Im Video: Ein Slapstick-Tor sorgte beim Spiel der Aufstiegsaspiranten MSV Duisburg gegen den FC Ingolstadt für Aufregung.

Duisburg/Köln. Ein deutscher Zweitliga-Keeper namens Mark Flekken erlangte mit einem Missgeschick weltweite Berühmtheit: Die Slapstick-Einlage des Torwarts vom MSV Duisburg im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (2:1) am Sonnabend war der Renner im Netz – weit über die Landesgrenzen hinaus amüsierten sich die Fußballfans über den Schlussmann der Zebras.

Mit dem Rücken zum Spielfeld sah der das drohende Unheil nicht kommen, sondern genehmigte sich in aller Ruhe einen Schluck aus der Pulle. Der 24-Jährige dürfte mit seiner unfreiwilligen Aktion beim Gegentreffer (18.) fester Bestandteil vieler Jahresrückblicke 2018 werden.

„Es war eine totale Schrecksekunde. Ich habe den Torjingle gehört und dachte, wir führen 2:0. Daraufhin habe ich mich umgedreht und wollte einfach was trinken, als plötzlich der Ball bei mir ins Tor geht. Da war die Musik noch nicht einmal aus“, sagte der 1,95 m große Torwart-Hüne Flekken.

MSV-Keeper Flekken wirkte wie paralysiert

In der 17. Minute hatte Enis Hajri für die Gastgeber das vermeintliche 2:0 erzielt. Der Treffer wurde aber zu Unrecht von Schiedsrichter Johann Pfeifer (Heusenstamm) aberkannt. Flekken hatte dies nicht mitbekommen, bejubelte den Treffer und nahm mit dem Rücken zum Spielfeld inmitten seines Tores einen kräftigen Schluck aus der Trinkflasche. Unterdessen waren die Gäste schon wieder in der Vorwärtsbewegung in Richtung MSV-Gehäuse.

Flekkens Mitspieler Gerrit Nauber fing den Angriff der Gäste ab und köpfte in höchster Not und in guter Absicht den Ball zu seinem Wasser trinkenden Schlussmann zurück. Doch der konnte nicht mehr rechtzeitig eingreifen, Stefan Kutschke roch den Braten und schob zum 1:1 ein.

Flekken blieb wie angewurzelt in seinem Tor stehen, konnte später angesichts des Sieges seiner Mannschaft aber selbst schmunzeln. „Ich will das mit einem Lachen abhaken. Ich werde mich in den nächsten Wochen aber auf viel Flachs der Mitspieler einstellen müssen“, sagte er: „Die Trinkflasche nehme ich mit nach Hause und verbrenne sie irgendwo im Garten. Die nächsten Spiele lege ich meine Trinkflasche nicht mehr ins Tor.“

Flekken auf den Spuren von Butt

Ein ähnliches Gegentor kassierte im deutschen Profifußball nur Hans-Jörg Butt im April 2004 (siehe Video). Der damaliger Leverkusen-Keeper verwandelte zunächst einen Elfmeter zur 3:1-Führung auf Schalke und ließ sich auf dem Rückweg von seinen Mitspielern abklatschen. Am Strafraum angekommen, winkte er noch kurz in die Fankurve, ehe er von Mike Hanke überlupft wurde.

Schalkes Stürmer düpierte Butt mit einem Schuss von der Mittellinie unmittelbar nach dem Anstoß. Ein weiterer Treffer sollte den Knappen jedoch nicht mehr gelingen und somit gewann Bayer die Partie 3:2.

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Auch Duisburg ging trotz des Slapstick-Gegentores als Sieges vom Platz. Nach den drei Punkten, durch die der Aufsteiger weiter vom Durchmarsch in die Bundesliga träumen kann, gab es von Flekkens Kollegen keinerlei Vorwürfe. „Im Endeffekt können wir über die Szene lachen, weil wir dann eine richtig gute Mentalität gezeigt und doch noch gewonnen haben“, sagte Lukas Fröde stellvertretend für viele seiner Mitspieler.

Und Nauber stellte lieber noch einmal die Glanztat seines Keepers in der zehnten Minute heraus, als Flekken gegen den späteren Torschützen Kutschke einen Foulelfmeter (11.) parierte: „Ich mache ihm keinen Vorwurf, wie er zuvor den Elfmeter gehalten hat, war nämlich überragend.“