Die Bundesärztephilharmonie spielt am 22. September beim Benefiz-Konzert in der Laeiszhalle Tschaikowsky und Schostakowitsch

„Ärzte können auf dem Gebiet der klassischen Musik besonders gut Stress abbauen“, sagt Dr. Michael Scheele. So ist es zumindest für den 68 Jahre alten Geiger und ersten Vorsitzenden der Bundesärztephilharmonie: Er hat es schon immer geliebt, sich nach einem harten Arbeitstag am Abend noch zum Üben hinzusetzen, am Wochenende zu musizieren – oder sich, wie nun auch wieder vor dem alljährlichen Benefizkonzert des Orchesters, zu einer mehrtägigen Probenphase im Nordkolleg in Rendsburg zu treffen. „Wenn ich dort den ersten Abend in der Probe sitze und die Begeisterung rund um mich spüre, dann entspanne ich“, erzählt der ehemalige Frauenklinik-Chef der Asklepios Klinik Nord. Am 22. September um 11 Uhr tritt dann das 85 Musiker starke Ärzteorchester in der Laeiszhalle auf. Sie spielen ein Benefizkonzert zugunsten des Vereins Hamburger Abendblatt hilft.

Es wird eine „Matinée à la russe“ sein, da die Ärzte ausschließlich Stücke russischer Komponisten spielen werden, zum einen Tschaikowskys erstes Klavierkonzert und dann die 10. Sinfonie E-Moll von Schostakowitsch. Dirigent wird der Schweizer Martin Lukas Meister sein, der bereits als Generalmusikdirektor und Kapellmeister in Darmstadt, Ulm und Kaiserslautern gearbeitet hat. Solistin in Tschaikowskys erstem Klavierkonzert ist die national wie international erfolgreiche Pianistin Annika Treutler.

Gegründet wurde das Projekt-Ensemble von Michael Scheele

Michael Scheele hat 2015 die Bundesärztephilharmonie gegründet. Während seiner beruflichen Tätigkeit hatte er im Hamburger wie auch im Deutschen Ärzteorchester gespielt – dort allerdings immer wieder festgestellt, dass groß besetzte Werke wie etwa die Sinfonien häufig nicht realisierbar waren, da es an der nötigen Anzahl Musiker fehlte. Grund genug für den Hamburger, die Idee eines Projekt-Ensembles zu realisieren: ein basisdemokratisches Kollektiv, dessen je nach Projekt wechselnde Besetzung auf gegenseitigen Empfehlungen fußt und dessen Mitglieder nicht allein bei der Werksauswahl mitentscheiden, sondern auch die Dirigenten festlegen. So hat die Bundesärztephilharmonie neben Tschaikowsky mit der zehnten Sinfonie von Schostakowitsch ein Werk ausgewählt, das sonst eher selten in Konzertprogrammen auftaucht. Die Idee dahinter ist, selten gespielte Werke mit dem einen oder anderen Publikumsliebling zu verbinden.

Die Einnahmen kommen dem Verein Hamburger Abendblatt hilft zugute

Die Konzerte der Bundesärztephilharmonie sind stets Benefizveranstaltungen, deren Einnahmen aus den Eintrittsgeldern einem Hilfsprojekt zugutekommen. „Getreu unserem Motto ,Musik genießen – Menschen helfen‘ spielen wir unser Konzert zugunsten der Abendblatt-Initiative, weil die gesamten Konzerteinnahmen schwerbehinderten Kindern und Jugendlichen in der Metropolregion Hamburg, die von dem Verein gefördert werden, zugutekommen“, sagt Scheele. So tragen die musizierenden Mediziner aus ganz Deutschland nicht nur allein die Reise- und Unterkunftskosten selbst, sondern unterstützen zudem ihre jungen studentischen Orchester-Kollegen finanziell. „Denn diese Mischung aus Alt und Jung finde ich sehr wichtig“, sagt Scheele. „Schließlich geht es in den Proben vor unserem Auftritt auch um das soziale Miteinander.“ Möglich ist das Konzert auch durch die Unterstützung von der Alk-Abelló Arzneimittel GmbH, dem Ärztlichen Kulturverein Hamburg, der MLP-Finanzberatung Hamburg, der Praxisklinik Winterhude, der Signal Iduna Gruppe, der SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH und Blume 2000. (HA/tes)

„Matinée à la russe“ am 22.9. um 11 Uhr in der Laeiszhalle. Tickets zu 29,50/18,60 und 10,90 Euro erhältlich bei der Abendblatt-Geschäftsstelle, Gr. Burstah 18–32, den bekannten Vvk.-Stellen und unter www.bundesaerztephilharmonie.de