Washington . Selbst ranghohe Republikaner zweifeln an der endgültigen Abschaffung von Obamacare. Dennoch bleibt die Gesundheitsreform ein Thema.

John McCain ist und bleibt eine Ausnahmeerscheinung im amerikanischen Politikbetrieb. Erst in der vergangenen Woche war bei dem 80 Jahre alten Senator aus Arizona, der im Vietnam-Krieg in Gefangenschaft geriet und 2008 Obama im Rennen um die Präsidentschaft unterlag, ein Gehirntumor diagnostiziert worden.

Trotzdem reiste der vielleicht wirkungsmächtigste Republikaner im Kongress am Dienstag nach Washington, damit die Hängepartie um den Ersatz der

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Obamacare für die Konservativen nicht abrupt in der Katastrophe endet.

John McCains Stimme machte den Unterschied

Am Ende der Abstimmung hieß es: 51:50. Mit seiner Ja-Stimme hielt McCain die Hoffnung der Republikaner am Leben, doch noch einen konsensfähigen Ersatz für das Krankenversicherungsmodell des Vorgängers von

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Obamacare: Darum ist die Gesundheitsreform so umstritten

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    Entschieden in der Sache ist aber rein gar nichts. Mit der äußerst knappen Abstimmung haben die Senatoren nur die Debatte über die Ausgestaltung eines alternativen Krankenversicherungsmodells (wieder) eröffnet.

    Selbst Republikaner zweifeln an Ende von Obamacare

    Hier liegen die Vorstellungen von „sozialdemokratisch“ grundierten Konservativen, die Obamas Gesundheitsreform im Prinzip unterstützen, und den radikalen Staatsverächtern in den eigenen Reihen, die dahinter puren Sozialismus wittern, nach wie vor weit auseinander. Während die einen es nicht zulassen wollen, dass bis zu 32 Millionen Amerikaner ihren unter Obama erworbenen Versicherungsschutz wieder verlieren, geht den anderen die staatlich bezuschusste Vorsorge im Krankheitsfall entschieden zu weit.

    An dieser Stelle kommt wieder John McCain ins Spiel. Der Mann, ohne dessen Opferbereitschaft die Republikaner heute vor einem Scherbenhaufen stünden, will dem vorliegenden Gesetzentwurf keinesfalls zustimmen. In seinem Bundesstaat Arizona würden Hunderttausende ins Elend stürzen, heißt es in seinem Umfeld. Ein tragfähiges Konzept gerät dabei schleichend aus der Sichtweite. John Boehner, Ex-Sprecher der Republikaner im Repräsentantenhaus, ist darum sicher: „Die Republikaner werden Obamacare niemals ersetzen.“