Fünf Gerichte – von Frosta und iglo – schmecken fast wie selbstgekocht.

Mehr als jeder zweite Deutsche greift hin und wieder zu einem Fertig-gericht, statt selbst zu kochen. Wichtigster Grund: Es geht schneller. Als gesund gilt Essen aus der Tüte aber nicht. Es ist wenig ausgewogen, steckt voller Zusatzstoffe und schmeckt eintönig, so die Meinung vieler. Zu Recht? Die Stiftung Warentest hat 24 tiefgekühlte Nudelpfannen mit und ohne Fleisch getestet. Die Qualität reicht von gut bis mangelhaft.

Beim Geschmack gab es im Test große Unterschiede. Immerhin fünf Gerichte schmeckten fast so gut wie selbstgekocht: von Frosta das Bami Goreng, das Hähnchen Geschnetzelte und die Tortellini Käse-Sahne sowie von iglo die Penne Gorgonzola und die Tortelloni Käse-Sahne. Mangelhaft schnitt das Jütro Bami Goreng ab: Das Fleisch war leicht alt und trocken, das Gemüse dumpf und bitter. Statt asiatischer Würzung überwog ein untypischer Geruch und Geschmack vor allem nach Brühe, Wirsing und Lauch. Mangelhaft waren auch die Mama Mancini Tortellini Käse-Sahne von Aldi (Nord). Sie waren teilweise mit Schweinefleisch gefüllt – auf der Verpackung steht das aber nicht.

Wer auf den Verpackungen nach Aroma- und Zusatzstoffen sucht, wird oft überrascht: Immerhin zwei Drittel der Gerichte im Test – 16 der 24 – enthalten keine Zusatzstoffe. In den restlichen stecken laut Zutatenliste Säuerungsmittel, Schmelzsalze, Stabilisatoren, Verdickungsmittel oder Emulgatoren. Aromen sind nur dreimal zugesetzt. Wenn die Verpackungen „ohne Aromazusatz“ oder „ohne Geschmacksverstärker“ versprechen, stimmt das bei den Produkten im Test. Das haben die Laboranalysen gezeigt. Mit Glutamat hilft keiner der Hersteller beim Geschmack nach. Die Angabe „ohne Konservierungsstoffe“ bei apetito ist vollkommen unsinnig und überflüssig: Das Frosten macht die Gerichte haltbar.

Ihr Fettgehalt reicht bei einer 400-Gramm-Portion von rund 5 bis 32 Gramm. Anders als man vermuten könnte, liefern Tortelloni in dicken Käse-Sahne-Soßen nicht unbedingt am meisten Fett: So enthalten die Gut-und-Günstig-Tortelloni von Edeka weniger Fett als das Bami Goreng von iglo. Auf den Packungen empfehlen die Anbieter teilweise zusätzliches Fett in Form von Öl oder Sahne zur Zubereitung. Damit kann sich der angegebene Fettgehalt, der sich auf das unzubereitete Produkt bezieht, schnell verdoppeln. Beim Bami Goreng von Frosta führen drei Esslöffel Öl sogar zu mehr als dem Dreifachen an Fett. Wer auf seine Linie achtet, dem empfehlen die Tester einfach weniger Öl zu nehmen.

Für eine Hauptmahlzeit enthalten die meisten Gerichte im Test viel Salz. Eine 400-Gramm-Portion liefert im Schnitt etwas mehr als die Hälfte der täglich tolerierbaren Menge von 6 Gramm, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Zu viel Salz enthält das Bami Goreng von Kaufland/K Classic: Eine Portion schöpft die 6 Gramm fast aus.

Gute Nachricht: Die Tester fanden keine gefährlichen Erreger wie Salmonellen und Listerien. Nur in drei Nudelpfannen war die Zahl an Enterobakterien, das sind Verderbniskeime, etwas erhöht – gesundheitlich unbedenklich.

Weitere Informationen: www.test.de/fertiggerichte