Berlin. Agrarminister Schmidt bemüht sich nach seinem Glyphosat-Alleingang, die Wogen zu glätten. Er wolle mit der Umweltministerin verhandeln.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt will im Streit über seinen Alleingang bei der Glyphosat-Entscheidung auf Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zugehen und

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. Der CSU-Politiker verteidigte in der „Bild“-Zeitung die unabgesprochene Zustimmung seines Ministeriums auf EU-Ebene zur Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters.

Mit seinem Vorgehen löste Schmidt Kritik der SPD und einen Rüffel von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. Die CDU-Chefin versuchte zugleich, vor dem für Donnerstag geplanten Treffen mit SPD-Chef Martin Schulz und CSU-Chef Horst Seehofer bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, bei dem Chancen für eine Neuauflage der großen Koalition ausgelotet werden sollen, die Wogen zu glätten.

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    , sagte, er habe mit einer vielleicht unpopulären Entscheidung für die Umwelt viel erreicht. „Durch unsere Zustimmung konnten wir unsere Auflagen für Umwelt und Anwendungsbeschränkungen, die ich in den letzten Tagen mit dem Kommissar verhandelt habe, in der Verordnung durchsetzen.“ Dies sei inhaltlich auch im Sinne der SPD und der Umweltministerin.

    „Ich werde bei den Fragen der nationalen Umsetzung auf meine Kollegin Hendricks zugehen, und wir werden gemeinsam an einer Lösung arbeiten, um den Einsatz von Glyphosat künftig restriktiver zu gestalten“, sagte Schmidt.

    Negative Auswirkungen auf eine mögliche Fortsetzung der großen Koalition sind nach Worten des Ministers nicht zu erwarten. „Ich gehe davor aus, dass eine mögliche künftige Regierung der Bundesrepublik Deutschland nicht an der Frage der Zustimmung oder Enthaltung zu Glyphosat scheitert, zumal wir durch die Zustimmung in der Sache mehr erreicht haben als mit einer Enthaltung.“ (rtr)