München. Der FC Bayern begrüßt seinen neuen Superstar Sadio Mané. Doch einige Baustellen bleiben bei den Münchnern.

Sein erster Weg führte Sadio Mané zu den Barmherzigen Brüdern. Nicht zu Hasan Salihamidzic oder Oliver Kahn, die mit ihrem Superstar-Transfer für den FC Bayern überglücklich sein werden, nein: Die neue Attraktion der Bundesliga betrat samt Entourage das gleichnamige Krankenhaus im Münchner Stadtteil Nymphenburg für den Medizincheck.

Im blauen Langarm-Shirt hob Manéden Daumen und schüttelte die Hand eines erfreuten Arztes - dann ging er zum Belastungstest.

Thomas Müller: „Ich freue mich, dass er gelandet ist“

30 Kilometer nordöstlich jubelte ein künftiger Mitspieler schon. „Ich freue mich, dass er gelandet ist“, sagte Thomas Müller am Rande des Golfturniers „BMW International Open“ in München-Eichenried. Der Transfer sei toll - er erhoffe sich, scherzte Müller, von Sadio Mané„viele Birdies“.

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Am Mittwoch wollen die Bayern ihrem neuen Starspieler die große Bühne bereiten. Der Königstransfer soll, dem Anlass entsprechend, in der Allianz Arena vorgestellt werden - nach Unterschrift des 30-Jährigen unter einen Dreijahresvertrag. Bis zu 41 Millionen Euro (32 Millionen fix plus Boni) kostet der Offensivmann vom FC Liverpool, den der Rekordmeister am Dienstagmittag mit einem roten Audi vom Flughafen abholen ließ. Inzwischen hat Mané bereits Autogramme im Bayern-T-Shirt geschrieben.

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Die Erwartungen sind riesig. „Mané ist ein Ausnahme- und Unterschied-Spieler“, betonte Sky-Experte Lothar Matthäus. „Er kann jeder Mannschaft der Welt helfen“, ergänzte Roger Schmidt bei Bild. Er hatte den Senegalesen einst bei RB Salzburg trainiert. Für ihn sei Mané„eine Offenbarung“, betonte zudem die Liverpool-Legende Alan Kennedy in der SZ: Er mache die Spieler „um sich herum besser“.

Mane-Transfer ist Coup für Salihamidzic

Für den zuletzt kritisierten Salihamidzic ist die Verpflichtung Manés ein Coup - doch vor dem Trainingsstart am 4. Juli muss der Sportvorstand einige Probleme lösen. Auch auf Trainer Julian Nagelsmann, dessen Wunschspieler der vielseitig einsetzbare Mané ist, warten Konflikte im Kader.

Nach wie vor ist die Zukunft von Torgarant Robert Lewandowski, aber auch von Serge Gnabry offen. Lewandowski will unbedingt zum FC Barcelona, Gnabry seinen 2023 auslaufenden Vertrag bisher nicht verlängern. Der Mane-Transfer könnte ein Fingerzeig für Nationalspieler Gnabry sein, beide spielen auf der Außenbahn.

Qual der Wahl in der Offensive

Überhaupt hat Nagelsmann in der Offensive die Qual der Wahl. Neben Mané beanspruchen dort Müller, Kingsley Coman, Leroy Sane, Jamal Musiala und eventuell Lewandowski und Gnabry einen festen Platz. Einer von beiden wird wohl bleiben (müssen), dass die Bayern Lewandowski und Gnabry abgeben, erscheint wenig wahrscheinlich.

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Fest verpflichtet hat der FC Bayern bislang Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui und Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch, beide von Ajax Amsterdam. Auf der Wunschliste steht Konrad Laimer von RB Leipzig.

Vom Lewandowski-Poker sind wiederum weitere Planungen abhängig. Die Gespräche mit Stuttgarts Angreifer Sasa Kalajdzic stocken, er wäre nur ein Kandidat, wenn der Pole den Klub verlässt. Auch Joshua Zirkzee, zuletzt an den RSC Anderlecht ausgeliehen, hängt in der Luft. Am Stürmer soll wiederum der VfB Interesse haben - als Kalajdzic-Ersatz.

Immerhin konnte Salihamidzic den Ersatzspieler Marc Roca für stolze 17 Millionen Euro an Leeds United veräußern. Laut Bild will der Rekordmeister auch Marcel Sabitzer verkaufen, um rund zehn Millionen Gehalt einzusparen. Noch auf der Münchner Verkaufsliste: Bouna Sarr und Omar Richards. Bereits weg sind Niklas Süle (Borussia Dortmund) und Corentin Tolisso (Ziel unbekannt). (sid)