Essen. Claus Strunz ist für seine polarisierenden Aussagen bekannt. Jetzt holt der Sat.1-Moderator zum Generalschlag gegen Angela Merkel aus.

Die Entscheidung der Essener Tafel, ausländische Neukunden auszuschließen, sorgt bundesweit für Aufregung. Während die einen die neue Regel angesichts der Probleme unter den Kunden nachvollziehen können, werten andere die Entscheidung in Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus als schlechtes Zeichen.

Auch Bundeskanzlerin

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. „Da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen. Das ist nicht gut“, sagte sie im RTL-Interview. Diese Aussage nahm der umstrittene

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zum Anlass, um mit Merkel abzurechnen.

Strunz geht Merkel an

Sie sei zur doppelten Mutti geworden, sagte Claus Strunz in einem Kommentar im „Frühstücksfernsehen“ am Mittwochmorgen. Sie sei die „strenge, gefühlslose und ungerechte Stiefmutter für die aufmüpfigen Deutschen“, und die „nachsichtige und gütige Mama für die Flüchtlinge“.

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Merkels Kritik sei eine Anmaßung. „Statt den Menschen zu danken, die sich für die Ärmsten der Gesellschaft einsetzen, belehrt sie die Tafel-Macher von oben herab.“ Strunz wirft der Kanzlerin vor, dass sie selbst nicht nach Essen gereist sei, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

Sat.1-Moderator Claus Strunz.
Sat.1-Moderator Claus Strunz. © imago/Future Image | Jens Krick

Die Deutschen leiden Strunz zufolge darunter, dass Merkel wichtige Aufgaben wie etwa Abschiebungen oder Grenzschutz nicht erledigt habe. Merkel habe mit ihrer Äußerung ein lokales Ereignis zu einem deutschen Symbol gemacht – „für die Realitätsferne, die Arroganz und die Abgehobenheit der Berliner Politik.“

Kommentar wurde zehntausendfach geteilt

In den sozialen Netzwerken wird Strunz’ Kommentar, der auf Facebook bis zum Nachmittag fast 70.000 Mal geteilt wurde, sehr unterschiedlich aufgenommen. „Ich habe schon schlechtere Bewerbungsreden für den AfD-Parteivorsitz gesehen“, schreibt ein Nutzer ironisch. Ein anderer wirft Strunz vor, er sorge dafür, dass sich das ohnehin schon vergiftete Klima noch weiter verschlimmere.

Ein dritter Nutzer meint, „dass Claus Strunz mal wieder all zu dankbar die Gelegenheit ergreift, Zugewanderte und Einheimische gegeneinander auszuspielen“, und merkt an: „Merkel hat die Politik der Essener Tafel nicht ,scharf kritisiert’. Sie hat gesagt, dass sie Kategorisierungen zwischen den Bedürftigen nicht gut findet – was tatsächlich einem christlichen Weltbild entspricht.“

Es gibt aber auch mindestens genauso viele Kommentare, die Strunz zustimmen. „Denkt Frau Merkel eigentlich an Deutsche?“, schreibt eine Nutzerin. „Also ich bin nicht sein größter Fan, aber da gebe ich ihm völlig recht“, so ein anderer Nutzer.

Darauf kontert ein Nutzer: „Zu behaupten, Angela Merkel wäre ungerecht gegenüber Deutschen und fürsorglich zu Flüchtlingen ist eine Aussage, die so nur von Populisten getroffen werden kann.“

Ein weiterer sieht ebenfalls die Nähe zu Positionen der AfD – begrüßt sie allerdings: „So eine Ansprache von der AfD und es wäre ein Skandal“, schreibt er, und fährt fort: „Danke an Sat.1 für den Mut die Wahrheit zu sagen! Man soll doch endlich die Wahrheit sagen dürfen ohne sofort als Nazi beschimpft zu werden.“ (bekö)