Berlin/München. Bayerns Regierungschef Markus Söder will einen schwäbischen Wallfahrtsort besuchen. Die SPD-Opposition findet, das sei Blasphemie.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (

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) plant für Anfang August einen Besuch im schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild. Laut der Wallfahrtsdirektion will der Politiker am 8. August auf der Fahrt zu einer Kabinettssitzung in Ursberg bei Günzberg einen Zwischenstopp in dem Wallfahrtsort einlegen.

Mit scharfer Kritik reagierte der SPD-Kreisverband Günzburg auf Söders Besuchspläne. Dieser habe „blasphemische Züge“, so die Partei in einer Erklärung, aus der unter anderem das „Oberbayerische Volksblatt“ zitiert .

Und weiter: „Halbwegs glaubwürdig wäre es noch gewesen, wenn Söder ohne Presse-Trara und Propagandabegleitung Maria Vesperbild besucht hätte. Aber so ist es nur der Beweis, dass ihm nichts heilig ist, wenn es um den Wahlkampf geht.“

SPD: „Badet Söder bald im Weihwasser?“

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habe schon mit seiner „Kruzifix-Aktion“ bewiesen, „dass er keinerlei Hemmung hat, christliche Symbole als Wahlkampfgag zu missbrauchen“. Man frage sich gespannt, was als Nächstes komme: „Badet Söder im Weihwasserkessel um Obelix-ähnlich unverwundbar zu werden oder spricht ihn ein CSU-höriger Pfarrer schon mal präventiv selig?“

In Maria Vesperbild (Eigenwerbung: „Die schwäbische Hauptstadt Mariens“) gibt man sich höchst erfreut über den hohen Besuch. „Das gab es noch nie!!!! Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder besucht Maria Vesperbild!“, jubelt die Wallfahrtsdirektion.

Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart erklärte, Söders Besuch sei „kein billiges Wahlkampfmanöver“. Und: „Wir unterstellen unserem Ministerpräsidenten nicht eine falsche Absicht, wenn er als bekennender evangelischer Christ in einem durch und durch christlich geprägten Land ein solches Zeichen setzt.“ Vielmehr seien „alle Politiker jeder Partei herzlich eingeladen, eine Wallfahrt nach Maria Vesperbild zu machen“. (W.B.)