Aachen: Warum Armin Laschet am Sonntag noch lange zittern musste
Landtagswahl
Warum Armin Laschet am Sonntag noch lange zittern musste
Armin Laschet gewann seinen Wahlkreis nur knapp. Sonst hätte der Wahlsieger tricksen müssen.
Foto: Lukas Schulze / Getty Images
Wer Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen werden will, muss im Landtag Sitzen. Beinahe hätte Armin Laschet dieses Ziel verfehlt.
Berlin/Düsseldorf.
Die Wahl im Land hat Armin Laschet am Sonntagabend klar gewonnen, bei seinem eigenen Wahlkreis war das Ergebnis lange Zeit unsicher. In Aachen lag er Kopf an Kopf mit SPD-Konkurrentin Daniela Jansen – er gewann schließlich mit einem hauchdünnen Vorsprung von weniger als einem Prozent der Stimmen. Eine Erleichterung, denn eine Niederlage hätte zu einem Problem werden können.
Dann nämlich, wenn Laschet den Wahlkreis Aachen II verloren und gleichzeitig die CDU so viele Direktmandate geholt hätte, dass niemand mehr über die Landesliste in das Düsseldorfer Parlament aufrückt. Armin Laschet, großer Wahlsieger des Abends, wäre dann auch als Nummer eins der Landesliste nicht im Landtag.
Laschet braucht eine Sachbegründung
Nun sieht die Landesverfassung von Nordrhein-Westfalen aber vor, dass nur jemand, der auch ein Mandat im Landtag hat, zum Ministerpräsidenten gewählt werden kann. So steht es im Artikel 52.
Was dann? Wäre dann nichts aus einem Nachfolger von Hannelore Kraft namens Armin Laschet geworden? Wäre der CDU-Mann am Ende so kurz vor dem Ziel an seinem größten Triumph vorbei geschlittert?
Ganz so dramatisch wäre es nicht gekommen: Wenn ein anderer Landtagsabgeordneter seiner Partei auf sein Mandat verzichtet, würde der Erste der Landesliste nachrücken. Damit wäre Laschet in den Landtag eingezogen – und hätte auch so zum Ministerpräsident gewählt werden können. Die Gründe dafür hätte er sicher parat gehabt. (sdo/ba)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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