Ein türkisches Dampfbad, das so genannte Hamam, ist ein Ort der Reinigung für Körper und Seele. In wohlig warmer Atmosphäre soll sich der Körper entspannen, so dass auch der Geist zur Ruhe kommen kann.

Der Besuch im Hamam ist nicht einfach nur ein Aufenthalt in einer orientalischen Sauna. Das Hamam, auch bekannt als türkisches Bad, ist eine Art Wellness-Tempel der besonderen Art. Ähnlich wie bei einem Saunabesuch betritt man die Wohlfühl-Oase nur mit einem Handtuch bekleidet, allerdings bekommt man direkt beim Eingang schon den Eindruck, man befinde sich in einem Ruhepalast aus Tausendundeiner Nacht. Das Dampfbad besteht aus einer großen Halle aus Marmor, in der Mitte befindet sich fast immer eine große, runde Liegefläche, die auch Nabelstein genannt wird. Das Licht ist gedimmt, alles lädt dazu ein, seinen Kopf für einen Moment auszuschalten und sich der entspannten Atmosphäre hinzugeben.

Bevor man Kontakt mit dem Masseur aufnimmt, legt man sich zunächst für einige Minuten auf die warme Marmorplatte im Zentrum des Raumes, um seine Muskeln schon mal zu entspannen und das Drumherum auf sich wirken zu lassen. Schließlich legt man sich auf eine Steinliege, der so genannte Tellak, zu Deutsch Bademeister, beginnt dann, den Körper zu kneten und zu strecken und mit gezielten Handgriffen bestimmte Stellen zu bearbeiten, um dadurch Verspannungen zu lösen und die Durchblutung der Haut anzuregen. Anschließend startet er mit der Reinigungsprozedur. Dafür zieht er sich meist einen Handschuh aus Wildseide oder Ziegenhaar an, mit dem er danach über den Körper streicht. Schließlich darf man sich auf den angenehmsten Teil der Massage freuen. Der Tellak überschüttet den gesamten Körper mit einem wohltuenden Seifenschaum, den er danach mit Schüsseln voll warmem Wasser wieder abspült.

Nach der Anwendung kann man dann noch einmal auf dem angenehm beheizten Plateau verweilen, wer jedoch von der Hitze im Hamam genug hat, hat die Möglichkeit sich in einen etwas kühleren Ruheraum zurückzuziehen, um sich weiter zu erholen. Dort wird häufig Tee gereicht, um auch innerlich noch ein bisschen was von der angenehmen Wärmebehandlung zu verspüren.

In einem originalen Hamam werden Männer und Frauen übrigens meist nicht gleichzeitig behandelt, es gibt dann für die jeweiligen Geschlechter entweder unterschiedliche Nutzungszeiten oder verschiedene Räumlichkeiten.

Das türkische Dampfbad gehört in der nahöstlichen Welt zu einem festen Bestandteil der dortigen Badekultur. Allerdings geht es sowohl in arabischen Ländern als auch in der Türkei oder im Iran eben nicht nur einzig um allein um die Reinigung des Körpers, sondern auch um das gleichzeitige Reinwaschen der Seele. Während des Aufenthaltes im Schwitzbad soll man sich vergnügen und den Stress hinter sich lassen, so dass man sich nach dem Besuch im Hamam wieder ganz frisch fühlt.

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