Brüssel. Belgische Behörden überprüfen nun offiziell den Haftbefehl gegen den abgesetzten katalonischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont.

In Brüssel haben die Behörden die formale Prüfung des Haftbefehls gegen den abgesetzten katalonischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont eingeleitet. Das weitere juristische Prozedere könnte sich über Monate hinziehen.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang des Europäischen Such- und Haftbefehls gegen Puigdemont und vier Ex-Minister am späten Freitagabend. Die Haftbefehle würden nun geprüft, hieß es in einer Mitteilung des Justizministeriums. In den kommenden Tagen sollen sie an einen Ermittlungsrichter weitergeleitet werden.

Nächster Schritt ist die Festnahme

Der nächste Schritt sei die Festnahme von Puigdemont und den anderen Ex-Ministern, erklärte Belgiens Justizminister Koen Geens. Danach müssen

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innerhalb von 24 Stunden einem Richter vorgeführt werden. Dieser entscheide dann, ob sie in Haft bleiben oder der Haftbefehl abgelehnt werde, so Geens.

Bleibt er aufrecht, hat das Gericht 15 Tage Zeit, über eine Abschiebung zu entscheiden. Sowohl Staatsanwalt als auch die betroffenen Personen können dann Einspruch einlegen. Über den Einspruch muss ebenfalls innerhalb von 15 Tagen entschieden werden.

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Dies könnte das Verfahren weiter in die Länge ziehen.

Belgische Justiz hat 60 Tage Zeit für Entscheidung über Auslieferung

Nach den gültigen EU-Regeln hat die belgische Justiz 60 Tage Zeit, über die Auslieferung zu entscheiden – lediglich in Ausnahmefällen kann die Frist um weitere 30 Tage verlängert werden.

Separatistische Bewegungen in Europa

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    Puigdemont sagte dem belgischen Fernsehsender RTBF am Freitag, er sei nicht geflohen. Er betonte, er wolle in Belgien nicht Asyl beantragen und setze weiterhin auf Dialog zur Lösung des Konflikts. Grund für das Vorgehen der spanischen Justiz ist unter anderem der einseitige Unabhängigkeitsbeschluss, den das Parlament in Barcelona verabschiedet hatte. Puigdemont wird unter anderem Rebellion vorgeworfen. (dpa)