Carcassonne. Magnus Nielsen entschied den Sprint einer dreiköpfigen Spitzengruppe für sich und gewann die 15. Etappe der Tour de France

Nikias Arndt schüttelte mit dem Kopf. Vielleicht hatte er die falsche Entscheidung getroffen. „Ich habe vor dem letzten Berg die Freigabe bekommen. Ich wollte mit den besten mitfahren, aber oben hatte ich doch 40 Sekunden Rückstand“, haderte der deutsche Sunweb-Profi in Carcassonne. Am Vortag hatte sein Teamkollege Simon Geschke einen Freifahrtschein erhalten und einen starken sechsten Platz herausgefahren. Wie der Berliner schlug sich der 26-jährige Buchholzer tapfer, konnte als Neunter aber nichts ausrichten gegen den späteren Sieger Magnus Cort Nielsen. Der Däne machte auf der 15. Etappe den zweiten Astana-Sieg in Folge perfekt.

Nikias Arndt freut sich auf den Tour-Ruhetag

„Jetzt freue ich freu mich, dass wir Montag einen Ruhetag haben“, sagte Arndt. „Wir werden uns ausruhen, Kaffee trinken und ein Stück Kuchen essen.“ Kraft sammeln für die entscheidende Woche in den Pyrenäen. Wo sich entscheidet, ob sein Kapitän Tom Dumoulin angreifen kann. Und wer bei Sky der Leader ist: Geraint Thomas, Träger des Gelben Trikots, oder Chris Froome, Kapitän und viermaliger Sieger.

André Greipel hat schon eine Entscheidung getroffen. Der 36-jährige Sprinter wird Lotto Soudal zum Saisonende verlassen. Mit ihm geht sein langjähriger Weggefährte Marcel Sieberg. Beide Parteien sollen sich nicht über eine Vertragsverlängerung einig geworden sein. Der Rostocker, der auf der zwölften Etappe nach Alpe d’Huez aufgeben musste, wird nun mit Bahrain-Merida in Verbindung gebracht.

Marcel Kittel hat noch nichts entschieden, aber eine Zukunft bei Katusha scheint sehr unwahrscheinlich. „Es ist schon so, dass ich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit als schwierig ansehe. Ich weiß nicht, wie das funktionieren soll“, sagte der 30-Jährige dem Internetportal sport.de. Während der Tour hatte der sportliche Leiter Dimitri Konischew seinen Sprinter öffentlich attackiert und Egoismus vorgeworfen. Das Verhältnis habe sich seit dessen Interview „nicht gebessert“.

Rick Zabel hofft auf Verbleib von Kapitän Marcel Kittel

Teamkollege Rick Zabel, der sich einen Tag nach Kittel in den Alpen von der Tour verabschieden musste, hofft auf den Verbleib des Kapitäns. „Beide sind sehr wichtig fürs Team“, sagte der 24-Jährige am Sonntag dieser Redaktion. „Aber da ist ein Stück weit das Tischtuch zerrissen. Vielleicht ist es möglich, dass sie sich aus dem Weg gehen und an verschiedenen Rennen teilnehmen.“ Der Anfahrer von Kittel machte keinen Hehl aus dem Debakel: „Die Tour war für Kittel und Katusha ein absoluter Misserfolg.“ Es gehe jetzt darum, die richtigen Schlüsse zu ziehen. „Das Ganze muss gründlich analysiert werden. So wie wir unsere Leistung aufarbeiten müssen, muss das auch die sportliche Leitung tun.“