Frankfurt. Oliver Bierhoff muss nach 18 Jahren beim DFB gehen. Das WM-Aus wurde ihm zu Verhängnis. Sein Kritiker Hans-Joachim Watzke reagiert.

Es ist vorbei. Nach 18 Jahren mit viel Licht und Schatten räumt DFB-Direktor Oliver Bierhoff seinen Funktionärs-Posten beim deutschen Fußballbund. Der DFB-Vizepräsident und DFL-Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim Watzke hat Oliver Bierhoff für dessen jahrelangen Einsatz gedankt. „Oliver Bierhoff hat sich in den 18 Jahren seines Wirkens erhebliche Verdienste um den deutschen Fußball erworben“, sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund dem SID am Montagabend.

Die Zeit von Oliver Bierhoff beim DFB ist abgelaufen.
Die Zeit von Oliver Bierhoff beim DFB ist abgelaufen. © dpa

Bierhoff, von Watzke stets kritisch gesehen, hat seinen Vertrag „als Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie“ beim Deutschen Fußball-Bund als Folge des WM-Debakels am Montag vorzeitig aufgelöst. Ihm gebührten „Respekt, Anerkennung und Dank“, sagte Watzke.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke könnte mehr Verantwortung beim DFB übernehmen

Angeblich wird diskutiert, dass Watzke künftig selbst mehr Verantwortung für die Nationalmannschaft übernimmt. Auch bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) könnte es Veränderungen geben: Berichten zufolge steht Donata Hopfen, Vorsitzende der Geschäftsführung, nach nur rund elf Monaten vor der Ablösung.

Alte Weggefährten äußerten sich ebenfalls kurz nach Bekanntgabe des Bierhoff-Abschieds. Die früheren Weltmeister Christoph Kramer und Per Mertesacker haben die Vertragsauflösung mit Bedauern aufgenommen. „Es tut mir leid, aber das sind wahrscheinlich die Mechanismen nach drei Turnieren, mit denen wir nicht so zufrieden waren“, sagte Mertesacker als WM-Experte im ZDF. „Aber er hat viel mehr gemacht als viele wahrscheinlich denken.“

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Auch Kramer bezeichnete die Trennung, die der DFB am späten Montagabend verkündet hatte, als „schade“. Er hoffe, „dass er es selber entscheiden durfte, was für ihn das Richtige ist“.

ZDF-Experte Christoph Kramer: "Habe Bierhoff unheimlich viel zu verdanken"

Er habe Bierhoff „persönlich unheimlich viel zu verdanken“, verriet der Profi von Borussia Mönchengladbach. „Ich finde, er ist ein ganz toller Mensch, der mich mit zum Nationalspieler gemacht hat, mich mit zum Weltmeister gemacht hat“.

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Auch Mertesacker stellte heraus, wie wichtig Bierhoff zu seiner aktiven Zeit als Nationalspieler gewesen sei. „Er war einer, der immer versucht hat, alle Spieler zu integrieren, zu helfen, dabei zu sein“, berichtete der frühere Abwehrspieler. „Er hat viel vorangetrieben, auch mit der neuen Akademie. Ich finde es sehr traurig.“

Oliver Bierhoff geht nach 18 Jahren beim DFB

Bierhoff verlässt als eine Konsequenz aus dem WM-Debakel nach 18 Jahren den DFB. Beide Parteien verständigten sich am Montag auf eine Auflösung des bis 2024 laufenden Vertrages. (fs mit sid)

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