Polstermöbel: Trend geht zu großen Sitztiefen. Massivholz, feste Polsterung und hochwertige Bezüge garantieren Qualität.

Für Polstermöbel gibt der Verbraucher mehr Geld aus als früher. Nicht weil er mehr Geld hat, sondern weil das Thema Gesundheit - und speziell ergonomisch richtiges Sitzen - für den Konsumenten wichtiger geworden ist. Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie kostet das durchschnittliche Polstermöbel etwa 724 Euro pro Stück und damit 120 Euro mehr als noch vor vier Jahren. Dabei resultiert der Preis nicht nur aus einer anspruchsvollen Polsterung mit dekorativem Bezug, sondern in zunehmendem Maße auch durch die Vielfalt des Sitzmöbels und seiner kombinierbaren Elemente.

"Das Sofaprogramm ,Together' von Walter Knoll bietet in diesem Zusammenhang ein hohes Maß an Komfort", sagt Winfried Lange, Verkaufsleiter bei Marks Einrichtungen in Bergedorf. Die Rückenlehnen verfügen über bewegliche Enden und die lange Sitzfläche, bis 245 Zentimeter, bietet ausreichend Platz oder Liegefläche. Besonders großzügig wirken die Sofa-Ecklösungen, die unterschiedlich variiert werden können.

Für viele Kunden, so Lange, sei das Sofa in den letzten Jahren zu einem eher familiären Möbel geworden. Deshalb würden viele Sofas auch mit sehr großen Sitztiefen, zwischen 95 und 105 Zentimeter, angeboten. Hier wollen die Familienmitglieder zusammen TV schauen, wollen lesen oder einfach nur entspannen. Mit Gästen, so der Fachmann, würde man heute zunehmend am Esstisch sitzen. Aus diesem Grund haben viele Hersteller den klassischen Esstischstuhl zum bequemen Stuhlsessel weiterentwickelt - gute Sitzhöhe, aber voll gepolstert und mit Lehnen.

Ob Einzelsessel oder Sofakombination, die meisten Hersteller bieten eine große Auswahl unterschiedlicher Bezugstoffe. "Eine Neuheit und besonders pflegeleicht bei festen Bezügen sind Mikrofasern mit optischer Webstruktur", sagt Karin Taubert, Einrichtungsberaterin bei ,Die Wäscherei'. Die chemisch auf eine Gase aufgetragenen Fasern sind strapazierbar und schmutzabweisend. Handelt es sich um lose Polsterbezüge, empfiehlt Taubert ein Baumwoll-Leinengemisch - ein Material, das gut zum legeren Landhausstil passt. Farblich, so Winfried Lange, seien gedeckte Unitöne beliebt, kombiniert mit Accessoires mit floralem Dessin. Allgemein, so der Fachmann, sei die Nachfrage nach textilen Bezügen größer als nach Leder.

Sibylle Scharbau vom gleichnamigen Hülsta-Studio empfiehlt bei der Auswahl eines Polstermöbels nicht nur nach dem Äußeren zu gehen. So sei zum Beispiel das Material des Gestells - statt Pappen oder Spanplatten festes Buchenholz - entscheidend für die Haltbarkeit. Ebenso ist die Ummantelung des Gestells wichtig. Bei teureren Sesseln oder Sofas werden teilweise Schaumstoffe mit fünf verschiedenen Härtegraden verarbeitet - festes Material am Rand, weiches für Sitzfläche und Rückenlehne. Wäre dies nicht der Fall, würden die Sitzmöbel schneller ihre Form verlieren, so Sybille Scharbau.

"Nicht nur bei gepolsterten Sitzmöbeln sollte man auf die Qualität achten, auch beim klassischen Schlafsofa gibt es einige Unterschiede", sagt Claudia Lehfeld-Senft, Geschäftsführerin vom Hansa Engel-Werk.

Nach individuellen Wünschen fertigt die Firma Polsterbetten und Schlafsofas, die mit einem praktischen Ausziehbett auf eine Fläche von 160 mal 200 Zentimetern vergrößert werden können. Um ausgereifte Lattenroste mit guten Federkernmatratzen anbieten zu können, ist auf diesem gepolsterten Schlafsofa die Liegerichtung quer zur Sitzrichtung angeordnet.