Berlin. „Wir haben uns Freiheit und Demokratie erkämpft“: Der Ostbeauftragte Hirte findet, dass Ostdeutsche selbstbewusster auftreten können.

Kurz vor dem Treffen der ostdeutschen Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch hat der neue Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, einen „neuen Sound“ für Ostdeutschland gefordert. „Ich will, dass wir mit neuem Selbstbewusstsein auf Ostdeutschland blicken“, sagte Hirte unserer Redaktion.

„Wir haben uns Freiheit und Demokratie erkämpft, wir hatten schon eine großartige Kultur, als manche im Süden der Republik noch sehr agrarisch geprägt waren.“ Der Osten könne daher „selbstbewusster auftreten, auch um unsere Interessen in Berlin besser vertreten zu können“, sagte Hirte mit Blick auf die Position der CSU in der Bundesregierung. „Die gemeinsame ostdeutsche Landesgruppe der CDU ist stärker als die bayerische oder die baden-württembergische“, ergänzte er.

Hirte: „Anwalt und Stimme der Ostdeutschen“

Er sehe seine Aufgabe darin „als Anwalt und Stimme der Ostdeutschen ihre Interessen in der Regierung deutlich zu machen“. Nach wie vor gebe es strukturelle Unterschiede zwischen Ost und West. „Der Strukturwandel in den neuen Ländern hat nach der friedlichen Revolution mit einer Brutalität zugeschlagen, die noch größer war als beispielsweise im Ruhrgebiet.“

Und es gebe auch kulturelle Unterschiede, „denn der Ostdeutsche tickt schon ein bisschen anders als der Westdeutsche“. Das politische Ziel sei aber nicht, mit dem Amt des Ostbeauftragten Unterschiede zu zementieren, sondern diese zu überwinden. (FMG)