Istanbul. Nazi-Vergleiche müssten aufhören, forderte Merkel von der Türkei. Doch die türkische Zeitung „Günes“ ließ sich davon nicht abbringen.

  • Die Bundesregierung hatte die Nazi-Vergleiche Erdogans scharf kritisiert
  • Eine türkische Zeitung druckt nun eine Fotomontage von Angela Merkel mit einem Hitlerbart
  • Das Blatt rückt sie in die Nähe der in der Türkei verbotenen PKK

Die regierungsnahe türkische Zeitung „Günes“ ist am Freitag mit einer Fotomontage von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Hitlerbart und Nazi-Gruß erschienen. Die Schlagzeile dazu lautete sinngemäß: „Dann verhalte Dich halt nicht wie ein Nazi“.

Die Zeitung „Aksam“ nannte Merkel auf ihrer Titelseite „Kandils große Schwester“. Im nordirakischen Kandil hat die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK ihr Hauptquartier.

Merkel reagierte zunächst zurückhaltend auf Nazi-Vergleiche

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatten Deutschland im Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Regierungsmitglieder „Nazi-Praktiken“ vorgeworfen. Erdogan beschuldigt Deutschland außerdem, türkische Terrorverdächtige nicht auszuliefern. Merkel hatte darauf zurückhaltend reagiert: „Solche deplatzierten Äußerungen kann man ernsthaft eigentlich gar nicht kommentieren.“

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel war nach einem Treffen mit Cavusoglu am Mittwoch in Berlin deutlicher geworden. Er verbat sich weitere Nazi-Vergleiche. „Es gibt Grenzen, die man nicht überschreiten darf“, warnte Gabriel. (dpa)

Merkel kritisiert Erdogans Nazi-Vergleich

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