Berlin. Am Donnerstag wird in „Unser Song 2017“ der deutsche ESC-Teilnehmer gewählt. Doch die Regeln der Castingshow sind denkbar kompliziert.
Zurück zu den glorreichen Wurzeln: Der deutsche ESC-Vorentscheid wird wieder zur Castingshow. Fest im Blick dabei die vergangenen Erfolge. Denn Deutschland schnitt immer gut ab, wenn die Künstler in einem Casting gesucht wurden.
Das beste Beispiel ist Lena, die erst in „Unser Star für Baku“ entdeckt wurde, und später in Oslo den ersten Platz beim Eurovision Song Contest machte.
Ein ähnlich gutes Ergebnis erhoffen sich die Macher von „Eurovision Song Contest – Unser Song 2017“.
Auch interessant
hatten sich per Video beworben und wurden vom NDR ausgewählt – und einer von ihnen soll nun den ESC retten.
Barbara Schöneberger moderiert die Show
Das Erste zeigt die Show am Donnerstag live ab 20.15 Uhr. Moderiert wird sie von Barbara Schöneberger. Damit dann schon ein wenig ESC-Siegesstimmung aufkommt, treten Nicole (deutsche ESC-Siegerin von 1982), Ruslana (ukrainische ESC-Siegerin 2004) und Conchita Wurst (österreichische ESC-Siegerin 2014) auf. Auch Matthias Schweighöfer und Tim Bendzko werden auf der Bühne performen.
Letzterer sitzt auch neben Lena und Florian Silbereisen in der Jury und wird die Auftritte der Nachwuchskünstler bewerten. Doch wer auf das Siegertreppchen kommt, entscheiden die Zuschauer. Doch die Regeln sind denkbar kompliziert – es gibt fünf Künstler, zwei Songs und vier Runden.
ESC 2017: Levina ist unser Star für Kiew
So funktioniert der deutsche ESC-Vorentscheid:
• Runde eins: Die fünf ESC-Kandidaten performen einen Coversong ihrer Wahl. Das Publikum wählt danach drei Sänger in die nächste Runde.
• Runde zwei: Die verbliebenen Teilnehmer singen den ersten extra für den ESC komponierten Song. Zur Auswahl stehen „Wildfire“ und „Perfect Live“. Es kommen nur zwei Kandidaten weiter.
• Runde drei: Jetzt wird der zweite für den ESC geschriebene Song performt. Nun die Herausforderung für die Zuschauer: Sie müssen ihrer Lieblingskombination – also Künstler und Song – aus Runde zwei und drei wählen.
• Runde vier: Im Finale stehen nun die Auftritte mit den meisten Stimmen: entweder ein Künstler mit beiden ESC-Songs, beide Künstler mit unterschiedlichen Songs oder beide Künstler mit demselben Song. Das Publikum darf nun wählen, wer Deutschland in Kiew vertritt.
Abstimmen können die Zuschauer per Anruf, SMS und der offiziellen Eurovisions-App (Android und iOS).
Fans aus dem Ausland dürfen mit abstimmen
Da es beim ESC immer auf die Stimmen aus dem Ausland ankommt, versuchen die Macher von „Unser Song 2017“ schon im Vorentscheid Fans aus ganz Europa für den deutschen Kandidaten zu begeistern.
Erstmals darf nun auch das ausländische Publikum für seinen Favoriten voten. Das geht über das App-Feature „Eurovison Vibes“, über das ein Livestream der Show in englischer Sprache gesendet wird.
Fans aus dem Ausland haben kein Mitspracherecht
Mitspracherecht, wer denn nun wirklich für Deutschland nach Kiew fährt, haben die Fans aus dem Ausland nicht. Das Ergebnis der Abstimmung wird lediglich während der Show von den Jury-Mitgliedern präsentiert – soll aber das deutsche TV-Publikum beeinflussen.
Ob wirklich viele Zuschauer aus dem Ausland das Angebot annehmen, ist aber fraglich. Auf Facebook hatten am Dienstag nur knapp 80 Menschen bei der Veranstaltung „Eurovision Vibes – Germany needs you“ zugesagt.