Berlin. Die zweite Folge „Sing meinen Song“ war ein irischer Abend. Es ging um die Lieder von Rea Garvey. Und es wurde am Ende sogar getanzt.

Die Vox-Musikshow

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bringt sieben Sänger in einer Strandbar in Südafrika zusammen. In jeder Folge der Show müssen sie je ein Stück eines Musikerkollegen vortragen und dabei haben sich alle gern und loben sich den ganzen Abend gegenseitig.

Was wahnsinnig langweilig klingt, ergibt ein fast magisches Cover-Konzert. In der zweiten Runde der Show standen die Songs des irischen Rockers Rea Garvey auf dem Plan.

Zu Tränen gerührt

Garvey besticht durch seine markante Stimme. „Ich erkenne ihn sofort wieder“, lobte ihn die Schlagersängerin Mary Roos. Aber Mark Forster schaffte es einen der Garvey-Songs so zu verändern, dass diese Version kaum wiederzuerkennen war. Forster nahm sich „Bow Before You“ vor und bearbeite ihn intensiv mit einem Harmonizer.

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    Der Auftritt von Mark Forster klang ein wenig so, als hätte er beim Grübeln Daft Punk und Kraftwerk in Dauerschleife gehört, bis dieses musikalische Kunstwerk dabei herauskam. Für seinen Auftritt verlieh ihm dann Rea Garvey den Tagessieg, der Ire musste eine Träne verdrücken.

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    nannte, legte den kitschigsten Auftritt des Abends hin. Aber nicht bei seinem Duett mit Mark Forster, sondern im Intro zur Sendung. Da stand er alleine mit seiner Gitarre und seiner Sonnenbrille auf einem Felsen am Meer und besang seine Heimat Irland.

    Die Musiker Rea Garvey (l-r), Johannes Strate, Judith Holofernes, Leslie Clio, Mary Roos, Marian Gold und Mark Forster.
    Die Musiker Rea Garvey (l-r), Johannes Strate, Judith Holofernes, Leslie Clio, Mary Roos, Marian Gold und Mark Forster. © dpa | Jörg Carstensen

    Spätestens als Gastgeber Forster die Musikerrunde zum „irischen Abend“ Willkommen hieß starb beim Zuschauer die Hoffnung, dass diese Sendung nicht von Irland-Klischees durchsetzt sein würde. In etlichen Passagen wurde betont, wie sehr Rea Garvey seine Heimat liebt und wie wichtig Musik und Pubs für seine Landsleute seien. Garvey musste beantworten, wann er das erste Mal in einem Pub war und wieso er seine SMS und E-Mails mit „God bless“ beendet.

    Musiker übten Folktanz

    Alles nicht besonders überraschend und Mark Forster wirkte in seiner Funktion als Gastgeber arg bemüht. Er streute lustige Fakten über Garvey ein und stellte dem Iren peinlich Fragen. Immerhin erfuhren die Zuschauer so, dass Garvey im Gefängnis saß, weil er einen Kondomautomaten aufstellte. Oder dass er seine Band Reamonn in einer Zeitungsannonce suchte. Bestimmt mit „Rea sucht Mann“, scherzte Forster.

    Besonders irre irisch wurde es, als die Musiker sich zu einem kleinen Spontan-Tanzkurs in Céilí-Tänzen hinreißen ließen. Sie holten eine der Background-Sängerinnen dazu, damit die Folktanzreihe komplett war. Tanz- und Gesangseinlagen seien in irischen Pubs nichts Besonderes, meinte Rea Garvey. „Irische Kneipen sind für mich die Kirche“, sagte er.

    Baptisten-Gospel

    Der Auftritt von Marian Gold war da deutlich näher an der klassischen Kirche. Er sang „Oh my Love“ als Gospel und tatsächlich klang es an manchen Stellen so, als sänge er eher „Oh my Lord“, die klassische Gospelzeile. Er habe sich eine Baptistenkirche in Amerika vorgestellt, als er den Song einstudiert habe, so der Alphaville-Sänger.

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      Nicht ganz so souverän verlief der Auftritt von Mary Roos. Sie stand auf der Bühne, bereit zu singen, hatte aber kein Mikrofon in der Hand. Leslie Clio bemerkte den Fehler und fragte, ob sie noch ein Mikrofon brauche.

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      nutzte die Gelegenheit und meinte hämisch: „Hat man ja beim Schlager nicht immer.“ Das war dann aber auch schon die härteste Kritik der ganzen Sendung.

      „Alle waren Sieger“

      Der Sender Vox hätte die Show beenden können, wie es Marijke Amado mit der Mini-Playback-Show tat: Alle nehmen sich an den Händen und singen gemeinsam: „Alle waren Sieger, auch wenn einer nur gewinnen kann.“ „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ triefte förmlich vor Harmonie, wurde aber dabei nicht langweilig.

      Es scheint, als eifere man das Erfolgsrezept der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ nach. Gute Inhalte kommen ohne künstlich harte Jurykritik á la Dieter Bohlen aus. Dann schläft der Zuschauer auch nicht ein, wenn

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      feststellt: „Es ist so schön mit euch, als würde ich euch alle schon seit 100 Jahren kennen.“