Berlin. „Wir sollten uns nicht nur auf Plastik beschränken“: Umweltministerin Schulze geht der EU-Vorstoß gegen Einweg-Produkte nicht weit genug.

Umweltministerin Svenja Schulze hält den Vorstoß der EU-Kommission zur Reduzierung von Einweg-Produkten für unzureichend. „Wir sollten uns nicht nur auf Plastik beschränken. Es gibt auch Produkte aus anderen Materialien, die wir einmal benutzen und dann wegschmeißen“, sagte die SPD-Politikerin unserer Redaktion. „Nichts gewonnen wäre, wenn man Plastikteller durch Einweg-Aluminiumteller ersetzt.“

Notwendig seien weniger Wegwerfprodukte und mehr Mehrweg. „Da könnten wir die EU-Vorschläge noch deutlich verbessern“, sagte sie. „Die Mitgliedstaaten könnten zum Beispiel das Recht bekommen, Mehrweg in gewissem Umfang vorzuschreiben.“

Svenja Schulze: „Wir gehen mit Plastik viel zu leichtfertig um“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). © dpa | Christophe Gateau

Schulze lobte jedoch, „die Richtung“ der Brüsseler Initiative stimme. „Plastik ist wirklich ein Riesenproblem. Ich begrüße sehr, dass sich die EU dieses Themas annimmt“, so die Ministerin. „Wir gehen mit Plastik viel zu leichtfertig um. Viele Produkte werden einmal benutzt und dann weggeworfen. Das ist Wahnsinn! So etwas können wir uns nicht mehr leisten.“ Sie sei dafür, „jene Produkte schnell aus dem Markt zu nehmen, für die es sinnvollen Ersatz gibt“.

(fmg)