Sylt (dpa/lno). Rassistisches Gegröle auf Sylt löst eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche Politiker finden deutliche Worte. Die FDP bezeichnet es als „wohlstandsverwahrlostes Verhalten“.

Für die FDP in Schleswig-Holstein sind die von Sylter Barbesucherinnen und -besuchern gesungenen, rassistischen Parolen „einfach nur abstoßend“. „Wir verurteilen dieses rassistische und wohlstandsverwahrloste Verhalten auf das Schärfste“, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt, am Freitag laut Mitteilung. Bedauerlicherweise handele es sich dabei nicht um einen Einzelfall: „In den vergangenen Monaten haben wir immer wieder erleben müssen, wie auch bei uns in Schleswig-Holstein Menschen auf Partys offen Hetze betreiben, anstatt friedlich gemeinsam zu feiern.“

Rassismus und Ausländerfeindlichkeit seien kein Randphänomen, sondern fänden sich in allen Teilen unserer Gesellschaft. „Das muss uns Sorgen bereiten und fordert uns alle zum Handeln auf.“ Es sei deshalb wichtig, nicht nur auf die Ermittlungsbehörden und das Strafgesetz verweisen. Auch sollte im Bereich der Bildung noch stärker für diese Themen sensibilisiert und Aufklärung betrieben werden. „Hass, Hetze und Ausländerfeindlichkeit dürfen bei uns keinen Platz haben.“

Am späten Donnerstagabend war der Polizei auf Sylt ein Video zugespielt worden, auf dem offenbar eine Feier auf der Außenterrasse eines Sylter Nachtclubs aufgezeichnet wurde. Darin ist den Angaben zufolge zu sehen, wie einige Menschen rechtsextreme Liedtexte („Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“) singen. Eine Person soll zudem den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben. Der Vorfall ereignete sich nach ersten Erkenntnissen bereits am Pfingstwochenende.