Berlin. Bei „Schlag den Star“ gab es seit längerem wieder ein Frauen-Duell. Lena Meyer-Landrut gegen Lena Gercke – am Ende stand ein Rekord.

Bis 0:15 Uhr sollte „Schlag den Star“ laufen, bis kurz nach 2 Uhr ging es. Und das lag nicht etwa daran, dass beim ersten Frauen-Duell in diesem Jahr die Kandidatinnen Lena Meyer-Landrut und Lena Gercke alles zehnmal erklärt bekommen mussten (Frauen halt, haha), die beiden zu viel sabbelten (Frauen halt, hihi) oder einfach zu ungeschickt für die Spiele waren (Frauen halt, höhö). Also auch. Aber vielmehr lag es daran, dass ProSieben sich zum Ziel gesetzt hatte, die schöne Werbung nicht mit unnötig viel Show zu stören – mit fatalen Folgen für die Spannung.

Nur mal kurz zur Verdeutlichung, was alles interessanter gewesen wäre, als weite Strecken dieser so groß beworbenen „Schlag den Star“-Ausgabe: ein Blockseminar über die Wirkung von Schlafmitteln zum Beispiel, das Nachtleben auf Pellworm oder auf Twitter alle Witze darüber zu zählen, dass Lena sicher gewinnt.

Denn immer wenn das Duell der ersten „Germany’s next Topmodel“-Siegerin Lena Gercke und der Songcontest-Gewinnerin Lena Meyer-Landrut gerade ein klein wenig an Fahrt aufnahm, gab ProSieben ab an die Werbung – mit Vorliebe auch mitten in den Spielen. Und wenn die Gelegenheit für Werbung günstig gewesen wäre – etwa wenn sich die Ladies für die nächste Aufgabe umziehen mussten – blieb ProSieben dabei. Und zeigte in der Zwischenzeit so spannende Dinge wie Elton beim Kaffeetrinken.

„Lena kann mich in gar nichts schlagen“

Wer trotzdem dranblieb, wurde zumindest gegen Ende – als die Werbepausen nicht mehr so lukrativ und damit spärlicher wurden – mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen belohnt, aus dem letztlich Lena Meyer-Landrut als knappe Siegerin hervorging. Das es so kommen würde, hatte sie schon im Einspieler vollmundig angekündigt.

„Lena ist ‘ne relativ gute Verliererin, von daher mache ich mir keine Sorgen“, tönte Lena ML, wie ProSieben sie taufte, und schob direkt nach: „Ich glaube, dass mich Lena in gar nichts schlagen kann.“ Bis Spiel 5 sollte sie Recht behalten. Dann kurvte Lena G schneller auf einem Elektroroller durch die Gegend und sicherte sich auch später immer wieder Punkte, wenn’s drauf ankam – so dass erst das letzte Spiel die Entscheidung brachte. Die besten Momente im Schnelldurchlauf.

Niemand mag Tomatensaft

In Spiel 4 galt es, Getränke mit verbundenen Augen am Geschmack zu erraten. Klingt eigentlich machbar, ist aber offenbar schwerer, als man denkt. Traubensaft etwa hielten beide Lenas für Apfelsaft und gänzlich unbekannt schien ihnen Waldmeister zu sein. Lena G tippte auf Mandelmilch, Lena ML plädierte für Zuckerwasser – gar nicht so weit weg, wenn man mal ehrlich ist.

Leichter fiel das Erkennen hingegen bei jenen Getränken, für die man eine Abneigung hegt. Malzbier etwa fanden bei: „Uuuaaah“, „bäh“, „widerlich“, konnten es aber zuordnen. Ebenso wie Tomatensaft, den Lena G Elton gar vor die Füße spuckte. Schmeckt halt nur zusammen mit Tabasco und Tequila.

Serien-Raten bis zur Unendlichkeit

Dass es ein langer Abend werden sollte, hatte auch mit diesem Spiel zu tun: Serien-Raten. Vorgegeben wurden die Namen der Charaktere. Doch Lena und Lena konnten weder William Tanner „Alf“ zuordnen noch Al Bundy „Einer schrecklich netten Familie“ noch Jack Bauer „24“. Lena Gs Begründung: „Ich guck nur ProSieben, da läuft das nicht.“

Dinge, die wir nicht über Elton wissen wollten

Wenn Moderator Elton nicht gerade Kaffee trank, machte er sonderbaren Smalltalk. So erfuhr der Zuschauer, dass er sich gerne ein Tinkerbell-Tattoo stechen lassen will. Weil er die kleine Elfe so süß findet. Und die Werbepausen nutzt er zum Pinkeln und Nutella-Toast schmieren. Hoffentlich nicht in Kombination.

Die infantilsten Witze

Es mag an der fortgeschrittenen Stunde gelegen haben, aber gegen 1:30 Uhr brach im Studio doch tatsächlich Gelächter aus, weil Lena G beim Golf-Darts wissen ließ, dass das Gummi, von dem aus sie die Bälle abschlug, geplatzt sei und sie nun keinen (Ball) mehr hochkriegen würde. Brüller.

Die Entscheidung

Wie so oft endete „Schlag den Star“ mit einem Geschicklichkeitsspiel. Abwechselnd mussten Lena und Lena Holzklötze aus einem Turm ziehen, ohne dass dieser umkippte. Überraschenderweise kam dabei doch noch mal so was wie Spannung auf. Das glücklichere Händchen hatte am Ende Lena Meyer-Landrut und sicherte sich die 100.000 Euro für einen guten Zweck. Ihr Endergebnis: 68 Punkte. 16 mehr als Lena Gercke und 62 mehr als Levina.