Düsseldorf. Die Wassersportmesse vermeldet jährlich neue Rekorde. Doch auch was in den vergangenen Jahrzehnten passiert ist, kann sich sehen lassen.

Egal ob Luxusyachten, Segelsport, Tauchausrüstung oder Unterwasserfotografie. In den meisten auf der Boot gezeigten Branchen gehört die Messe zu den größten und bedeutendsten Ausstellungen der Welt. Zudem lädt sie ein zum Träumen von Sommer, Sonne, Strand und Meer und gehört so seit 1969 auch bei Nicht-Wassersportlern zu den beliebtesten Events des Düsseldorfer Messejahres. Damit ist sie eine wichtige Plattform für die Urlaubsbranche und sorgt, dank Messebesuchern aus dem In- und Ausland auch in Düsseldorf für proppevolle Hotels.

Der Blick auf die Historie des Events zeigt eine durchgehende Erfolgsgeschichte, die Düsseldorf zur größten Bühne – längst nicht mehr nur für Boote – sondern für die gesamte Wassersportwirtschaft macht.

Startschuss in 1969

Der Startschuss für die Düsseldorfer Bootsausstellung fiel am 27. November 1969. Bis zum 3. Dezember 1969 zeigten damals 116 Aussteller in Halle B des Alten Messegeländes auf 111 000 Quadratmetern ihre Produkte. 33 617 Besucher folgten dem Ruf der Gründerväter Horst Schlichtung, Dieter Ebert, Alexander Basting und Kurt Schoop (Foto) für die erste Auflage.

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Im Jahr 1972 wurde der Termin vom November in den Januar verlegt – so wird es bis heute beibehalten. Die dritte Boot fand erstmals auch auf dem neuen Messegelände statt. Zum ersten Mal wurde das Wasserbecken installiert, das durch Live-Demonstrationen des Wassersports in TV und Radio berühmt wurde.

Auch in der kommenden Woche gibt’s für die Messebesucher Wasser nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Selbstsegeln oder Abtauchen. Die Segelwettbewerbe bei den Olympischen Sommerspielen in Kiel wurden 1972 von den Messeorganisatoren genutzt, um Kontakte zu Sportverbänden, Organisationen, Sportlern und Kommunen zu knüpfen.

Surfbretter und ihre Erben

Im Jahr 1973 machte die Ausstellung einen Schritt in Richtung Wassersport: Erstmals wurden Surfbretter ausgestellt. Heute sind die klassischen Bretter schon wieder out, ihre Erben wie Wake- oder Skimboard waren in den vergangenen Jahren aber unter den Trends zu finden.

Das Ehrenkomitee der Boot wurde 1974 ins Leben gerufen – darunter Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und Politik. Die erste offizielle Länderpartnerschaft folgte im Jahr 1976 mit Kanada, das damals Austragungsland der Olympischen Sommerspiele war. Es folgten etliche Partnerschaften, die zur Internationalisierung beitrugen.

Der Tauchsport zählt inzwischen zu den nachgefragten Trends auf der Boot, was die Veranstalter der diesjährigen Messe betonen. Die Dive Show ist die weltgrößte Veranstaltung für Tauchen und Tauchtourismus. Der Grundstein wurde im Jahr 1978 gelegt. Damals zeigten die Verantwortlichen erste Bemühungen um die Entwicklung des Angebots.

Big Willi geht an den Start

Auch das Jahr 1980 hatte große Bedeutung für die Boot: Bau und Inbetriebnahme des einzigartigen Travellifts Big Willi, benannt nach dem langjährigen Schirmherr der Boot, Willi Weyer, ermöglichten, dass große Schiffe aus dem Rhein gehoben werden können. Noch heute holt diese wichtige Investition für die Weiterentwicklung der Messe Ausstellungsobjekte aus dem Fluss.

Im Laufe der Jahre wurde das Wassersportangebot im Rahmen der Messe immer beliebter. Der Surfsport auf der Boot erreichte 1983 den Höhepunkt seiner Entwicklung. Ganze zwei Messehallen waren damals mit den Brettern belegt. Mehr als 100 000 Besucher interessierten sich speziell für den damaligen Trendsport.

Im Jahr 1988 wurde anlässlich der Partnerschaft mit Norwegen ein Rekord aufgestellt. Mit damals 426 934 Gästen erreichte die Messe mehr Menschen als heute.

Einige Tage vor Beginn der Boot 1991 kam es zum Kriegsausbruch am Arabischen Golf. Ein störungsfreier Verlauf der Veranstaltung konnte nur mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen gewährleistet werden.

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Erste Bemühungen zur Gewinnung der Superyachtindustrie fanden im Jahr 1996 statt. 2001 wurde dann erstmal die Halle 6 mit der Präsentation der imposanten Superyachtindustrie und Bootswirtschaft belegt. Im Jahr 2006 war ein gigantischer Transportaufwand nötig, um dort die „Catwalk“, eine 41 Meter lange Motoryacht der Bayerischen Kaiserwerft, auszustellen – sie war die größte je in einer Messehalle präsentierte Yacht.

Im Jahr 2008 wurde die Boot weltgrößte Hallenveranstaltung für die nautische Wirtschaft und den Wassersport mit 1701 Ausstellern aus 57 Ländern in 17 Messehallen auf 221 000 Quadratmetern mit 267 378 Besuchern aus aller Welt und 2 500 akkreditierten Journalisten aus 44 Ländern.

Bis zur diesjährigen Ausstellung ist das Angebot noch vielfältiger geworden.