Hamburg. Nach langer Vernachlässigung des Hauses im Uni-Viertel müssen Mieter raus. Behörden wollten Besitzer enteignen – doch es ist zu spät.

Zwangsräumung statt Enteignung: Nach jahrelanger Vernachlässigung durch den Eigentümer haben sich die Zustände in einem baufälligen Wohnhaus an der Grindelallee so gravierend verschlechtert, dass sich der Bezirk Eimsbüttel jetzt gezwungen sieht, den Altbau zu räumen. Acht Mieter sollen bis Ende Mai ihre Wohnungen verlassen. Begründung des Amtes: Gefahr in Verzug, der Brandschutz für die Bewohner sei nicht mehr gewährleistet, das Risiko einer Wohnnutzung zu hoch.

Es ist der vorläufige Schlusspunkt in der Geschichte dieser umstrittenen Immobilie im Uni-Viertel, die laut Mieterverein zu Hamburg von einem „Vermieter der schlimmsten Sorte“ konsequent heruntergewirtschaftet worden sei. Mieter berichteten schon vor mehr als einem Jahr von Schikanen wie Buttersäure im Flur, von Türschlössern, die mit Sekundenkleber verstopft wurden, von Kothaufen vor dem Keller und von Müll im Treppenhaus.