Berlin. Wer wird das neue Gesicht der Leichtathletik? Der Name Thomas Röhler ist nur selten zu vernehmen. Warum eigentlich? Ein Kommentar.

Die Worte sprudelten aus Thomas Röhler heraus. Er habe bewiesen, „was deutsche Präzision bedeutet“. Recht hatte er, gerade war er Europameister im Speerwurf geworden. Der Wurf der ältesten Jagdwaffe der Menschheit ist das Metier der Deutschen, es ist momentan die beste deutsche Leichtathletik-Disziplin.

Ein Sieg bei einem der großen Wettbewerbe geht nur über einen der deutschen Starter. Über Thomas Röhler, den Olympiasieger und jetzt auch Europameister. Über Johannes Vetter, den amtierenden Weltmeister. Über Andreas Hofmann, der beide jüngst bei der Deutschen Meisterschaft hinter sich gelassen hatte und nun EM-Zweiter wurde. Drei Männer mit unterschiedlichen Stilen. Röhler ist filigran, Vetter ist brachial, Hofmann ist eine Mischung aus beiden: brachial-filigran.

Auch interessant

Wenn nun nach dem Nachfolger von Diskuswerfer Robert Harting als neuem Gesicht der Leichtathletik gesucht wird, ist der Name Röhler nur selten zu vernehmen. Warum eigentlich? Der Thüringer mag nicht so laut sein wie Harting. Er ist keiner, der große Töne spuckt. Aber auch die leisen Worte des 26-Jährigen haben Gewicht.

Sport und Wirtschaft hat er studiert, 2017 wurde er in die Athleten-Kommission des Internationalen Leichtathletik-Verbandes gewählt. Röhler macht sich Gedanken über die Zukunft der Leichtathletik. Seine möglichen Nachfolger im Juniorenbereich hat er im Blick, er hofft auf deren weitere Motivation durch seine Erfolge. Röhler ist einer, der diesem Sport guttut. Ein Typ, smart, durchsetzungsfähig und erfolgreich. Daran ändert auch seine eher ruhige Art nichts.