Fifa-Präsident Joseph Blatter entschuldigte sich bei den Betroffenen seiner Rassismus-Aussagen. Von einem Rücktritt will er allerdings nichts wissen.

Los Angeles/London. In der Debatte um die umstrittenen Rassismus-Aussagen von Fifa-Präsident Joseph Blatter hat sich nun auch David Beckham zu Wort gemeldet. Er kritisierte den Schweizer für dessen Wortwahl scharf. Der notorisch in der Kritik stehende Blatter will lehnte seinen Rücktritt wieder einmal ab. In einem Interview mit dem britischen Radiosender BBC sagte der Fifa-Chef: "Ich kann nich zurücktreten." Und überhaupt, "warum sollte ich?" Er bezeichnete die Forderungen nach seinem Abschied als Verletztend. Eine solche Reaktion habe er sich nicht vorstellen können. Gleichzeitig entschuldigte sich Blatter bei denjenigen, die sich durch seine Aussagen angegriffen gefühlt hätten.

In TV-Interviews hatte der 75 Jahre alte Chef des Fußball- Weltverbandes Fifa Rassismus auf dem Platz geleugnet. „Das würde ich abstreiten. Es gibt keinen Rassismus“, antwortete Blatter auf die Frage, ob es Rassismus auf dem Spielfeld gibt. Es komme vielleicht vor, dass ein Spieler einem anderen etwas zurufe oder eine Geste mache, die nicht korrekt sei. „Aber auch jener, der davon betroffen ist, sollte sagen – das ist nur ein Spiel. Wir sind im Spiel, und am Ende des Spiels schütteln wir uns die Hände.“

Superstar Beckham zeigte sich bestürzt. „Ich finde die Aussagen erschreckend“, sagte der 36-jährige Engländer in Los Angeles vor dem Finale in der US-Profiliga MLS. „Rassismus kann nicht einfach unter den Teppich gekehrt und mit einem Handschlag gelöst werden.“ Bereits kurz nach dem Interview hatten Fußballer und Politiker in England Blatter scharf kritisiert. Der Chef der Spielergewerkschaft, Gordon Taylor, hatte den Fifa-Boss zum Rücktritt aufgefordert.