Teheran. 2012 gewann Asghar Farhadi einen Oscar. Auch dieses Jahr ist der iranische Regisseur nominiert. Ob er zur Verleihung kommt, ist unklar.

  • 2012 gewann Asghar Farhadi einen Oscar
  • Auch dieses Jahr ist der iranische Regisseur nominiert
  • Ob er zur Verleihung kommt, ist unklar

Der iranische Star-Regisseur und diesjährige Oscar-Kandidat Asghar Farhadi erwägt aus Protest gegen die neue US-Einwanderungspolitik einen Boykott der Oscar-Zeremonie. Er werde seine Entscheidung in den nächsten Tagen bekanntgeben, hieß es am Samstag von seinem Büroleiter.

Meldungen über ein Einreiseverbot seien jedoch nicht korrekt, da Farhadi von den neuen Anordnungen nicht betroffen sei, erklärte der Büroleiter der Nachrichtenagentur ISNA zufolge. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor weitreichende Einreisebeschränkungen verfügt, um „radikale islamische Terroristen“ fernzuhalten. Betroffen sind vorerst alle Flüchtlinge und viele Menschen aus muslimischen Ländern.

Hauptdarstellerin hat Boykott schon bestätigt

Taraneh Alidoosti, die Hauptdarstellerin in „The Salesman“, hat ihren Auftritt bei den Oscars aus Protest bereits abgesagt.
Taraneh Alidoosti, die Hauptdarstellerin in „The Salesman“, hat ihren Auftritt bei den Oscars aus Protest bereits abgesagt. © imago/Manfred Segerer | imago stock&people

Farhadis Film „The Salesman“ ist dieses Jahr in der Kategorie bester ausländischer Film für den Oscar nominiert. 2012 hatte Farhadi in derselben Kategorie bereits einen Oscar für das Gesellschaftsdrama „Nader und Simin – Eine Trennung“ gewonnen.

Seine Hauptdarstellerin Taraneh Alidoosti hat ihren Boykott aus Protest gegen das „diskriminierende, rassistische und daher inakzeptabele“ US-Dekret bereits bestätigt. Unklar bleibt die Teilnahme von Shahab Hosseini, dem männlichen Hauptdarsteller. Er wurde bei den letzten Filmfestspielen in Cannes für die Hauptrolle in „The Salesman“ als bester Schauspieler ausgezeichnet. (dpa)