Essen. Nach dem Rücktritt von Oliver Bierhoff als Geschäftsführer Nationalmannschaften kursieren bereits erste Namen für seine Nachfolge.

Geschäftsführer Oliver Bierhoff und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gehen nach 18 Jahren getrennte Wege. Bundestrainer Hansi Flick, oder seinem Nachfolger, könnte ein Sportlicher Leiter, eine Art Manager, an die Seite gestellt werden. Diese Kandidaten werden bereits als Nachfolger gehandelt:

Matthias Sammer (55)

Der ehemalige Weltklassespieler wünscht sich wieder einen Sportdirektor beim DFB. Er habe genug Fehler gemacht in seinem Leben, aber den Fehler, diese Position abzuschaffen, auf die Idee müsse man erstmal kommen, sagte Sammer, der in dieser Funktion zwischen 2006 und 2012 beim DFB gearbeitet hat. Er brachte Lothar Matthäus (61) ins Spiel, gilt aber auch selber als möglicher Bierhoff-Nachfolger. Wirklich wahrscheinlich scheint das allerdings nicht.

BVB-Berater Matthias Sammer übt Kritik an den DFB-Strukturen.
BVB-Berater Matthias Sammer übt Kritik an den DFB-Strukturen. © dpa

Matthias Sammer bietet dem DFB seine Hilfe an. Den Video-Clip von MagentaTV finden Sie hier.

Philipp Lahm (39)

Chef des EM-OK für 2024: Philipp Lahm, 2014 Deutschlands Weltmeister-Kapitän.
Chef des EM-OK für 2024: Philipp Lahm, 2014 Deutschlands Weltmeister-Kapitän. © Getty Images

Der Weltmeister-Kapitän von 2014 ist ein logischer Kandidat. Doch Lahm hat derzeit andere Aufgaben. Er ist Turnierdirektor der Heim-EM 2024 und Berater beim VfB Stuttgart. Lahm ist über die Situation mit Blick auf das erhoffte Sommermärchen 2.0 aber besorgt. Das Abschneiden der DFB-Auswahl in Katar sei „eine Katastrophe“.

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Fredi Bobic (51)

In Frankfurt gefeiert, durchlebt der Europameister von 1996 als Geschäftsführer beim Bundesligisten Hertha BSC schwierige Zeiten. Für die Aufarbeitung des WM-Debakels erhofft sich Bobic „einen harten, klaren und offenen Austausch“.

Sport-Geschäftsführer bei Hertha BSC: Fredi Bobic.
Sport-Geschäftsführer bei Hertha BSC: Fredi Bobic. © firo

Thomas Hitzlsperger (40)

Der amtierende DFB-Botschafter für Vielfalt ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, mit dem er 2007 als Spieler 2007 Deutscher Meister wurde. Er bestritt für die deutsche Nationalmannschaft zwischen 2004 bis 2010 insgesamt 60 Länderspiele. 2006 wurde er mit dem DFB-Team WM-Dritter, 2008 wurde er Vize-Europameister.

Thomas Hitzlsperger, derzeit als Fußball-Experte für die ARD tätig.
Thomas Hitzlsperger, derzeit als Fußball-Experte für die ARD tätig. © dpa | dpa

Ralf Rangnick (64)

Der Fußball-Professor ist ein Stratege. Nach dem Abgang von Joachim Löw galt er als Kandidat für den Posten des Bundestrainers. Problem: Rangnick hat erst kürzlich den Posten als Coach der österreichischen Nationalmannschaft übernommen. Ein heißer Kandidat auf die Bierhoff-Nachfolge dürfte er damit nicht sein.

Rangnick übernimmt in Österreich - Vertrag bis zur EM in Deutschland
Rangnick übernimmt in Österreich - Vertrag bis zur EM in Deutschland

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Benedikt Höwedes (34)

Der Weltmeister von 2014 verstärkt seit Sommer 2021 das Teammanagement der Nationalmannschaft. Von allen gehandelten Kandidaten ist er am nächsten dran. Auch Bierhoff begann nach seiner Karriere in dieser Rolle beim DFB.

Benedikt Höwedes.
Benedikt Höwedes. © dpa

Sami Khedira (35)

Auch der Name des ehemaligen Nationalspielers, der erst im vergangen Jahr seine aktive Laufbahn beendet hat, kursiert rund um die Debatte um einen möglichen Bierhoff-Nachfolger. Highlight seiner erfolgreichen Karriere, in der er unteranderem mit Real Madrid die Champions League gewann, ist der WM-Titel mit der Nationalmannschaft 2014 in Brasilien. Wie die "Zeit" berichtet, würde für ihn eher ein Posten als Sportdirektor denn als Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie in Frage kommen.

Wurde mit der deutschen Nationalmannschaft 2014 Weltmeister: Sami Khedira
Wurde mit der deutschen Nationalmannschaft 2014 Weltmeister: Sami Khedira © dpa | dpa

Celia Sasic/Nadine Keßler (beide 34)

Oder wird es eine Frau? Die zweimalige Europameisterin Sasic übt gerade mit viel Leidenschaft ihre Rolle als EM-Botschafterin für 2024 an der Seite von Lahm aus. Die dreimalige Champions-League-Siegerin Keßler leitet bei der UEFA die Abteilung Frauen-Fußball. Dass eine der beiden Ex-Fußballerinnen Oliver Bierhoff bei der Nationalmannschaft der Männer beerben wird, scheint allerdings wenig realistisch. (mit sid)

Botschafterin für Vielfalt: DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic wünscht sich mehr Spielerinnen mit Migrationshintergrund in den Vereinsteams. Die EM in England sieht sie als Chance.
Botschafterin für Vielfalt: DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic wünscht sich mehr Spielerinnen mit Migrationshintergrund in den Vereinsteams. Die EM in England sieht sie als Chance. © dpa