Hamburg. "Die Häufung der Unwetter sind ein Anzeichen für die globale Erwärmung." Mojib Latif vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg ist davon fest überzeugt. "Wenn die Luft wärmer wird, kann sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen, also regnet es häufiger." In den vergangenen 100 Jahren habe sich die Erde um 0,7 Grad Celsius erwärmt, normal wären 0,3 Grad. Nach Erkenntnissen des Wissenschaftlers treten Unwetter heute doppelt so häufig auf wie vor 100 Jahren. "Und wir erwarten eine weitere Verdoppelung innerhalb der nächsten 50 Jahre. Wenn jetzt derartige Unwetter alle fünf Jahre auftreten, dann müssen wir in Zukunft alle zweieinhalb Jahre damit rechnen. Die extremen Wetterlagen werden zunehmen." Laut Latif verzeichnet Hamburg durchschnittlich etwa 800 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Diese Menge könne sich um 50 Prozent erhöhen, denn in den nächsten 100 Jahren sei mit einer Erwärmung von einem Grad Celsius zu rechnen. "Deshalb muss der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden, um 50 Prozent bis 2050 und um 100 Prozent bis 2100. Wir müssen mehr alternative Energien nutzen, denn was wir jetzt erleben, ist bereits vor 30 bis 40 Jahren verursacht worden."