Straßburg . Beim Staatsakt in Straßburg und einem Requiem in Speyer werden die Leistungen Kohls gewürdigt. Die Trauernden finden bewegende Worte.

  • Beim Staatsakt in Straßburg und einem Requiem in Speyer wurden die Leistungen Kohls gewürdigt
  • Fast 20 Staats- und Regierungschefs und viele Ehemalige waren bei den Veranstaltungen
  • Die Reden waren nicht nur ernst und würdevoll – auch lustige Anekdoten wurden erzählt

Helmut Kohl wollte es so. Genau so. Genau hier. „Es war sein Wunsch, hier in Straßburg Abschied zu nehmen“, erzählt Jean-Claude Juncker, der als ein Freund redet, der EU-Kommissionspräsident geworden ist – in dieser Reihenfolge, darauf legt Juncker wert. Juncker hält am Samstag die emotionalste Rede auf dem europäischen Trauerakt – ein Novum – für den verstorbenen Altkanzler im EU-Parlament. „Lieber Helmut, Du bist, so denke ich, im Himmel“, schließt er, „ruhe in Frieden Herr Bundeskanzler, lieber Freund.“

Die Welt nimmt Abschied von Kohl, verneigt sich vor ihm. Das ist keine Übertreibung bei einem Trauerakt mit fast 20 Staats- und Regierungschefs (und viele Ehemalige), bei dem der frühere US-Präsident Bill Clinton („ich habe ihn geliebt“) und der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew sprechen. Das letzte Wort hat Kohls Nachfolgerin, Bundeskanzlerin Angela Merkel, bevor die Zeremonie kurz vor 13 Uhr zu Ende geht und der mit der blauen Europaflagge bedeckte Sarg aus dem Plenarsaal getragen und über Ludwigshafen nach Speyer gebracht wird, wo Kohl am Abend beigesetzt wurde.

Merkel: „Danke für die Chancen, die Sie mir gegeben haben“

Damit schlage man den Bogen, meint Merkel, von Frankreich nach Deutschland, von Europa in die heimatliche Pfalz. Sie klingt sehr ergriffen, als sie zum Schluss sagt: „Lieber Bundeskanzler Helmut Kohl, dass ich hier stehe, daran haben Sie entscheidenden Anteil. Danke für die Chancen, die Sie mir gegeben haben.“ Als frühere DDR-Bürger verdankt sie ihm die Freiheit und ihre Karriere. Es gab eine Zeit, da galt Merkel als „Kohls Mädchen“.

Der Trauerakt von Helmut Kohl in Bildern

Straßburg, Ludwigshafen und Speyer heißen die letzten Stationen von Helmut Kohl. Viele Weggefährten nehmen Abschied vom Altkanzler. Am Samstagmorgen wurde der Sarg aus dem Haus von Altkanzler Helmut Kohl in Oggersheim in einen Leichenwagen getragen.
Straßburg, Ludwigshafen und Speyer heißen die letzten Stationen von Helmut Kohl. Viele Weggefährten nehmen Abschied vom Altkanzler. Am Samstagmorgen wurde der Sarg aus dem Haus von Altkanzler Helmut Kohl in Oggersheim in einen Leichenwagen getragen. © dpa | Frank Rumpenhorst
Auf dem Sarg ist eine Europafahne drapiert.
Auf dem Sarg ist eine Europafahne drapiert. © dpa | Frank Rumpenhorst
Zu dem europäischen Staatsakt gehört die Verabschiedung von Helmut Kohl im Europaparlament in Straßburg.
Zu dem europäischen Staatsakt gehört die Verabschiedung von Helmut Kohl im Europaparlament in Straßburg. © dpa | Sven Hoppe
Bevor der Sarg ankam, wurde bereits ein Bild des verstorbenen Altkanzlers aufgestellt.
Bevor der Sarg ankam, wurde bereits ein Bild des verstorbenen Altkanzlers aufgestellt. © dpa | Marijan Murat
Viele hochrangige Gäste aus der internationalen Politik versammelten sich zu der Feier – unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender.
Viele hochrangige Gäste aus der internationalen Politik versammelten sich zu der Feier – unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender. © dpa | Sven Hoppe
„Kohls Mädchen“, wie Angela Merkel früher genannt wurde, kam in Schwarz und mit ihrer Deutschland-Kette um den Hals.
„Kohls Mädchen“, wie Angela Merkel früher genannt wurde, kam in Schwarz und mit ihrer Deutschland-Kette um den Hals. © dpa | Sven Hoppe
Auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (l.) nahm am Trauerakt teil.
Auch SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz (l.) nahm am Trauerakt teil. © dpa | Marijan Murat
Aktive Politiker wie Innenminister Thomas de Maizière ...
Aktive Politiker wie Innenminister Thomas de Maizière ... © dpa | Sven Hoppe
... sowie unaktive wie die ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (l.) und Joachim Gauck (r.) waren ebenfalls anwesend.
... sowie unaktive wie die ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler (l.) und Joachim Gauck (r.) waren ebenfalls anwesend. © dpa | Sven Hoppe
„Er wollte eine Welt schaffen, in der niemand niemanden dominiert“, sagte Ex-US-Präsident Bill Clinton.
„Er wollte eine Welt schaffen, in der niemand niemanden dominiert“, sagte Ex-US-Präsident Bill Clinton. © dpa | Sven Hoppe
Auch europäische Freunde schickten Trauergäste, wie den ehemaligen italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi.
Auch europäische Freunde schickten Trauergäste, wie den ehemaligen italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi. © REUTERS | ARND WIEGMANN
„Helmut Kohl ist für alle Franzosen der Repräsentant eines Deutschlands, das versucht, aus Ruinen ein Ideal zu schaffen“, heißt es in dem deutschsprachigen Eintrag, der am Samstagmorgen auf die Facebookseite des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestellt wurde.
„Helmut Kohl ist für alle Franzosen der Repräsentant eines Deutschlands, das versucht, aus Ruinen ein Ideal zu schaffen“, heißt es in dem deutschsprachigen Eintrag, der am Samstagmorgen auf die Facebookseite des französischen Präsidenten Emmanuel Macron gestellt wurde. © dpa | Sven Hoppe
Witwe Maike Kohl-Richter wurde von EU-Ratspräsident Donald Tusk (hinten) in das Europaparlament begleitet.
Witwe Maike Kohl-Richter wurde von EU-Ratspräsident Donald Tusk (hinten) in das Europaparlament begleitet. © Getty Images | Sean Gallup
Kohl-Richter kam ganz in Schwarz und mit Trauerschleier.
Kohl-Richter kam ganz in Schwarz und mit Trauerschleier. © Getty Images | Sean Gallup
Der Sarg wurde von acht Soldaten getragen.
Der Sarg wurde von acht Soldaten getragen. © Getty Images | Sean Gallup
„Mit Helmut Kohl verlässt uns ein Nachkriegsgigant“, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker.
„Mit Helmut Kohl verlässt uns ein Nachkriegsgigant“, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. © dpa | Michael Kappeler
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew erinnerte an die engen Beziehungen Helmut Kohls zu seinem Land. Für den Altkanzler sei Russland Bestandteil eines vereinten Europas gewesen. „Für ihn war das ein Teil eines gemeinsamen Hauses, ohne Stacheldraht“, sagte Medwedew laut Übersetzung aus dem Russischen. „Es war ein Traum von Frieden und Sicherheit für alle.“
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew erinnerte an die engen Beziehungen Helmut Kohls zu seinem Land. Für den Altkanzler sei Russland Bestandteil eines vereinten Europas gewesen. „Für ihn war das ein Teil eines gemeinsamen Hauses, ohne Stacheldraht“, sagte Medwedew laut Übersetzung aus dem Russischen. „Es war ein Traum von Frieden und Sicherheit für alle.“ © dpa | Michael Kappeler
Bill Clinton und Angela Merkel in trauter Zweisamkeit. Clinton machte Kohl in seiner Rede eine Liebeserklärung.
Bill Clinton und Angela Merkel in trauter Zweisamkeit. Clinton machte Kohl in seiner Rede eine Liebeserklärung. © dpa | Marijan Murat
„Ich habe ihn geliebt. Ich habe ihn sehr gemocht“, sagte Clinton. Kohl habe eine Welt gewollt, in der Zusammenarbeit als besser gilt als der Konflikt. Zum Schluss sagte Clinton: „Du hast das gut gemacht in deinem Leben. Und wir, die wir dabei sein durften, lieben dich dafür.“
„Ich habe ihn geliebt. Ich habe ihn sehr gemocht“, sagte Clinton. Kohl habe eine Welt gewollt, in der Zusammenarbeit als besser gilt als der Konflikt. Zum Schluss sagte Clinton: „Du hast das gut gemacht in deinem Leben. Und wir, die wir dabei sein durften, lieben dich dafür.“ © Getty Images | Sean Gallup
Emmanuel Macron erinnerte an die Annäherung von Frankreich und Deutschland in den 1980er Jahren und die Nähe Kohls zum damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand. „Helmut Kohl reichte uns die Hand“, sagte Frankreichs Präsident. „Für meine Generation ist Helmut Kohl schon Teil der europäischen Geschichte“, sagte der 39-Jährige.
Emmanuel Macron erinnerte an die Annäherung von Frankreich und Deutschland in den 1980er Jahren und die Nähe Kohls zum damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand. „Helmut Kohl reichte uns die Hand“, sagte Frankreichs Präsident. „Für meine Generation ist Helmut Kohl schon Teil der europäischen Geschichte“, sagte der 39-Jährige. © REUTERS | FRANCOIS LENOIR
Angela Merkel hielt eine bewegende Rede und würdigte Kohl als großen Brückenbauer zwischen Ländern und Menschen: „Er war ein den Menschen zugewandter Weltpolitiker.“ Jetzt müssten die nächsten Generationen sein Vermächtnis bewahren. Das sei der engagierte, unermüdliche Einsatz für Frieden, Freiheit und Einheit.
Angela Merkel hielt eine bewegende Rede und würdigte Kohl als großen Brückenbauer zwischen Ländern und Menschen: „Er war ein den Menschen zugewandter Weltpolitiker.“ Jetzt müssten die nächsten Generationen sein Vermächtnis bewahren. Das sei der engagierte, unermüdliche Einsatz für Frieden, Freiheit und Einheit. © Getty Images | Sean Gallup
Merkel verneigte sich vor Kohl und dankte ihm ganz persönlich: „Lieber Bundeskanzler Helmut Kohl, dass ich hier stehe, daran haben Sie entscheidenden Anteil. Danke für die Chancen, die Sie mir gegeben haben. (...) Ich verneige mich vor Ihnen und Ihrem Angedenken in Dankbarkeit und Demut“, sagte die Kanzlerin, die dabei ihren Blick auf den Sarg richtete und später Tränen in den Augen hatte.
Merkel verneigte sich vor Kohl und dankte ihm ganz persönlich: „Lieber Bundeskanzler Helmut Kohl, dass ich hier stehe, daran haben Sie entscheidenden Anteil. Danke für die Chancen, die Sie mir gegeben haben. (...) Ich verneige mich vor Ihnen und Ihrem Angedenken in Dankbarkeit und Demut“, sagte die Kanzlerin, die dabei ihren Blick auf den Sarg richtete und später Tränen in den Augen hatte. © dpa | Michael Kappeler
Merkel erinnerte auch an Kohls erste Ehefrau Hannelore, die sich 2001 das Leben genommen hat. „Wir gedenken auch ihrer in Dankbarkeit.“ Über Kohls Witwe Maike Kohl-Richter (Foto) sagte Merkel, sie habe den Altkanzler „voller Hingebung und Liebe begleitet bis zuletzt“. Ihr Mitgefühl gelte Maike Kohl-Richter und „allen, die in Helmut Kohls Familie um ihn trauen“. Mit seinen Söhnen Peter und Walter hatte sich Kohl nicht mehr versöhnt.
Merkel erinnerte auch an Kohls erste Ehefrau Hannelore, die sich 2001 das Leben genommen hat. „Wir gedenken auch ihrer in Dankbarkeit.“ Über Kohls Witwe Maike Kohl-Richter (Foto) sagte Merkel, sie habe den Altkanzler „voller Hingebung und Liebe begleitet bis zuletzt“. Ihr Mitgefühl gelte Maike Kohl-Richter und „allen, die in Helmut Kohls Familie um ihn trauen“. Mit seinen Söhnen Peter und Walter hatte sich Kohl nicht mehr versöhnt. © dpa | Michael Kappeler
Danach wurde Kohls Sarg aus dem EU-Parlament getragen.
Danach wurde Kohls Sarg aus dem EU-Parlament getragen. © REUTERS | FRANCOIS LENOIR
Ein Hubschrauber der Bundespolizei brachte den Sarg zurück nach Ludwigshafen.
Ein Hubschrauber der Bundespolizei brachte den Sarg zurück nach Ludwigshafen. © dpa | Sven Hoppe
Auch die Bevölkerung konnte von Altkanzler Kohl Abschied nehmen. Sein Sarg wurde durch Ludwigshafen gefahren.
Auch die Bevölkerung konnte von Altkanzler Kohl Abschied nehmen. Sein Sarg wurde durch Ludwigshafen gefahren. © dpa | Frank Rumpenhorst
„In Liebe Deine Maike“ – Wer genau hinschaute, konnte in einem Auto des Konvois schon einen Blick auf den Trauerkranz von Maike Kohl-Richter erhaschen.
„In Liebe Deine Maike“ – Wer genau hinschaute, konnte in einem Auto des Konvois schon einen Blick auf den Trauerkranz von Maike Kohl-Richter erhaschen. © dpa | Felix Kästle
Nach dem Trauerzug durch Ludwigshafen wurde der Sarg von Helmut Kohl – mittlerweile nicht mehr in Europaflagge, sondern in eine Deutschlandfahne gehüllt – auf die MS Mainz getragen.
Nach dem Trauerzug durch Ludwigshafen wurde der Sarg von Helmut Kohl – mittlerweile nicht mehr in Europaflagge, sondern in eine Deutschlandfahne gehüllt – auf die MS Mainz getragen. © dpa | Uwe Anspach
Per Schiff wurde der Sarg des Altbundeskanzlers über den Rhein nach Speyer gebracht.
Per Schiff wurde der Sarg des Altbundeskanzlers über den Rhein nach Speyer gebracht. © dpa | Uwe Anspach
Am Ufer salutierten Polizisten.
Am Ufer salutierten Polizisten. © dpa | Uwe Anspach
In Speyer warteten Bürger am Rheinufer auf die Ankunft der MS Mainz.
In Speyer warteten Bürger am Rheinufer auf die Ankunft der MS Mainz. © dpa | Felix Kästle
Die MS Mainz nahm Kurs auf Speyer. Im Hintergrund der Dom, in dem die Trauerfeier am Abend stattfinden sollte.
Die MS Mainz nahm Kurs auf Speyer. Im Hintergrund der Dom, in dem die Trauerfeier am Abend stattfinden sollte. © dpa | Uwe Anspach
Das Schiff, das den Sarg mit Helmut Kohl nach Speyer brachte, legte am späten Nachmittag ganz in der Nähe des Doms an.
Das Schiff, das den Sarg mit Helmut Kohl nach Speyer brachte, legte am späten Nachmittag ganz in der Nähe des Doms an. © dpa | Michael Kappeler
Soldaten trugen den Sarg vom Anleger zum Dom.
Soldaten trugen den Sarg vom Anleger zum Dom. © REUTERS | RALPH ORLOWSKI
Kohls Witwe Maike Kohl-Richter folgte den Sargträgern.
Kohls Witwe Maike Kohl-Richter folgte den Sargträgern. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Die ersten Gäste der Trauerfeier trafen am frühen Abend ein, wie etwa Bernhard Vogel (CDU), ehemaliger Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz ...
Die ersten Gäste der Trauerfeier trafen am frühen Abend ein, wie etwa Bernhard Vogel (CDU), ehemaliger Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz ... © dpa | Boris Roessler
... sowie der ehemalige CDU-Generalsekretär und Bundesfamilienminister Heiner Geißler (l., CDU) und der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU).
... sowie der ehemalige CDU-Generalsekretär und Bundesfamilienminister Heiner Geißler (l., CDU) und der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU). © dpa | Roland Holschneider
Kardinal Reinhard Marx (M.), der Speyerer Bischof Karl-Heinz-Wiesemann (r.) und Erzbischof Nikola Eterovic kamen vor dem Pontifikalrequiem für Kohl vor dem Dom zu Speyer zusammen.
Kardinal Reinhard Marx (M.), der Speyerer Bischof Karl-Heinz-Wiesemann (r.) und Erzbischof Nikola Eterovic kamen vor dem Pontifikalrequiem für Kohl vor dem Dom zu Speyer zusammen. © dpa | Roland Holschneider
Der Sarg von Altkanzler Kohl wurde im Dom aufgestellt. Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, nahm Abschied.
Der Sarg von Altkanzler Kohl wurde im Dom aufgestellt. Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, nahm Abschied. © dpa | Arne Dedert
Gegen 18 Uhr begann die Totenmesse für Helmut Kohl.
Gegen 18 Uhr begann die Totenmesse für Helmut Kohl. © REUTERS | POOL
1500 Gäste kamen, um Abschied zu nehmen, unter anderem hochrangige deutsche Politiker wie Kanzlerin Merkel (3. v. r.), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (M.).
1500 Gäste kamen, um Abschied zu nehmen, unter anderem hochrangige deutsche Politiker wie Kanzlerin Merkel (3. v. r.), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l.) und Bundestagspräsident Norbert Lammert (M.). © Getty Images | Sean Gallup
Neben der Witwe, Maike Kohl-Richter, nahmen der frühere US-Präsident Bill Clinton (l.) und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker platz.
Neben der Witwe, Maike Kohl-Richter, nahmen der frühere US-Präsident Bill Clinton (l.) und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker platz. © Getty Images | Sean Gallup
Der Domchor Speyer trat auf.
Der Domchor Speyer trat auf. © dpa | Marijan Murat
Bundesverfassungsrichter Andreas Vosskuhle, Bundesratspräsidentin Malu Dreyer, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender und Kanzlerin Merkel (v. r.) nahmen am Sarg Abschied.
Bundesverfassungsrichter Andreas Vosskuhle, Bundesratspräsidentin Malu Dreyer, Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, seine Frau Elke Büdenbender und Kanzlerin Merkel (v. r.) nahmen am Sarg Abschied. © Getty Images | Sean Gallup
Die Tränen konnte Maike Kohl-Richter nicht zurückhalten.
Die Tränen konnte Maike Kohl-Richter nicht zurückhalten. © dpa | Arne Dedert
Trotz regens versammelten sich Bürger in der Nähe des Doms, um die Totenmesse zu verfolgen.
Trotz regens versammelten sich Bürger in der Nähe des Doms, um die Totenmesse zu verfolgen. © Getty Images | Thomas Lohnes
Das Requiem wurde auf einem Monitor übertragen.
Das Requiem wurde auf einem Monitor übertragen. © Getty Images | Thomas Lohnes
Auch Mitglieder der Jungen Union erwiesen dem Altkanzler die letzte Ehre.
Auch Mitglieder der Jungen Union erwiesen dem Altkanzler die letzte Ehre. © Getty Images | Thomas Lohnes
Nach der Totenmesse wurde Kohls Sarg aus dem Dom getragen.
Nach der Totenmesse wurde Kohls Sarg aus dem Dom getragen. © REUTERS | POOL
Soldaten brachten ihn auf den Domplatz.
Soldaten brachten ihn auf den Domplatz. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Dort fand das militärische Ehrengeleit statt.
Dort fand das militärische Ehrengeleit statt. © dpa | Uwe Anspach
Das Musikkorps der Bundeswehr spielte. Nach dem militärischen Ehrengeleit fand die Beerdigung von Helmut Kohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Der Altkanzler wurde auf dem Friedhof neben der Speyerer Friedenskirche St. Bernhard beigesetzt.
Das Musikkorps der Bundeswehr spielte. Nach dem militärischen Ehrengeleit fand die Beerdigung von Helmut Kohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Der Altkanzler wurde auf dem Friedhof neben der Speyerer Friedenskirche St. Bernhard beigesetzt. © dpa | Uwe Anspach
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Gegen acht Uhr wird der Sarg in das Parlamentsgebäude getragen und erst im Protokollsaal im ersten Stock aufgebahrt. Viele der Gäste verharren hier einen Augenblick lang, verneigen sich. Ein Kondolenzbuch liegt aus, links und rechts vom Eingang prangen großformatige Fotos des verstorbenen Kanzlers, schwarz-weiß Aufnahmen: Kohl, als einsame Größe, der Solitär, Kohl Hand in Hand mit Präsident Francois Mitterrand in Verdun, Kohl mit Konrad Adenauer, seinem großen Vorbild.

Orchester spielt Trauermarsch von Händel

Die Sitzreihen sind im Halbrund um ein Podium aufgestellt, Freunde und Familie sitzen vorne, rechts vom Sarg. Es sind nicht viele Plätze, nur 27, die Zahl sagt einiges über die Unversöhnlichkeit zwischen den Kohl-Söhnen und der Witwe aus.

Wo sonst das Parlamentspräsidium sitzt, spielen gegen 11.10 Uhr die jungen Musiker des Straßburger Universitätsorchesters die ersten Töne des Trauermarsches „aus Saul“ von Georg Friedrich Händel, derweil acht Soldaten des Wachbataillons der Bundeswehr den Sarg in den Plenarsaal tragen und ihn in der Mitte des Raums absetzen. Davor sind drei Kränze, einer davon geschmückt mit schwarz-rot-goldenen Schleifen. Das Rednerpult steht dahinter, etwa auf einer Höhe mit einem Porträt des Altkanzlers, eine Aufnahme jüngeren Datums, leicht zu erkennen an den starren Gesichtszügen, eine Folge des Schlaganfalls, den er erlitten hatte.

Zuletzt spricht Angela Merkel

Die Witwe Maike Kohl-Richter wird von Juncker, Parlamentspräsident Antonio Tajani und EU-Ratschef Donald Tusk begleitet, die auch die ersten Reden halten. Den Ablauf kann man in drei Blöcke aufteilen: Erst sind drei „Europäer“ dran, im zweiten Teil ergreifen der frühere spanische Ministerpräsident Felipe Gonzalez, Clinton und Medwedew das Wort, im dritten und letzten Block sind der französische Präsident Emmanuel und Merkel an der Reihe.

Tajani erinnert daran, dass Kohl als junger Mann „den Alptraum“ des Weltkrieges erlebt hat. Vieles, was man heute mit Kohl verbindet und teils sogar Staatsräson ist, war auch eine Folge daraus: die Aussöhnung mit Frankreich (darum die Vorliebe für Straßburg, für die Grenzstadt am Rhein), die Verbundenheit mit Israel, die europäische Einigung und schließlich die deutsche Einheit. Einer der in Straßburg meistzitierten Sätze, den Kohl verinnerlicht hatte, ist vom Schriftsteller Thomas Mann, der kein deutsches Europa wollte, sondern sich ein europäisches Deutschland wünschte.

Macron erinnert an Kohls Besuch bei Mitterrand

Gonzalez sagt, Kohl habe ein Gespür für Freundschaft gehabt. Medwedew würdigt, für den Kanzler sei Russland ein „Bestandteil eines vereinten Europas“ gewesen. Macron ist der jüngste Redner. Für ihn war Kohl schon vor seinem Tod „Geschichte“. Aber der französische Präsident sieht sich und Merkel in der Pflicht, Kohls europäischem Projekt „wieder Sinn und Dichte zu verleihen“.

Helmut Kohl – Eine Karriere in Bildern

Der Kandidat: Bei der Bundestagswahl 1976 trat Helmut Kohl erstmals als Kanzlerkandidat der Union an. Er unterlag gegen Helmut Schmidt.
Der Kandidat: Bei der Bundestagswahl 1976 trat Helmut Kohl erstmals als Kanzlerkandidat der Union an. Er unterlag gegen Helmut Schmidt. © Reuters | REUTERS / Str Old
Der Tierfreund: Für die Pressefotografen fütterte Helmut Kohl im Sommerurlaub am österreichischen Wolfgangsee 1994 das Wild. Der Wolfgangsee war ein beliebtes Ferienziel der Kohls.
Der Tierfreund: Für die Pressefotografen fütterte Helmut Kohl im Sommerurlaub am österreichischen Wolfgangsee 1994 das Wild. Der Wolfgangsee war ein beliebtes Ferienziel der Kohls. © Reuters | REUTERS /
Der Ehrengast: gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Maike Richter-Kohl kam Helmut Kohl zum Festempfang anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Unternehmens BASF in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Rechts Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Der Ehrengast: gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Maike Richter-Kohl kam Helmut Kohl zum Festempfang anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Unternehmens BASF in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Rechts Bundeskanzlerin Angela Merkel. © Reuters | REUTERS / RALPH ORLOWSKI
Historischer Händedruck: Beim Gedenken an die Opfer des 1. Weltkriegs gedachten Kanzler Helmut Kohl und Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand 1984 Hand in Hand der Toten. Die Geste wurde zu einem Symbol der deutsch-französischen Freundschaft.
Historischer Händedruck: Beim Gedenken an die Opfer des 1. Weltkriegs gedachten Kanzler Helmut Kohl und Frankreichs Staatspräsident Francois Mitterrand 1984 Hand in Hand der Toten. Die Geste wurde zu einem Symbol der deutsch-französischen Freundschaft. © Reuters | REUTERS /
Der Vater: 2001 reiste Helmut Kohl nach Istanbul, wo Sohn Peter Kohl seine langjährige Partnerin Elif Sozen heiratete. Das Bild zeigt das Hochzeitspaar mit Kohl (r.) und an den Eltern der Braut vor der katholische St.-Antonius-Basilika in Istanbul.  Später überwarf sich Helmut Kohl mit seinen Söhnen Peter und Walter. Der Kontakt brach über lange Zeit hinweg ab.
Der Vater: 2001 reiste Helmut Kohl nach Istanbul, wo Sohn Peter Kohl seine langjährige Partnerin Elif Sozen heiratete. Das Bild zeigt das Hochzeitspaar mit Kohl (r.) und an den Eltern der Braut vor der katholische St.-Antonius-Basilika in Istanbul. Später überwarf sich Helmut Kohl mit seinen Söhnen Peter und Walter. Der Kontakt brach über lange Zeit hinweg ab. © Reuters | REUTERS / Fatih Saribas
Der Einheitskanzler: Helmut Kohl am 3. Oktober 1990 - dem Tag, an dem Deutschland wieder vereint war. Kohl hatte als Kanzler einen großen Anteil an der Vereinigung beider deutscher Staaten knapp ein Jahr nach dem Mauerfall.
Der Einheitskanzler: Helmut Kohl am 3. Oktober 1990 - dem Tag, an dem Deutschland wieder vereint war. Kohl hatte als Kanzler einen großen Anteil an der Vereinigung beider deutscher Staaten knapp ein Jahr nach dem Mauerfall. © Reuters | REUTERS / Michael Urban
Der Freund: Mit Kremlchef Michail Gorbatschow verband Helmut Kohl ein enges Verhältnis. Unvergessen ist das Treffen der beiden Politiker im Kaukasus, bei dem Kohl dem russischen Präsidenten die Zustimmung zur deutschen Einheit abrang. Das Bild zeigt die beiden im Juli 1990 bei diesem Treffen.
Der Freund: Mit Kremlchef Michail Gorbatschow verband Helmut Kohl ein enges Verhältnis. Unvergessen ist das Treffen der beiden Politiker im Kaukasus, bei dem Kohl dem russischen Präsidenten die Zustimmung zur deutschen Einheit abrang. Das Bild zeigt die beiden im Juli 1990 bei diesem Treffen. © Reuters | REUTERS / POOL Old
Der Wahlkämpfer: Eines der Lieblingsbilder Kohl. Es zeigt den Kanzler während im Wahlkampfjahr 1990. Aus der ersten Bundestagswahl nach der Einheit ging Kohls CDU im Dezember 1990 als klarer Sieger hervor.
Der Wahlkämpfer: Eines der Lieblingsbilder Kohl. Es zeigt den Kanzler während im Wahlkampfjahr 1990. Aus der ersten Bundestagswahl nach der Einheit ging Kohls CDU im Dezember 1990 als klarer Sieger hervor. © REUTERS | REUTERS / Michael Urban
Der Gastgeber: Im August 2009 empfing der gesundheitlich schon angeschlagene Kohl in seinem Haus in Oggersheim die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Das Verhältnis zwischen den beiden galt als schwierig. Kohl hatte Merkel zunächst das Kanzleramt nicht zugetraut. Später war es Merkel, die nach Kohls Abtritt von der politischen Bühne auf Distanz zum Ex-CDU-Chef ging.
Der Gastgeber: Im August 2009 empfing der gesundheitlich schon angeschlagene Kohl in seinem Haus in Oggersheim die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Das Verhältnis zwischen den beiden galt als schwierig. Kohl hatte Merkel zunächst das Kanzleramt nicht zugetraut. Später war es Merkel, die nach Kohls Abtritt von der politischen Bühne auf Distanz zum Ex-CDU-Chef ging. © Reuters | REUTERS / HO
Der Truppenbesucher: Bei einem Besuch deutscher und britischer Soldaten in Norddeutschland im September 1986 kletterte Kohl auf einen Leopard-Panzer. Es war wieder Wahlkampf.  Die Bundestagswahl Anfang 1987 gewann Kohls CDU.
Der Truppenbesucher: Bei einem Besuch deutscher und britischer Soldaten in Norddeutschland im September 1986 kletterte Kohl auf einen Leopard-Panzer. Es war wieder Wahlkampf. Die Bundestagswahl Anfang 1987 gewann Kohls CDU. © Reuters | REUTERS / Michael Urban
Der USA-Freund: Die Freundschaft mit den USA lag Helmut Kohl stets am Herzen. Das Foto zeigt ihn bei einem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten George Bush in Deutschland.
Der USA-Freund: Die Freundschaft mit den USA lag Helmut Kohl stets am Herzen. Das Foto zeigt ihn bei einem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten George Bush in Deutschland. © Reuters | REUTERS / Str Old
Der umstrittene Gastgeber: Im Mai 1985 führte Kanzler Kohl (l.) den US-Präsidenten Ronald Reagan (2.v.r.) bei dessen Deutschlandbesuch auf einen Soldatenfriedhof  in Bitburg in der Eifel. Der Programmpunkt sorgte weltweit für Schlagzeilen - auf dem Friedhof liegen neben 2000 gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs auch 49 Mitglieder der Waffen-SS begraben.
Der umstrittene Gastgeber: Im Mai 1985 führte Kanzler Kohl (l.) den US-Präsidenten Ronald Reagan (2.v.r.) bei dessen Deutschlandbesuch auf einen Soldatenfriedhof in Bitburg in der Eifel. Der Programmpunkt sorgte weltweit für Schlagzeilen - auf dem Friedhof liegen neben 2000 gefallenen Soldaten des Zweiten Weltkriegs auch 49 Mitglieder der Waffen-SS begraben. © Reuters | REUTERS / Larry Rubenstein
Der Partner: Lothar de Maizière, erster und letzter frei gewählter Regierungschef der DDR, wurde in den Verhandlungen über die Einheit zu einem wichtigen politischen Verbündeten Kohls.
Der Partner: Lothar de Maizière, erster und letzter frei gewählter Regierungschef der DDR, wurde in den Verhandlungen über die Einheit zu einem wichtigen politischen Verbündeten Kohls. © REUTERS | REUTERS / Michael Urban
Der Gefallene. Durch die Spendenaffäre fielt Helmut Kohl im Jahr 2000 auch bei der CDU in Ungnade. Kohl weigerte sich, die Namen von Parteispendern zu nennen. Im Bundestag musste er sich einer Untersuchungskommission stellen. Bei einer spektakulären Pressekonferenz im Juni 2000 verteidigte sich Kohl vor einem Großaufgebot von Journalisten.
Der Gefallene. Durch die Spendenaffäre fielt Helmut Kohl im Jahr 2000 auch bei der CDU in Ungnade. Kohl weigerte sich, die Namen von Parteispendern zu nennen. Im Bundestag musste er sich einer Untersuchungskommission stellen. Bei einer spektakulären Pressekonferenz im Juni 2000 verteidigte sich Kohl vor einem Großaufgebot von Journalisten. © REUTERS | REUTERS / Fabrizio Bensch
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Macron erinnert an ein spezielles Datum, den 4. Januar 1990. Die Berliner Mauer war erst vor wenigen Wochen gefallen, in Frankreich beobachtet man die Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Kohl besucht Mitterrand zu Hause, auf langen Waldspaziergängen können die zwei Männer „über alles sprechen“. Manchmal entscheide sich das Schicksal „auf der menschlichen Ebene“, referiert Macron.

Juncker sah Kohl einst weinen

Es ist offensichtlich, dass er genau darum bemüht ist. Während des Trauerakts spricht er mit Merkel, nach seiner Rede reicht er ihr die Hand, es folgen zwei Wangenküsse, die Andeutung einer Umarmung, nach ihrem Auftritt legt er die Hand auf ihrem Arm, eine Geste des Mitgefühls.

Dass Kohl nicht nur ein Politiker war, sondern vor allem ein Mensch mit Herz, daran erinnern sich diejenigen, die es wirklich können: Juncker sah ihn weinen, vor Freude, als die EU erweitert wurde. Kohl habe gesagt, dies sei einer der schönsten Momente seines Lebens. „Dann wurde er still“, sagt Juncker, „er hat minutenlang geweint.“

Auch Bill Clinton spricht Worte des Abschieds

Clinton erzählt, seine Frau Hillary habe über Kohl gesagt, er habe noch mehr als Bill das Essen geliebt. „Er hat mich dazu bewogen, Dinge zu essen, die ich nicht essen wollte.“ Auch Juncker findet immer wieder persönlich und rührende Worte: „Versprich mir, dass Du dort (im Himmel) nicht als erstes einen CDU-Ortsverband gründest.“

Die Deutschen machen ein gutes Drittel der Gäste aus. Es sind viele da, das amtierende Kabinett, die Ministerpräsidenten der Länder, frühere Kohl-Minister wie Theo Waigel oder Jürgen Rüttgers, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und zwei Vorgänger (Horst Köhler und Joachim Gauck). SPD-Chef Martin Schulz – lange Zeit Parlamentspräsident in Straßburg, sitzt inmitten früherer Kollegen.

Merkel erinnert an Hannelore Kohl

Merkel aber ist die einzige Vertreterin Deutschlands, die das Wort ergreifen darf. Sie ist die einzige, die Kohls verstorbene Frau Hannelore erwähnt und die einzige, die zart andeutet, dass der „Nachkriegsgigant“ (Juncker über Kohl) jedenfalls zu Lebzeiten noch keinen Heiligenstatus hatte. „So manche Geister schieden sich an ihm“, sagte sie. „Auch ich kann davon erzählen, doch all das tritt zurück hinter seinem Lebenswerk.“