Berlin. Die Liste der amerikanisch-russischen Gipfeltreffen ist lang. An den Spannungen zwischen beiden Ländern hat sich kaum etwas geändert.

US-Präsident Ronald Reagan fuhr zunächst schweres verbales Geschütz gegen Moskau auf. Die Sowjetunion sei das „Reich des Bösen“, wetterte er. Nach einem massiven Aufrüstungskurs startete er mit dem russischen KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow eine Reihe von Abrüstungsinitiativen.

1987 unterzeichneten beide den INF-Vertrag über die Vernichtung der landgestützten nuklearen Mittelstreckenraketen.

US-Präsident Ronald Reagan (l.) und der Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, im Juni 1988 in Moskau nach der Ratifizierung des INF-Vertrages.
US-Präsident Ronald Reagan (l.) und der Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, im Juni 1988 in Moskau nach der Ratifizierung des INF-Vertrages. © picture-alliance/ dpa | AFP

George H. W. Bush glaubte, dass mit dem Fall der Mauer 1989 der Kalte Krieg zu Ende sei. 1991 unterzeichnete er mit Gorbatschow den Start-I-Vertrag zur Reduzierung des Arsenals atomarer Langstreckenraketen.

Hoffnung auf Einbindung Russlands in den Westen

Bill Clinton bemühte sich um die Demokratisierung Russlands. Beim Gipfeltreffen 1993 in Vancouver lobte er seinen Amtskollegen Boris Jelzin als „Reformer“.

US-Präsident Bill Clinton (r.) scherzt mit dem ersten Präsidenten Russischen Föderation, Boris Jelzin bei einem Treffen 1995 in Hyde Park in der Nähe von New York.
US-Präsident Bill Clinton (r.) scherzt mit dem ersten Präsidenten Russischen Föderation, Boris Jelzin bei einem Treffen 1995 in Hyde Park in der Nähe von New York. © AFP | DON EMMERT

George W. Bush hatte die große Hoffnung, dass Russland in den Westen eingebunden werden könnte. Bei einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin 2001 in Slowenien schwärmte Bush: „Ich habe dem Mann in die Augen gesehen. Ich war in der Lage, einen Eindruck von seiner Seele zu gewinnen.“

Mehr zum Thema USA in unserem Newsletter. Jetzt anmelden!

Abkommen sollte Zahl der Atomsprengköpfe reduzieren

Barack Obama versprach bei seinem Amtsantritt 2009 den „Reset“ (Neustart) mit Russland. 2010 unterzeichnete er mit dem damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew das New-Start-Abkommen zur Reduzierung der Zahl der Atomsprengköpfe. Doch zu Putin fand er nie einen Draht. Mit seiner Bemerkung, Russland sei nur eine „Regionalmacht“, zog sich Obama scharfe Kritik aus Moskau zu.

US-Präsident Donald Trump (l.) und Russlands Präsident Wladimir Putin 2018 in Helsinki.
US-Präsident Donald Trump (l.) und Russlands Präsident Wladimir Putin 2018 in Helsinki. © picture alliance/AP Photo | Pablo Martinez Monsivais

Donald Trump pflegte einen auffällig nachsichtigen Kurs mit Putin. Als Putin 2018 in Helsinki die von US-Geheimdiensten beglaubigte Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahlen 2016 lax bestritt, nannte Trump das Dementi „extrem stark und kraftvoll“.

Quasi als Kontrapunkt zu George W. Bush stellte Joe Biden bereits 2011 klar, was er von seinem Gegenüber hält: „Ich sehe in Ihre Augen und ich glaube nicht, dass Sie eine Seele haben“, sagte der damalige Vizepräsident Biden 2011 zum damaligen Ministerpräsidenten Putin. Frisch im Amt, nannte Biden den Russen im US-Fernsehen einen „Killer“.