Hollywood. Zum 89. Mal werden am Sonntag die Oscars vergeben. Für viele Filmschaffende ist der Preis ein Lebenstraum: Wissenswertes zur Show.

  • Zum 89. Mal wird der Oscar Sonntagnacht im Dolby Theatre in Hollywood vergeben
  • Wird es einen deutschen Oscar geben?
  • Wir klären die wichtigsten Fragen

Es ist der begehrteste Filmpreis: Zum 89. Mal wird der Oscar Sonntagnacht im Dolby Theatre in Hollywood vergeben. Wer könnte in diesem Jahr die Auszeichnung für den besten Film gewinnen? Wie stehen die Chancen für den deutschen Beitrag? Und gibt es endlich auch den ersten Oscar für einen schwarzen Regisseur? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wird es für den Favoriten, das Musical „La La Land“, wirklich so viele Auszeichnungen geben?

Der Film ist für sensationelle 14 Oscars nominiert. Das schafften zuvor nur wenige Filme. Dass „La La Land“ wirklich in allen diesen Kategorien gewinnen wird, ist sehr unwahrscheinlich – trotzdem dürften es einige werden.

So werden zum Beispiel Emma Stone vorab gute Chancen als beste Hauptdarstellerin gegeben, gleiches gilt für die Musik. Experten rechnen auch damit, dass es außerdem den Oscar für den besten Film geben wird.

Oscars 2017 - Das sind die Nominierten

14 Oscar-Nominierungen – das ist Rekord: Damit ist das Musical „La La Land“ 2017 für so viele Academy Awards nominiert wie „Titanic“ 1997 und der Klassiker „Alles über Eva“ 1950.
14 Oscar-Nominierungen – das ist Rekord: Damit ist das Musical „La La Land“ 2017 für so viele Academy Awards nominiert wie „Titanic“ 1997 und der Klassiker „Alles über Eva“ 1950. © dpa | Handout
Hauptdarstellerin Emma Stone ist für ihre Darstellung der aufstrebenden Schauspielerin Mia für einen Oscar nominiert, ihr Kollege ...
Hauptdarstellerin Emma Stone ist für ihre Darstellung der aufstrebenden Schauspielerin Mia für einen Oscar nominiert, ihr Kollege ... © REUTERS | © Alessandro Bianchi / Reuters
... Ryan Gosling könnte bei der Verleihung am 26. Februar 2017 in Los Angeles einen Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Jazz-Pianist Sebastian gewinnen.
... Ryan Gosling könnte bei der Verleihung am 26. Februar 2017 in Los Angeles einen Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Jazz-Pianist Sebastian gewinnen. © REUTERS | © Mark Blinch / Reuters
Auch Regisseur Damien Chazelle ist nominiert – sowohl für seine Inszenierungsarbeit als auch für das beste Originaldrehbuch. Außerdem ist „La La Land“ in diesen Kategorien nominiert: Beste Kamera, Beste Kostüme, Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bester Filmsong (zweimal), Bestes Szenenbild, Bester Ton und Bester Tonschnitt.
Auch Regisseur Damien Chazelle ist nominiert – sowohl für seine Inszenierungsarbeit als auch für das beste Originaldrehbuch. Außerdem ist „La La Land“ in diesen Kategorien nominiert: Beste Kamera, Beste Kostüme, Bester Schnitt, Beste Filmmusik, Bester Filmsong (zweimal), Bestes Szenenbild, Bester Ton und Bester Tonschnitt. © REUTERS | © Mario Anzuoni / Reuters
Das elegische Drama „Manchester by the Sea“ ist ebenfalls in der Kategorie Bester Film nominiert. Darin spielt Casey Affleck (l.) den Hausmeister Lee, der nach dem Tod seines Bruders die Vormundschaft über seinen Neffen Patrick (Lucas Hedges) übernehmen soll. Warum das für Lee so unvorstellbar ist, erschließt sich nach einer schockierenden Rückblende. Affleck ist als bester Hauptdarsteller für einen Oscar nominiert, Hedges als bester Nebendarsteller.
Das elegische Drama „Manchester by the Sea“ ist ebenfalls in der Kategorie Bester Film nominiert. Darin spielt Casey Affleck (l.) den Hausmeister Lee, der nach dem Tod seines Bruders die Vormundschaft über seinen Neffen Patrick (Lucas Hedges) übernehmen soll. Warum das für Lee so unvorstellbar ist, erschließt sich nach einer schockierenden Rückblende. Affleck ist als bester Hauptdarsteller für einen Oscar nominiert, Hedges als bester Nebendarsteller. © dpa | Claire Folger
Schauspielerin Michelle Williams ist in „Manchester by the Sea“ als Lees Ex-Frau Randi zu sehen: Für diese Arbeit ist sie als beste Nebendarstellerin nominiert.
Schauspielerin Michelle Williams ist in „Manchester by the Sea“ als Lees Ex-Frau Randi zu sehen: Für diese Arbeit ist sie als beste Nebendarstellerin nominiert. © REUTERS | © Andrew Kelly / Reuters
Regisseur Kenneth Lonergan hat auch das Drehbuch für „Manchester by the Sea“ geschrieben und ist in beiden Kategorien für einen Oscar nominiert.
Regisseur Kenneth Lonergan hat auch das Drehbuch für „Manchester by the Sea“ geschrieben und ist in beiden Kategorien für einen Oscar nominiert. © REUTERS | © Neil Hall / Reuters
„Moonlight“ erzählt die Geschichte des jungen homosexuellen Afro-Amerikaners Chiron (Ashton Sanders, r., mit Jharrel Jerome als Kevin) in Miami. Das auf dem autobiografischen Theaterstück von Tarell Alvin McCraney basierende Drama ist in der Kategorie Bester Film nominiert. „Moonlight“ läuft am 2. März in Deutschland an.
„Moonlight“ erzählt die Geschichte des jungen homosexuellen Afro-Amerikaners Chiron (Ashton Sanders, r., mit Jharrel Jerome als Kevin) in Miami. Das auf dem autobiografischen Theaterstück von Tarell Alvin McCraney basierende Drama ist in der Kategorie Bester Film nominiert. „Moonlight“ läuft am 2. März in Deutschland an. © dpa | David Bornfriend
Naomie Harris spielt die drogenkranke Mutter Chirons und darf auf einen Oscar als beste Nebendarstellerin hoffen.
Naomie Harris spielt die drogenkranke Mutter Chirons und darf auf einen Oscar als beste Nebendarstellerin hoffen. © REUTERS | © Neil Hall / Reuters
Mahershala Ali spielt in „Moonlight“ den Crack-Dealer Juan, der für den kleinen Chiron zum Ersatzvater wird. Dafür könnte er einen Oscar als bester Nebendarsteller bekommen.
Mahershala Ali spielt in „Moonlight“ den Crack-Dealer Juan, der für den kleinen Chiron zum Ersatzvater wird. Dafür könnte er einen Oscar als bester Nebendarsteller bekommen. © REUTERS | © Mike Blake / Reuters
Barry Jenkins hat „Moonlight“ in Szene gesetzt und ist dafür in der Kategorie Beste Regie nominiert. Mit Tarell Alvin McCraney könnte Jenkins außerdem einen Oscar fürs beste adaptierte Drehbuch bekommen.
Barry Jenkins hat „Moonlight“ in Szene gesetzt und ist dafür in der Kategorie Beste Regie nominiert. Mit Tarell Alvin McCraney könnte Jenkins außerdem einen Oscar fürs beste adaptierte Drehbuch bekommen. © REUTERS | © Stephanie Keith / Reuters
Der Kriegsfilm „Hacksaw Ridge – die Entscheidung“ ist im Rennen als Bester Film und erzählt die Geschichte des US-Soldaten Desmond T. Doss, der im Zweiten Weltkrieg den Dienst an der Waffe verweigerte und trotzdem einen Orden bekam. Er rettete in der Schlacht um Okinawa dutzenden Kameraden das Leben.
Der Kriegsfilm „Hacksaw Ridge – die Entscheidung“ ist im Rennen als Bester Film und erzählt die Geschichte des US-Soldaten Desmond T. Doss, der im Zweiten Weltkrieg den Dienst an der Waffe verweigerte und trotzdem einen Orden bekam. Er rettete in der Schlacht um Okinawa dutzenden Kameraden das Leben. © dpa | Mark Rogers
Andrew Garfield spielt den Soldaten Doss: Dafür könnte er einen Oscar als bester Hauptdarsteller bekommen.
Andrew Garfield spielt den Soldaten Doss: Dafür könnte er einen Oscar als bester Hauptdarsteller bekommen. © REUTERS | © Mario Anzuoni / Reuters
Mel Gibson hat „Hacksaw Ridge“ in Szene gesetzt: Er ist in der Kategorie Beste Regie nominiert.
Mel Gibson hat „Hacksaw Ridge“ in Szene gesetzt: Er ist in der Kategorie Beste Regie nominiert. © Getty Images for AACTA | Todd Williamson
„Fences“ (Zäune) heißt das Rassismusdrama, das Denzel Washington auf der Grundlage des Theaterstücks von August Wilson inszeniert hat. Es ist in der Kategorie Bester Film nominiert, damit hat Washington drei Chancen auf einen Oscar: Als (Mit-)Produzent, ...
„Fences“ (Zäune) heißt das Rassismusdrama, das Denzel Washington auf der Grundlage des Theaterstücks von August Wilson inszeniert hat. Es ist in der Kategorie Bester Film nominiert, damit hat Washington drei Chancen auf einen Oscar: Als (Mit-)Produzent, ... © imago/ZUMA Press | imago stock&people
... als bester Hauptdarsteller und in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch.
... als bester Hauptdarsteller und in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch. © REUTERS | © Fred Thornhill / Reuters
Auch Viola Davis (l.) ist für ihre Arbeit in „Fences“ nominiert, in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. Damit tritt Davis unter anderem gegen Nicole Kidman an, die für ihre Rolle in „Lion“ nominiert ist.
Auch Viola Davis (l.) ist für ihre Arbeit in „Fences“ nominiert, in der Kategorie Beste Nebendarstellerin. Damit tritt Davis unter anderem gegen Nicole Kidman an, die für ihre Rolle in „Lion“ nominiert ist. © dpa | Mike Nelson
Der Film „Lion“ hat auch Chancen auf den Oscar als Bester Film; er basiert auf dem Roman „A Long Way Home“, in dem Saroo Brierley seine Lebensgeschichte aufgeschrieben hat. Dev Patel (l.) spielt Saroo.
Der Film „Lion“ hat auch Chancen auf den Oscar als Bester Film; er basiert auf dem Roman „A Long Way Home“, in dem Saroo Brierley seine Lebensgeschichte aufgeschrieben hat. Dev Patel (l.) spielt Saroo. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Dafür ist der Brite als bester Schauspieler für einen Oscar nominiert.
Dafür ist der Brite als bester Schauspieler für einen Oscar nominiert. © REUTERS | © Fred Thornhill / Reuters
„Hidden Figures“, versteckte Figuren sind die schwarzen Mathematikerinnen, die Anfang der 60er-Jahre für die Nasa arbeiten und mit ihrem Können dazu beitragen, dass Astronaut John Glenn die Erde in einem Raumschiff sicher umkreisen kann. Der auf der wahren Geschichte basierende Film lenkt den Fokus auf die Wissenschaftlerinnen Mary Jackson (Janelle Monáe, l.), Katherine Johnson (Taraji P. Henson, M.) und Dorothy Vaughan (Octavia Spencer).
„Hidden Figures“, versteckte Figuren sind die schwarzen Mathematikerinnen, die Anfang der 60er-Jahre für die Nasa arbeiten und mit ihrem Können dazu beitragen, dass Astronaut John Glenn die Erde in einem Raumschiff sicher umkreisen kann. Der auf der wahren Geschichte basierende Film lenkt den Fokus auf die Wissenschaftlerinnen Mary Jackson (Janelle Monáe, l.), Katherine Johnson (Taraji P. Henson, M.) und Dorothy Vaughan (Octavia Spencer). © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Octavia Spencer kann sich für ihre Arbeit in „Hidden Figures“ Hoffnungen auf einen Oscar als beste Nebendarstellerin machen.
Octavia Spencer kann sich für ihre Arbeit in „Hidden Figures“ Hoffnungen auf einen Oscar als beste Nebendarstellerin machen. © dpa | Evan Agostini
In „Hell or High Water“ jagen die Texas Ranger Marcus (Jeff Bridges, l.) und Alberto (Gil Birmingham) zwei Bankräuber im staubigen West-Texas. Der Neo-Western ist als bester Film für einen Oscar nominiert.
In „Hell or High Water“ jagen die Texas Ranger Marcus (Jeff Bridges, l.) und Alberto (Gil Birmingham) zwei Bankräuber im staubigen West-Texas. Der Neo-Western ist als bester Film für einen Oscar nominiert. © dpa | Lorey Sebastian
Niemand nuschelt so charaktervoll wie Jeff Bridges: Der Schauspieler ist in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert.
Niemand nuschelt so charaktervoll wie Jeff Bridges: Der Schauspieler ist in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert. © REUTERS | © ERIC THAYER / Reuters
Film Nummer neun in der Kategorie Bester Film ist „Arrival“. In dem Science-Fiction-Film landen zwölf riesige Raumschiffe auf der Erde. Die Sprachwissenschaftlerin Louise Banks (Amy Adams) versucht, Kontakt zu den Außerirdischen aufzunehmen.
Film Nummer neun in der Kategorie Bester Film ist „Arrival“. In dem Science-Fiction-Film landen zwölf riesige Raumschiffe auf der Erde. Die Sprachwissenschaftlerin Louise Banks (Amy Adams) versucht, Kontakt zu den Außerirdischen aufzunehmen. © imago/ZUMA Press | imago stock&people
Der Kanadier Denis Villeneuve könnte für „Arrival“ den Oscar für die beste Regiearbeit bekommen.
Der Kanadier Denis Villeneuve könnte für „Arrival“ den Oscar für die beste Regiearbeit bekommen. © REUTERS | © Benoit Tessier / Reuters
In der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ist die deutsche Komödie „Toni Erdmann“ von Maren Ade nominiert.
In der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ist die deutsche Komödie „Toni Erdmann“ von Maren Ade nominiert. © dpa | Komplizen Film/NFP
Sie spielt First Lady „Jackie“ Kennedy in den Tagen um die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy: Für ihre Leistung ist Natalie Portman als beste Hauptdarstellerin nominiert.
Sie spielt First Lady „Jackie“ Kennedy in den Tagen um die Ermordung von US-Präsident John F. Kennedy: Für ihre Leistung ist Natalie Portman als beste Hauptdarstellerin nominiert. © dpa | graypictures
Die Französin Isabelle Huppert spielt in Paul Verhoevens „Elle“ die Geschäftsfrau Michèle, die sich nach einer Vergewaltigung am Täter rächen will. Der Film läuft am 16. Februar in Deutschland an.
Die Französin Isabelle Huppert spielt in Paul Verhoevens „Elle“ die Geschäftsfrau Michèle, die sich nach einer Vergewaltigung am Täter rächen will. Der Film läuft am 16. Februar in Deutschland an. © REUTERS | © Yves Herman / Reuters
US-Schauspielerin Meryl Streep hat für ihre Darstellung „Florence Foster Jenkins“, der wohl schlechtesten Opernsängerin der Welt, ihre 20. Oscar-Nominierung bekommen. Häufiger ist in den 89 Jahren der Preisverleihung kein Schauspieler und keine Schauspielerin nominiert worden. Drei Oscars hat Streep gewonnen.
US-Schauspielerin Meryl Streep hat für ihre Darstellung „Florence Foster Jenkins“, der wohl schlechtesten Opernsängerin der Welt, ihre 20. Oscar-Nominierung bekommen. Häufiger ist in den 89 Jahren der Preisverleihung kein Schauspieler und keine Schauspielerin nominiert worden. Drei Oscars hat Streep gewonnen. © dpa | Giorgio Onorati
Für ihre Arbeit im Rassismusdrama „Loving“ ist Ruth Negga als beste Nebendarstellerin für einen Oscar nominiert.
Für ihre Arbeit im Rassismusdrama „Loving“ ist Ruth Negga als beste Nebendarstellerin für einen Oscar nominiert. © REUTERS | © Eric Gaillard / Reuters
Viggo Mortensen könnte für seine Rolle als Aussteiger-Vater Ben in „Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück“ einen Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen.
Viggo Mortensen könnte für seine Rolle als Aussteiger-Vater Ben in „Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück“ einen Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen. © REUTERS | MIKE BLAKE
Michael Shannon ist für seine Rolle in Tom Fords Drama „Nocturnal Animals“ als bester Nebendarsteller nominiert.
Michael Shannon ist für seine Rolle in Tom Fords Drama „Nocturnal Animals“ als bester Nebendarsteller nominiert. © REUTERS | © Danny Moloshok / Reuters
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Welche Chancen hat die deutsche Hoffnung „Toni Erdmann“?

Die Regisseurin Maren Ade ist mit ihrer Tragikomödie „Toni Erdmann“ im Rennen um den Auslands-Oscar. Der Film hat sich weltweit gut verkauft und hat auch in Hollywood Fans – immerhin soll Jack Nicholson an einem Remake Interesse haben. Es wäre der erste Oscar seit zehn Jahren für Deutschland.

Dennoch ist die Konkurrenz in der Sparte „bester nicht-englischsprachiger Film“ stark: So könnte am Ende der iranische Beitrag „The Salesman“ triumphieren.

Wie politisch wird die Oscar-Show in diesem Jahr?

Schon die Verleihung der Golden Globes zeigte, wie kritisch viele Stars in Hollywood US-Präsident Donald Trump gegenüberstehen: Meryl Streep kritisierte kurz vor der Amtseinführung den neuen Präsidenten heftig.

Auch bei den Oscars muss man in diesem Jahr wohl mit einigen politischen Spitzen rechnen, vom Moderator bis Preisträgern. Vielleicht gibt es sogar expliziten Protest gegen Trump und dessen Politik.

So politisch sind die Oscars wirklich

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    Hat das – vorerst gestoppte – Einreiseverbot für Menschen aus sieben mehrheitlich islamischen Ländern noch Folgen für die Oscars?

    Der iranische Regisseur Asghar Farhadi kündigte bereits an, der Preisverleihung aus Protest fernzubleiben, genauso wie seine Hauptdarstellerin Taraneh Alidoosti. Ihr Film „The Salesman“ ist, wie erwähnt, für den Auslands-Oscar nominiert.

    Welche Stars könnten in den Schauspielerkategorien abräumen?

    Bei den Frauen gilt Emma Stone so gut wie gesetzt. Immerhin tanzt, singt und spielt sie in dem Musical „La La Land“ enorm charmant. Allerdings könnte ihr die Französin Isabelle Huppert in die Quere kommen. Sie gewann für ihre Leistung in der Satire „Elle“ schon den Golden Globe.

    Bei den Männern hingegen werden Emma Stones Filmpartner Ryan Gosling nur geringe Chancen eingeräumt. Wahrscheinlicher ist Casey Affleck für das Drama „Manchester by the Sea“.

    Was wäre die dickste Überraschung?

    Das Drama „Moonlight“ ist für acht Oscars nominiert, steht aber bislang im Schatten von „La La Land“. Trotzdem könnte der Film, der unter anderem von Brad Pitt mitproduziert wurde, zum Überraschungsgewinner werden: Regisseur Barry Jenkins könnte gegen „La La Land“-Regisseur Damien Chazelle triumphieren: Das wäre dann der erste Regie-Oscar für einen Schwarzen.

    Der größte Clou wäre allerdings, wenn „Moonlight“ sich die Auszeichnung als bester Film schnappt – auch völlig verdient, schließlich erzählt das Werk sehr einfühlsam vom Heranwachsen eines schwarzen Jungen in prekären Verhältnissen.

    Wer moderiert die Oscar-Gala?

    Zum ersten Mal steht der amerikanische Komiker und Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel als Gastgeber auf der Bühne. Der 49-Jährige hat mit Trophäen-Shows schon Erfahrung und moderierte bereits zwei Mal die Emmy-Verleihung.

    Kimmel löst bei der Oscar-Vergabe den Komiker Chris Rock ab, der 2016 zum zweiten Mal durch die Show geführt hatte.

    Wer kennt die Oscar-Preisträger schon?

    Die rund 6700 Oscar-Juroren müssen ihre Stimmzettel bei der Filmakademie in Beverly Hills einreichen (mit der Post oder online). Am Ende kennen nur zwei Mitarbeiter vorab den Ausgang der Wahl. Die streng gehüteten Ergebnisse für alle Kategorien werden in verschlossenen Umschlägen direkt zur Preis-Gala gebracht.

    3 Fakten, die man über die Oscars wissen muss

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      Wer tritt bei den Oscars auf?

      Zur Gala gehören auch Showelemente von Musikern, die die nominierten Songs vorstellen. So wird Justin Timberlake sein Lied „Can’t Stop the Feeling“ singen, das auf dem Soundtrack des Animationsfilms „Trolls“ enthalten ist. Angekündigt sind außerdem die Musiker John Legend und Sting.

      Wer schaut die Oscars im Fernsehen?

      Die Show findet in den USA am Sonntagabend zur besten Sendezeit statt: in Los Angeles ab 17.30 Uhr, in New York ab 20.30 Uhr. Deswegen sind die Einschaltquoten dort auch sehr gut – Millionen Menschen verfolgen die Gala live.

      Übrigens: Die Oscar-Verleihung gehört im US-Fernsehen nach dem Super Bowl traditionell zu den meistgesehenen Sendungen des Jahres. In Deutschland dagegen ist es bei Show-Start schon 2.30 Uhr in der Nacht. Entsprechend gering sind auch die Einschaltquoten: Bei ProSieben schauen meist nur ein paar Hunderttausend Menschen live zu.

      Deutsche Oscar-Hoffnung „Toni Erdmann“

      Beim Filmfestival in Cannes wurde Maren Ades „Toni Erdmann“ umjubelt. Holt die Tragikomödie jetzt einen Oscar nach Deutschland? Es wäre der erste seit zehn Jahren.
      Beim Filmfestival in Cannes wurde Maren Ades „Toni Erdmann“ umjubelt. Holt die Tragikomödie jetzt einen Oscar nach Deutschland? Es wäre der erste seit zehn Jahren. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Im Mittelpunkt stehen Winfried (Peter Simonischeck) und seine Tochter Ines. Er ist ein lebenslustiger Musiklehrer, mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der sein Spaß-Gebiss immer in der Brusttasche parat hat. Viel nüchterner sieht dagegen die Welt von Ines (Sandra Hüller) aus.
      Im Mittelpunkt stehen Winfried (Peter Simonischeck) und seine Tochter Ines. Er ist ein lebenslustiger Musiklehrer, mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der sein Spaß-Gebiss immer in der Brusttasche parat hat. Viel nüchterner sieht dagegen die Welt von Ines (Sandra Hüller) aus. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Sie ist erfolgreiche Unternehmensberaterin für einen großen Konzern und trimmt andere Firmen auf Effizienz.
      Sie ist erfolgreiche Unternehmensberaterin für einen großen Konzern und trimmt andere Firmen auf Effizienz. © Komplizen Film | Komplizen Film
      In der von Männern dominierten Welt will sie sich bei einem Projekt in Rumänien beweisen und weiter Karriere machen. Doch dann taucht Winfried auf.
      In der von Männern dominierten Welt will sie sich bei einem Projekt in Rumänien beweisen und weiter Karriere machen. Doch dann taucht Winfried auf. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Sein Hund ist gestorben, und er sucht die Nähe zu seiner ihm fremd gewordenen Tochter.
      Sein Hund ist gestorben, und er sucht die Nähe zu seiner ihm fremd gewordenen Tochter. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Der passt das allerdings gar nicht. Es kommt zum Eklat, und Winfried reist scheinbar ab.
      Der passt das allerdings gar nicht. Es kommt zum Eklat, und Winfried reist scheinbar ab. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Dann erscheint er wieder, verkleidet als Toni Erdmann: schiefe Zähne, zauselige Perücke, Jutebeutel über der Schulter und ein lautes Lachen.
      Dann erscheint er wieder, verkleidet als Toni Erdmann: schiefe Zähne, zauselige Perücke, Jutebeutel über der Schulter und ein lautes Lachen. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Dieser Toni Erdmann schert sich nicht um die Konventionen der Wirtschaftswelt und hat zu Ines’ Überraschung genau damit Erfolg.
      Dieser Toni Erdmann schert sich nicht um die Konventionen der Wirtschaftswelt und hat zu Ines’ Überraschung genau damit Erfolg. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Vor allem jedoch gelingt dieser überdrehten Kunstfigur, was Winfried als Vater so wohl nicht geschafft hätte.
      Vor allem jedoch gelingt dieser überdrehten Kunstfigur, was Winfried als Vater so wohl nicht geschafft hätte. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Er hält Ines gewissermaßen einen Spiegel vor.
      Er hält Ines gewissermaßen einen Spiegel vor. © Komplizen Film | Komplizen Film
      So öffnet Winfried seiner Tochter die Augen über die Absurditäten und die Leere ihres Lebens.
      So öffnet Winfried seiner Tochter die Augen über die Absurditäten und die Leere ihres Lebens. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Regisseurin Maren Ade gelingt es, die Zuschauer über mehr als zweieinhalb Stunden immer wieder zu überraschen.
      Regisseurin Maren Ade gelingt es, die Zuschauer über mehr als zweieinhalb Stunden immer wieder zu überraschen. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Ade beweist einmal mehr ihr Gespür für das richtige Tempo und die ausgewogene Balance zwischen Dramatik und Humor.
      Ade beweist einmal mehr ihr Gespür für das richtige Tempo und die ausgewogene Balance zwischen Dramatik und Humor. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Wohin die Geschichte geht, welche Wendungen sie nimmt – ...
      Wohin die Geschichte geht, welche Wendungen sie nimmt – ... © Komplizen Film | Komplizen Film
      ...das bleibt bis zum Schluss offen.
      ...das bleibt bis zum Schluss offen. © Komplizen Film | Komplizen Film
      Bei den Oscars ist „Toni Erdmann“ als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert. (dpa)
      Bei den Oscars ist „Toni Erdmann“ als bester nicht-englischsprachiger Film nominiert. (dpa) © Komplizen Film | Komplizen Film
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      Warum heißt der Oscar eigentlich Oscar?

      35 Zentimeter hoch und vier Kilo schwer: Nackte Fakten zum begehrtesten Filmpreis der Welt.
      35 Zentimeter hoch und vier Kilo schwer: Nackte Fakten zum begehrtesten Filmpreis der Welt. © REUTERS | REUTERS / SHANNON STAPLETON

      Seinen heute üblichen Namen verdankt der seit 1929 verliehene Preis angeblich der Bibliothekarin und späteren Academy-Direktorin Margaret Herrick. Die Statue (35 Zentimeter hoch, vier Kilogramm schwer, goldüberzogen) sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich, soll sie gesagt haben. 1939 ließ die Akademie den Spitznamen zu.

      Wo genau findet die Gala statt?

      Die Show geht im Dolby Theatre am Hollywood Boulevard über die Bühne. Bis 2012 lautete der Name Kodak Theatre. Im allerersten Jahr (1929) wurden die Preise übrigens im Roosevelt Hotel schräg gegenüber am Hollywood Boulevard verliehen. (dpa)