Berlin. Maischberger diskutiert über die geplanten Corona-Maßnahmen. Der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz bekommt dabei sein Fett weg.

Die Corona-Infektionszahlen sind weiter sehr hoch und viele Menschen sorgen sich wegen der neuen Virus-Variante Omikron. Die Rufe nach schärferen Maßnahmen werden immer lauter. In Teilen sollen die bei einer Konferenz der Ministerpräsidentinnen am Donnerstag beschlossen werden.

Sandra Maischberger will deshalb an diesem Mittwoch von ihren Gästen im publikumslosen Studio wissen, ob 2G-Regeln ausreichen oder ob uns nun eine Impfpflicht oder gar ein erneuter Lockdown erwarten. Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt empfindet die Politik als "unerträglich zäh und unerträglich langsam". "Man kann das fast nicht mehr aushalten", stimmt ihr die "ARD"-Moderatorin Anna Planken zu. Und der Publizist Wolfram Weimer spricht bei der deutschen Corona-Politik von einem "multiplen Organversagen".

"Maischberger" – Das waren die Gäste

  • Hendrik Wüst, CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen
  • Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.
  • Anna Planken, ARD-Moderatorin
  • Christina Berndt, Wissenschaftsjournalistin
  • Wolfram Weimer, Publizist

Weimer wünscht sich nun "vor allem einen klaren Kurs". Er findet es beispielsweise unverantwortlich, dass noch nicht klar sei, welche Person Gesundheitsminister oder Gesundheitsministerin werden wird. Für diese, wie Maischberger sie nennt "Leerstelle in der Regierung", spricht sich die Runde aus Planken, Berndt und Weimer einheitlich für Karl Lauterbach (SPD) aus.

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"Es kann ja nicht schaden, da jemanden sitzen zu haben, der kompetent ist", begründet Berndt. "Ich wüsste nicht, wer sonst", sagt Planken. "Wenn er es nicht wird, wäre das die größte Ohrfeige, die eine Partei einem engagierten Mitglied jemals gegeben hat",so ihre Einschätzung.

"Maischberger" in der ARD: Gauck sieht in Impfpflicht "Nutzen für Gesamtgesellschaft"

Bei der Frage nach einer Impfpflicht zeigt sich die Runde ähnlich geschlossen – wenn auch mit unterschiedlichen Nuancen in der möglichen Ausführung. "Wir haben eine Pandemie der Ungeimpften. Ich glaube, da ist es nötig. Sie wird wohl kommen", sagt beispielsweise der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). "Ich habe die ganze Zeit gesagt: ‘Nein’. Aber pauschal ginge es uns allen besser", meint Planken.

Der Bundespräsident a.D., Joachim Gauck, spricht sich für eine abgestufte Impfpflicht aus.
Der Bundespräsident a.D., Joachim Gauck, spricht sich für eine abgestufte Impfpflicht aus. © Bild: WDR/Melanie Grande

Bundespräsident a.D. Joachim Gauck sagt: "Ich kann mir eine Impfpflicht in abgestufter Form vorstellen." Seine Begründung: "Die Spaltung, die wir jetzt haben, geht mit einem großen Teil der Bevölkerung schlecht um. Die Spaltung, die wir dann haben, wenn wir eine stärkere Verpflichtung zum Impfen hätten, würde gut sein, würde Nutzen bringen für die Gesamtgesellschaft."

Publizist bei "Maischberger": Habeck und Lindner als "Machtzentrum der Ampel"

Wüst zeigt sich an diesem Abend sowohl für Fußballspiele vor Zuschauenden als auch für einen Lockdown offen – und schafft damit alles andere als die von Weimer geforderte Klarheit. Maischberger will vom Politiker wissen, weshalb beim inoffiziellen Bund-Länder-Treffen am Dienstag noch nichts entschieden worden sei. "Das war der Wunsch von Herrn Scholz", sagt der Ministerpräsident. Er selbst habe bereits am Dienstag entscheiden wollen.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärt Scholz zum
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärt Scholz zum "Kellner" der Ampel. Kochen würden Habeck und Lindner. © Bild: WDR/Melanie Grande

Ob Olaf Scholz ein "schwacher Kanzler" sei, fragt Maischberger. "Habeck und Lindner sind die Köche, Scholz ist der Kellner", urteilt Weimer. Seiner Einschätzung nach seien der FDP- und der Grünen-Politiker das "Machtzentrum der Ampelregierung". Beide hätten einen "Charisma-Überschuss" und seien die "Stars in ihren Milieus". Planken ist anderer Meinung: "Ich glaube, dass man sich bei Olaf Scholz schnell täuschen kann. Er kann leise sehr viel gestalten."

"Maischberger": So liefen die vergangenen Sendungen: