Berlin. Die Berliner Polizei kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nun wird gegen eine 20-Jährige wegen Verrats von Dienstgeheimnissen ermittelt.

  • Seit Tagen kursieren schwere Vorwürfe gegen die Berliner Polizei
  • Arabische Clans sollen versuchen, die Behörde zu unterwandern
  • Nun gibt es weiteren Ärger wegen einer Praktikantin mit Migrationshintergrund

Eine Studentin der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) hat nach Behördenangaben polizeiinterne Unterlagen fotografiert und sie in einer WhatsApp-Gruppe veröffentlicht. Die 20-Jährige, die an der Hochschule den Studiengang „Öffentliche Verwaltung“ belegt, machte die Bilder während eines Praktikums auf einem Berliner Polizeiabschnitt.

Bei den Bildern handele es sich um Fahndungsfotos, die im Intranet der Polizei veröffentlicht waren sowie um einen bundesweiten polizeiinternen Warnhinweis, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Die Zeitungen „B.Z.“ und „Bild“ hatten zuerst über den Fall berichtet.

Praktikantin sei auf eigenen Wunsch auf den Polizeiabschnitt gekommen

Nach Informationen der beiden Blätter soll es sich um Fahndungsfotos zu einer arabischen Großfamilie handeln. Die 20-Jährige habe selbst einen arabischen Migrationshintergrund und sei auf eigenen Wunsch für ihr Praktikum auf den Polizeiabschnitt 41 in Schöneberg gekommen.

An der HWR wird unter anderem für den gehobenen Dienst bei der Polizei ausbildet. Die Studentin sei aber „keine Polizeischülerin“, sagte eine Polizeisprecherin. Sie studiere in der Verwaltungslaufbahn.

Ermittlungen wegen Verrats von Dienstgeheimnissen

Nach Bekanntwerden der geheimen Aufnahmen leitete die Polizei nach eigenen Angaben am 20. Oktober ein Ermittlungsverfahren gegen die Studentin ein – und beendete das Praktikum. „Wir ermitteln wegen Verrats von Dienstgeheimnissen“, sagte die Sprecherin. Details zu den verschickten Bildern wollte die Behörde nicht mitteilen, da es sich „um interne Ermittlungen der Polizei“ handele, so die Sprecherin.

Die Hochschule behält sich im Fall der 20-Jährigen weitere Prüfungen vor. Da sie mit ihrem Verhalten aber nicht gegen die Prüfungsordnung verstoßt habe, verliere sie nach dem derzeitigen Stand nicht ihren Studentenstatus, sagte eine Sprecherin. Gespräche mit der Studentin seien bereits geführt worden.

Wird die Berliner Polizei von kriminellen Clans unterwandert?

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versuchten, die Behörde zu unterwandern. Ein anonymer Beamter behauptete in einem Brief, die Clans würden junge unbelastete Familienmitglieder über die Polizeiakademie einschleusen. Innensenator Andreas Geisel (SPD) widersprach den Vorwürfen. (dpa/küp)