Berlin. Vier Frauen und ein Mann machen bei der Castingshow „Eurovision Song Contest – Unser Song 2017“ mit. Wir stellen die Kandidaten vor.
„Germany, zero points“ – zuletzt stand für Deutschland der Eurovision Song Contest (ESC) unter keinem guten Stern. Die „The Voice“-Siegerin Jamie-Lee Kriewitz landete beim ESC in Stockholm in vergangenen Jahr auf dem letzten Platz. Auch 2015 lief es mit Sängerin Ann-Sophie nicht besser.
Und dann war da noch das Debakel um die Teilnahme von Xavier Naidoo. Erst wurde der Soulsänger vom NDR nominiert, später wurde die Kandidatur zurückgezogen. Es hatte zuviel Protest gegeben. Naidoo wurde mit Antisemitismus, Homophobie und Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht.
ESC-Vorentscheid wird zur Castingshow
Jetzt soll alles besser werden. Der ESC-Vorentscheid wird wieder zur Castingshow. Denn damit fuhr die ARD bekanntlich schon mehrfach gut. „International haben wir seit 2002 die besten Ergebnisse mit den Siegern aus Castings und eigens für sie produzierten Liedern erzielt“, erklärt Thomas Schreiber von der ARD. Da wären Max Mutzke und Roman Lob, die 2004 bzw 2012 den 8. Platz machten. Und nicht zu vergessen Lena, die 2010 in Oslo mit „Satellite“ auf dem ersten Platz landete.
In diesem Jahr versucht es der NDR mit fünf unbekannten, jungen Künstlern: Yosefin Buohler, Axel Maximilian Feige, Felicia Lu Kürbiß, Isabella „Levina“ Lueen und Helene Nissen machen bei Show „Eurovision Song Contest – Unser Song 2017 mit.
ESC 2017: Levina ist unser Star für Kiew
Das sind die Kandidaten:
• Axel Maximilian Feige
Er ist der einzige Mann im Fünfer-ESC-Gespann. Der 28-jährige Hamburger Axel Maximilian Feige. Musik liegt dem Kandidaten im Blut, schon in jungen Jahren lernte er Klavier und Fagott spielen und singen.
Mit 15 Jahren gründete er seine eigene Band. Aktuell spielt er bei Absolem Max und Diazpora. Wenn Axel Maximilian Feige mit prominenten Musikern ein Duett aufnehmen könnte, würde er sich für Jack White, Udo Lindenberg oder Herbert Grönemeyer entscheiden.
• Felicia Lu Kürbiß
Mit Castingshows kennt sich die 21-jährige Felicia Lu Kürbiß aus Freilassing in Bayern aus. 2014 schaffte sie es in der RTL-Show „Rising Star“ ins Finale. Aber auch sonst treibt die ESC-Kandidatin ihre Musikkarriere professionell voran. Sie besuchte ein musikalisches Gymnasium, machte eine Ausbildung im Bereich Pop-Musik und Vocal Coaching und hat einen eigenen YouTube-Kanal. Bei Instagram, Twitter oder Facebook ist sie natürlich auch vertreten.
• Isabella „Levina“ Lueen
Einen musikalischen Überflieger kann man wohl Kandidatin Isabella „Levina“ Lueen nennen. Die 25-Jährige holte als Schülerin den ersten Preis bei „Jugend musiziert“, komponierte bereits mit zwölf Jahren eigene Songs, studierte an der Londoner Tech Music School Gesang und Komposition und gewann mit ihrer Band den ersten Preis beim Wettbewerb der Uni-Music-League 2012 in London. Ganz schön professionell also. „Levina“ hat sogar eine eigene Webseite.
• Helene Nissen
Nordlicht Helene Nissen macht seit sie zwölf Jahre alt ist Musik, vor allem Johnny Cash und Blues gefallen der 20-Jährigen aus Hollingstedt bei Schleswig. Mit Tori Kelly, Hudson Taylor oder Demi Lovato würde die ESC-Teilnehmerin gerne mal einen Song aufnehmen – solange das nicht klappt, muss ihr Bruder Kjell herhalten.
• Yosefin Buohler
Die 21-jährige Halbschwedin Yosefin Buohler ist für den Dortmunder Sänger Wilhelm Richter nachgerückt. Er zog seine Kandidatur aus persönlichen Gründen zurück. Doch ihre spontane Teilnahme sollte für die gebürtige Kölnerin kein Problem sein, Yosefin Buohler kommt nämlich aus einer Musikerfamilie und hat ihre Musikkarriere fest im Blick.
Sie tourte mit dem Musical „Die 10 Gebote“ durch Deutschland, danach war sie mit dem Projekt „Campus 4us“ unterwegs. Mit 13 Jahren war sie im Finale von „Das Supertalent“, in Schweden kam sie in der Show „Idol“ in die Endrunde. Und vor 50.000 Zuschauern trat sie auch schon auf: Sie sang die deutsche Nationalhymne beim WM-Fußball-Qualifikations-Spiel Schweden gegen Deutschland.
Zu sehen ist der deutsche ESC-Vorentscheid am 9. Februar ab 20.15 Uhr in der ARD. Das Finale des Eurovision Song Contest aus Kiew überträgt Das Erste am 13. Mai ab 21 Uhr.