonee. Wer trotzdem ein Paket kaufen möchte, sollte in ein Geschäft gehen. Der Download ist meist teurer und der Vertrag verlängert sich automatisch. Zum Beispiel bei McAfee: Der Download kostet 60 Euro – die Box-Version unter 20 Euro.

Weitere Informationen: Zeitschrift test 4/2012 und www.test.de/internetsicherheit