Berlin. Wo wohnen in Deutschland die treuesten Wähler der Parteien – und was macht diese Gemeinden aus? Eine interaktive Karte gibt Antworten.

Bei der SPD sind es kleine Gemeinden in Rheinland-Pfalz, für die Union ein südbayerischer Urlaubsort und bei den Grünen sind es die Universitätsstädte im Südwesten: Jede Partei hat Orte, in denen sie seit Jahren deutlich mehr Wähler von sich überzeugen kann als im Bundesschnitt.

Solche Hochburgen gibt es für alle bisher im Bundestag vertretenen Parteien. Die „Berliner Morgenpost“ hat Daten aller Bundestagswahlen seit 1990 ausgewertet und aus den Zweitstimmen-Ergebnissen für 11.000 Gemeinden ermittelt, in welchen Orten – 100 pro Partei – die Parteien konstant ihre höchsten Ergebnisse erzielt haben.

Was aus der Karte deutlich wird:

• CDU/CSU: Die größte Hochburg hat die CDU im Emsland (Niedersachsen), Bayern hingegen ist fest in der Hand der CSU. 83 der 100 Unionshochburgen liegen im Freistaat – mit Ausnahme einer Handvoll Grüner und FDP-Gelber Farbtupfer.

SPD: Die Sozialdemokraten können sich auf Wähler vor allem im Westen verlassen. Neben ländlichen Gemeinden in Rheinland-Pfalz. die die Top Ten der SPD anführen, hat die SPD vor allem in Ostfriesland treue Wähler.

• Linke: Die Partei hat ihre Basis seit 27 Jahren eindeutig im Osten. Fast alle der 103 Hochburgen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sind Gemeinden, in denen konsequent links gewählt wird.

• Grüne : Anders als etwa die CSU können die Grünen können kein Bundesland in dieser Deutlichkeit für sich reklamieren. Auffällig ist aber, dass vor allem Städte fest in grüner Hand sind. Ganz vorne dabei sind Universitätsstädte wie Tübingen und Freiburg, die auch seit Jahren grüne Bürgermeister haben.

• FDP: Die Liberalen bestätigen ihren Ruf als Partei der Besserverdienenden. Dort, wo ihre Hochburgen liegen, verdienen die Menschen 168 Euro mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Die FDP-Wähler sitzen zum Beispiel im Taunus.

Auch die AfD hat gute Chancen, im nächsten Bundestag zu sitzen. Da die Partei aber bislang nur bei der Wahl 2013 angetreten ist, lassen sich noch keine Aussagen über langfristig treue Wähler treffen. Von den 100 Gemeinden, in denen die AfD 2013 am besten abschnitt, hatte keine mehr als 20.000 Einwohner. (tma)