Themen: Islamisten-Demo: Empörung über Hamburger Kundgebung +++ Marathon der Superlative +++ Kuriose Lage vor Stadtderby

Wo bleibt der „Aufschrei“?

30. April/1. Mai: „Islamisten-Demo: ,Für diese Hetzer darf es keinen Platz geben‘. Empörung über Hamburger Kundgebung. Kanzler Scholz fordert Konsequenzen. CDU will Verbot“

Über das Handeln der Hamburger Behörde bin ich schon seit langem schockiert. So wurde schon vor Jahren eine Islamisten-Demo genehmigt, deren Streckenverlauf genau an der jüdischen Mahnwache vor dem Elektromarkt Saturn am Hauptbahnhof vorbeiführte. Viele Polizisten mussten damals die kleine Gruppe der Mahnwache vor den, teilweise aggressiven, Islamisten beschützen. Auch damals hieß es, dass alles „rechtens“ gewesen sei. Was mich so schockiert, ist das Verhalten unserer Mitmenschen gegenüber diesen Islamisten. Diese fordern Kalifat, mit all seinen Konsequenzen, also Scharia, Todesstrafe für Menschen, die sich nicht an ihre Regeln halten, Steinigung, Rechtlosigkeit der Frauen usw. Wo bleibt der „Aufschrei“ der Gesellschaft gegen diese Antidemokraten? Wo bleiben die Hunderttausenden Gegendemonstranten, die sich für unsere Demokratie einsetzen? Wir sind doch nicht „rechts“, wenn wir gegen Islamisten demonstrieren, die für ein islamistisches Kalifat sind. „Wehret den Anfängen“ gilt für alles, was die Demokratie gefährdet.
Volker Hanff

Klares Bekenntnis fordern

30. April/1. Mai: Leitartikel: „Wehrhafte Demokratie? Die Rufe nach dem Kalifat sind inakzeptabel – gerade in der Hansestadt“

Leider wird unsere Demokratie von unseren sogenannten Gästen nur als schwach angesehen, und leider lernen die Verantwortlichen nicht aus anderen Beispielen. Ich erinnere an Birmingham/Großbritannien. Wir haben nicht annähernd eine koloniale Vergangenheit wie die Briten, aber die Ziele der Islamisten hier wie dort sind die gleichen, genährt durch eine jahrhundertelange, Jahrtausende alte Tradition und nicht gelebte Toleranz. Ich vermisse den Widerspruch von Muslimen, die einen offenen Blick und eine moderne Lebensform bevorzugen. Es kann nicht sein, dass Verbände hier ein Eigenleben führen und Zielen und Interessen folgen, die uns schaden. Noch schlimmer ist, dass es hier immer noch Menschen gibt, die blind sind und die Toleranz vieler strapazieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass jeder machen kann, was er will. Sich nicht kümmern und nicht einschreiten bestätigt die Schwäche, die unserer Demokratie unterstellt wird. Es wird Zeit, dass wir verlangen, dass Menschen , die unsere Hilfe fordern, sich klar zu unserem Verständnis von freiheitlicher Lebensform bekennen. Der leichtsinnige Umgang mit unserer Staatsbürgerschaft wird sträflich ausgenutzt. Ich könnte die Liste von Problemen, die daraus entstanden sind, aufzählen, aber ich bin es leid. Eigentlich möchten wir uns nur noch unserer Familie und Umgebung widmen, aber wenn man mit offen Augen und Ohren durch die Welt geht, Zeitungen abonniert und Fernsehberichte über den Zustand unserer Welt sieht, dann kommt man nicht umhin, sich damit auseinanderzusetzen. Glück ist, wenn man ein hoffnungsloser Optimist ist!

Sabine Below

Nächstes Jahr besser machen

29. April: „Marathon der Superlative“

Der Marathon in Hamburg war wieder ein großartiges Event, das sich nach wie vor größter Beliebtheit erfreut. Das belegen die Teilnehmer- und Zuschauerzahlen. Ein bisschen Kritik gibt es von meiner Seite aber doch. Dass es bei Sportveranstaltungen zu Straßensperrungen kommt, ist klar und wird weitreichend kommuniziert. Nun gibt es aber trotzdem in dieser Stadt Menschen, die nicht zum Spaß mit dem Auto hin- und herfahren, sondern ein – wenn auch nur für sie – wichtiges Ziel haben. Gut, dass die Stadt dafür eine „interaktive Karte“ der Sperrungen eingeführt hat, auf der man, in 30-Minuten-Schritten, sehen kann, wann welche Sperrungen aufgehoben werden, wenn der Marathon vorüber ist. Schade nur, wenn man sich darauf verlassen hat, aber leider keine einzige Sperrung aufgehoben worden war. Und da steht der „böse“ Autofahrer wieder im Stau und verschmutzt die Umwelt. Das tun tausende von Plastikbechern entlang der Laufstrecke allerdings auch! Die werden zwar eingesammelt – weitestgehend – aber Plastik ist es trotzdem. Ich wünsche mir, dass das nächstes Jahr besser gemacht wird, denn unterm Strich ist es eine großartige Sportveranstaltung.

Frank Köster

Friedlich trotz Rivalitäten

29. April: „Fortuna als letzte Hoffnung. Nach dem 4:0 in Braunschweig hat der HSV noch eine Chance, ist aber auf Hilfe angewiesen. Kuriose Lage vor Stadtderby“

Auch wenn ich nun über 60 Jahre HSV-Fan bin, muss ich neidlos anerkennen, dass auf dem Feld des Fußball-Sports hier in Hamburg nun St. Pauli die Nummer eins ist. Allerdings hoffe ich, dass der Aufstieg des Kiez-Clubs, wie er immer genannt wird, nicht gerade im Volksparkstadion feststehen wird. Mir persönlich war und ist es immer wichtig, sich sportlicher Rivalität zu stellen, aber niemals irgendeine Form von Gewalt anzuwenden. Ich selbst freue mich immer, wenn ich Stadionbilder sehe, auf denen Fans beider gegeneinander spielender Vereine friedlich und gut gelaunt nebeneinandersitzen. Also wünsche ich mir auch ein tolles und friedliches Stadtderby am 3. Mai. Aber, ich bitte die St.-Pauli-Fans hiermit um Verständnis, ich wünsche mir einen Sieg der Rothosen. Auf der ganzen Welt gibt es schon Probleme genug. Im Fußball sollte unter allen Fans aber klar sein, dass es immer friedlich bleiben sollte trotz Rivalitäten.

Detlef Riedel

Unausgewogen und einseitig

26. April: „Dohnanyi am Freitag: Zeit für Diplomatie. Hamburgs Altbürgermeister im Gespräch. Heute über Deutschlands Interesse“

Die Ausführungen von Herrn von Dohnanyi sind völlig unausgewogen und blenden die Verantwortung Russlands für diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg aus. Die Regierung der Ukraine kritisiert er als nationalistisch, obwohl sie sich nur dafür einsetzt, die auch von Russland anerkannten Grenzen zu verteidigen. Kein Wort zu dem Regime von Putin, das mit seinem vom Zaun gebrochenen Krieg unendliches Leid über die Ukraine, aber auch über das eigene Volk gebracht hat und die grundlegenden Menschenrechte mit Füßen tritt. Es sei nach Auffassung von Herrn Dohnanyi eigentlich Aufgabe der Ukraine, eine diplomatische Friedensinitiative zu starten. Aus einer Position der Schwäche, wie sie derzeit leider besteht, ist dies alles andere als Erfolg versprechend. Dass Russland, das den Krieg begonnen hat, eine diplomatische Initiative ergreifen könnte, wird von ihm nicht einmal in Betracht gezogen.

Reinhard Wagner

Den Krieg nicht wiederholen

26. April: Leitartikel: „Der Kanzler bleibt stur. Bidens Waffenlieferungen an die Ukraine werden wenig Einfluss haben“

Ein Verhalten, das als „stur“ bezeichnet wird, hat einen negativen Beigeschmack. Dieses Verhalten dem Bundeskanzler im Zusammenhang mit einer Entscheidung, von der Krieg und Frieden abhängen können, vorzuwerfen, gehört sich nicht. Warum sich Deutschland nicht, wie Amerikaner, Briten und Franzosen, an der Lieferung von Präzisionswaffen an die bedrängte Ukraine beteiligt, beantwortet sich, wie so vieles, aus unserer Geschichte. Anders als jene haben wir in den letzten hundert Jahren zweimal gegen Russland, das beide Male mit den genannten Ländern verbündet war, Krieg geführt, wovon wir den ersten nicht richtig gewonnen und den zweiten so gründlich verloren haben, dass niemand, der wie ich (und Herr von Dohnanyi) das noch erlebt hat, eine Wiederholung wünschen kann. Bleiben Sie hart, Herr Bundeskanzler!

Hans-Otto Schulze

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