München. Doppelter Triumph für den FC Bayern: Nach den Münchener Männern haben sich auch die Frauen die deutsche Meisterschaft gesichert.

Die Fußballerinnen von Bayern München haben sich die vierte Meisterschaft der Vereinsgeschichte gesichert und die Dominanz des VfL Wolfsburg durchbrochen. Durch das 4:0 (2:0) am letzten Spieltag der Frauen-Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt ließ die Mannschaft von Trainer Jens Scheuer im Fernduell mit den Wölfinnen nichts mehr anbrennen - und bescherte der früheren Nationalspielerin Simone Laudehr ein perfektes Karriereende.

„Ich bin überwältigt, die Gefühle fahren Achterbahn. Dieser deutsche Meistertitel war so verdient. Ich bin absolut stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainer Jens Scheuer, ehe er die nächste Bierdusche seiner Spielerinnen abbekam.

Linda Dallmann (17./25.) beseitigte mit ihrem Doppelpack früh alle Restzweifel am Titelgewinn der Münchnerinnen, Eintracht-Kapitänin Laura Störzel (54.) unterlief zudem ein Eigentor. Für den Schlusspunkte sorgte Lea Schüller (90.). Das Ende einer fünfjährigen Durststrecke ohne Meisterschaft bedeutet für die Bayern zudem die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der reformierten Champions League.

„Unbeschreiblich. Wir können es noch nicht begreifen. Das zu verarbeiten, dauert eine Weile. Wir haben es geschafft, durch das Tor Ruhe reinzubringen. Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte Dallmann.

VfL Wolfsburg gewinnt 8:0 gegen Werder Bremen

Die Wolfsburgerinnen hatten auf einen Ausrutscher des FC Bayern gehofft, um die Chance auf das fünfte Double in Folge zu wahren. Im letzten Spiel von Stephan Lerch als VfL-Trainer erledigte der Pokalsieger durch das 8:0 (5:0) gegen Werder Bremen zwar seine Hausaufgaben, die Bayern machten nach dem Erfolg der Männer aber ohne Probleme den doppelten Triumph für den Klub perfekt.

Laudehr schloss mit der Meisterschale zudem die letzte Lücke in ihrer beeindruckenden Titelsammlung und krönte ihre Laufbahn. Weltmeisterin (2007), Europameisterin (2009 und 2013) und Olympiasiegerin (2016) wurde die 34-Jährige schließlich bereits, nur die Meisterschaft war ihr verwehrt geblieben - bis zum letzten Spiel ihrer Karriere.

Dallmann trifft doppelt

Zunächst saß Laudehr allerdings auf der Bank, aber auch ohne die riesige Erfahrung der 103-maligen Nationalspielerin verspürten die Bayern-Frauen offenbar keinen Druck. Nach dem ersten Warnschuss der Eintracht schlug die Scheuer-Elf eiskalt zu: Erst traf Dallmann nach sehenswertem Zusammenspiel mit Lea Schüller, dann baute sie die Führung nur acht Minuten später mit einem Abschluss ins Eck aus.

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Die Münchnerinnen dominierten die Eintracht, die Wolfsburg im DFB-Pokalfinale in der vergangenen Woche noch das Leben schwer gemacht hatte, nach Belieben. Auch nach der Pause suchten die Bayern immer wieder mit schnellen Angriffen den Weg in die Spitze und wurden durch Störzels verunglückten Schuss ins eigene Netz mit dem dritten Treffer belohnt.

Mit der deutlichen Führung im Rücken nahmen die Gastgeberinnen allmählich das Tempo heraus, die Partie plätscherte in der Schlussviertelstunde vor sich hin. Laudehr wurde schließlich in der 76. Minute für Klara Bühl eingewechselt, erhielt die Kapitänsbinde und durfte die letzten Minuten ihrer Karriere genießen. (sid)