Berlin. Im vergangenen Jahr zahlten Patienten in 80 Prozent der Fälle keine Mehrkosten für Hilfsmittel, 20 Prozent zahlten deutlich drauf.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr rund zehn Milliarden Euro für Hilfsmittel wie Hörgeräte, Stützstrümpfe oder Rollatoren ausgegeben. Das sind rund fünf Prozent mehr als 2020 und knapp eine Milliarde mehr als noch 2019. In 80 Prozent der Fälle zahlten die Patienten keine Mehrkosten für die Hilfsmittel, jeder fünfte zahlte im Schnitt 136 Euro dazu, wie aus dem aktuellen Mehrkostenbericht des GKV-Spitzenverbands hervorgeht, der unserer Redaktion vorab vorlag.

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Mehrkosten entstehen in der Regel dann, wenn Patienten ein Hilfsmittel wünschen, das über den staatlich finanzierten medizinischen Bedarf hinausgeht. Der Anteil dieser Mehrkostenfälle stieg gegenüber dem Vorjahr leicht von 20,2 auf 20,9 Prozent. Die durchschnittlichen Mehrkosten stiegen ebenfalls leicht von rund 132 Euro auf 136 Euro.

Sanitätshäuser müssen immer ein mehrkostenfreies Angebot machen

Der hohe Anteil mehrkostenfreier Hilfsmittel sei ein erfreulicher Trend, sagte Gernot Kiefer, GKV-Vizevorsitzender. Grundsätzlich stünden den Versicherten für ihre Krankenkassenbeiträge hochwertige Hilfsmittel ohne Mehrkosten zur Verfügung. Die Kassen erinnerten daran, dass jedem Versicherten von Orthopäden, Sanitätshäusern oder Hörgeräteakustikern zunächst immer ein mehrkostenfreies Hilfsmittel angeboten werden müsse.

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