Berlin. Ein Afghane beging nach seiner Abschiebung Selbstmord. In Deutschland war laut Medienbericht keine Suizidgefahr festgestellt worden.

Der abgelehnte

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der nach seiner Abschiebung aus Deutschland in Kabul Selbstmord begangen hat, litt offenbar bereits in Deutschland an psychischen Problemen, wie der „Spiegel“ berichtet. Ehemalige Mitbewohner des Afghanen sagten dem Magazin, der 23-Jährige habe depressiv und verwirrt gewirkt.

Im Frühjahr 2018 habe er sich wegen psychischer Probleme in Behandlung befunden. Unter solchen Umständen sehen Behörden in der Regel von Rückführungen ab. Die Hamburger Ausländerbehörde hingegen bekräftigt, der junge Mann sei vor der Abschiebung auf Flugtauglichkeit untersucht worden.

Afghane blieb in Unterkunft sich selbst überlassen

Anzeichen für eine Suizidgefahr habe es laut der Behörde dabei nicht gegeben. Der Afghane war in Deutschland wegen diverser Vergehen mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Bereits 2014 wurde er wegen Schwarzfahrens und Diebstahls zu Sozialstunden verurteilt. Im Jahrestakt kamen weitere Vergehen hinzu – bis er am Silvesterabend 2017 einen Mann in einem Hostel ausgeraubt haben soll.

Bevor das Verfahren vor Gericht ging, wurde der Asylbewerber abgeschoben. Entgegen ihren Beteuerungen kümmerte sich die Bundesregierung dem Bericht zufolge offenbar so gut wie nicht um die Rückkehrer nach deren Ankunft in Kabul. Die Afghanen wurden stattdessen in einer Übergangsunterkunft der Internationalen Organisation für Migration überwiegend sich selbst überlassen. (fmg)

Menschen, die unter Depressionen leiden und Suizidgedanken haben, finden bei der Telefonseelsorge online oder telefonisch unter den kostenlosen Hotlines 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 rund um die Uhr Hilfe. Die Beratungsgespräche finden anonym und vertraulich statt.