Der Kandidat der Linken, Dietmar Bartsch, hat eine rot-rot-grüne Koalition noch nicht abgeschrieben. Nur so gelinge ein Politikwechsel.

Linke-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch hält eine rot-rot-grüne Koalition nach der Bundestagswahl weiter für möglich. „Wir wollen Regierungsverantwortung übernehmen und einen Politikwechsel einleiten“, sagte Bartsch unserer Redaktion. „Ein Mitte-Links-Bündnis in der zentralen Industriemacht Europas ist essentiell, um ein Scheitern der EU zu verhindern.“

Bartsch fügte hinzu: „Nach der Wahl werden wir sehen, was geht. Einen Politikwechsel gibt es nur mit der Linken.“ Wenn es einen Koalitionsvertrag gebe, der eine „fortschrittliche Politik“ ermögliche, würde die Linkspartei den SPD-Kandidaten Martin Schulz „zum Kanzler wählen“. In mehreren Landtagen habe die Linke Sozialdemokraten zu Ministerpräsidenten gewählt, erinnerte Bartsch. „Wenn es um Zuverlässigkeit ging, war auf meine Partei immer Verlass.“

Sahra Wagenknecht ist skeptisch

Zuvor hatte Bartschs Co-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht deutlich gemacht, dass sie kaum noch Chancen für eine rot-rot-grüne Regierung im Bund sieht. Auf die Frage, ob diese Bündnisoption tot sei, sagte sie: „Es sieht so aus, aber der Killer wurde nicht von der Linken beauftragt.“ (FMG)