Berlin. Die erste Runde der Battles bei „The Voice of Germany“ startet mit einigen Überraschungen. Eine Teilnehmerin setzte alles aufs Spiel.

  • Die erste Runde der Battles bei „The Voice of Germany“ startet mit einigen Überraschungen
  • Eine Teilnehmerin setzte alles aufs Spiel

Vielleicht muss sich Selina Edbauer manchmal selber zwicken. Um auch wirklich sicher zu gehen, dass das alles kein Traum ist. Dass sie nicht mehr jeden Morgen aufstehen muss, um zur Arbeit zu gehen. Ihren Job als Friseurin hat die 19-Jährige nämlich gekündigt.

„Ich bin Musikerin und das wird sich auch nicht mehr ändern“, sagt sie mit einem breiten Grinsen. Gut so! Wer die junge Frau aus der Steiermark in der ersten Runde der Battles von

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gesehen hat, kann ihre Entscheidung absolut nachvollziehen.

Es war schon ganz großes Kino, wie sie da Christina Aguileras „Fighter“ interpretierte – mit röhrender Stimme und einer Bühnenpräsenz, die wirklich alles ausfüllte. Eben wie ein Profi.

Duelle auf hohem Niveau – und Kandidaten mit dem besonderen Etwas

„The Voice“ bot am Sonntagabend Duelle auf allerhöchstem Niveau. Die, die auf der Bühne standen, sind so gut, dass es eben oft nur eine Geschmacksfrage ist, wer einen Song besser interpretiert. Und trotzdem gibt es sie, die Favoriten, die das besondere Etwas mitbringen.

Das sind die „The Voice“-Coaches 2017

Wer wird „The Voice of Germany“ 2017? Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Die Jury der siebten Staffel besteht aus Neu-Coach Mark Forster, Michi Beck und Smudo, Yvonne Catterfeld und Samu Haber (v.l.).
Wer wird „The Voice of Germany“ 2017? Jeder möchte gewinnen – doch wer wird am Ende mit seinem Talent überzeugen? Die Jury der siebten Staffel besteht aus Neu-Coach Mark Forster, Michi Beck und Smudo, Yvonne Catterfeld und Samu Haber (v.l.). © SAT.1/ProSieben | Richard Hübner
Ab dem 19. Oktober zeigen sich die Fünf im Kampf um die besten Stimmen Deutschlands wieder extrem siegeshungrig.
Ab dem 19. Oktober zeigen sich die Fünf im Kampf um die besten Stimmen Deutschlands wieder extrem siegeshungrig. © obs | Richard Hübner
Bekannte Gesichter aus der „The Voice of Germany“-Jury: Michi Beck (l.) und Smudo von den „Fantastischen Vier“. Die beiden konnten mit ihrem Team bereits in zwei Staffeln den Sieg holen.
Bekannte Gesichter aus der „The Voice of Germany“-Jury: Michi Beck (l.) und Smudo von den „Fantastischen Vier“. Die beiden konnten mit ihrem Team bereits in zwei Staffeln den Sieg holen. © SAT.1/ProSieben | Richard Hübner
Mit der deutschen Hip-Hop-Gruppe „Fanta 4“ gehören Michi Beck (r.), Smudo (2.v.l.), Thomas D. (r.) und And. Ypsilon (hinten, r.) seit vielen Jahren zu den ganz Großen in Deutschland. Mit dem Erfolgshit „Die da!?!“ wurden sie bundesweit bekannt.
Mit der deutschen Hip-Hop-Gruppe „Fanta 4“ gehören Michi Beck (r.), Smudo (2.v.l.), Thomas D. (r.) und And. Ypsilon (hinten, r.) seit vielen Jahren zu den ganz Großen in Deutschland. Mit dem Erfolgshit „Die da!?!“ wurden sie bundesweit bekannt. © Getty Images | Matthias Nareyek
Sängerin Yvonne Catterfeld sitzt zum zweiten Mal vor dem roten Buzzer – wieder als einzige Frau in der Jury-Runde.
Sängerin Yvonne Catterfeld sitzt zum zweiten Mal vor dem roten Buzzer – wieder als einzige Frau in der Jury-Runde. © SAT.1/ProSieben | Richard Hübner
Yvonne Catterfeld landete mit „Für Dich“ ihren ersten Nummer Eins-Hit. Seitdem ist sie aus der Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Und auch als Schauspielerin überzeugt sie immer wieder auf dem TV-Bildschirm. Mit Lebensgefährte und Schauspieler Oliver Wnuk zieht sie den gemeinsamen Sohn Charly groß.
Yvonne Catterfeld landete mit „Für Dich“ ihren ersten Nummer Eins-Hit. Seitdem ist sie aus der Musiklandschaft nicht mehr wegzudenken. Und auch als Schauspielerin überzeugt sie immer wieder auf dem TV-Bildschirm. Mit Lebensgefährte und Schauspieler Oliver Wnuk zieht sie den gemeinsamen Sohn Charly groß. © imago/Future Image | imago stock&people
„Ich verstehe mittlerweile etwa die Hälfte von dem, was die anderen Coaches sagen.“ Der finnische Coach Samu Haber ist zum vierten Mal dabei.
„Ich verstehe mittlerweile etwa die Hälfte von dem, was die anderen Coaches sagen.“ Der finnische Coach Samu Haber ist zum vierten Mal dabei. © obs | ProSieben
Wie die anderen Coaches ist Samu erfolgreicher Musiker: Er wurde als Frontmann der finnische Band „Sunrise Avenue“ („Fairytale Gone Bad“) bekannt.
Wie die anderen Coaches ist Samu erfolgreicher Musiker: Er wurde als Frontmann der finnische Band „Sunrise Avenue“ („Fairytale Gone Bad“) bekannt. © Getty Images | Andreas Rentz
Er ist der Neue: Mark Forster sitzt das erste Mal als Coach am Buzzer von „The Voice of Germany“. „Ich bin sehr stolz, bei ,The Voice’ zu sein. Das ist die Champions League. Ich habe ,The Voice Kids’ gewonnen – ich weiß genau, wie es funktioniert. Ich bin hier nicht hergekommen, um ein Praktikum zu machen. Mein Siegeswille ist kaum in Worte zu fassen.“
Er ist der Neue: Mark Forster sitzt das erste Mal als Coach am Buzzer von „The Voice of Germany“. „Ich bin sehr stolz, bei ,The Voice’ zu sein. Das ist die Champions League. Ich habe ,The Voice Kids’ gewonnen – ich weiß genau, wie es funktioniert. Ich bin hier nicht hergekommen, um ein Praktikum zu machen. Mein Siegeswille ist kaum in Worte zu fassen.“ © dpa | Richard Hübner
Bart, Brille, Baseballcap: In der Musikszene ist Mark Forster schon lange kein Unbekannter mehr. Der Songwriter aus der Pfalz („Au revoir“, „Flash mich“) belegte Platz eins beim Bundesvision Song Contest 2015. Das Stil-Magazin GQ ehrte ihn im Oktober zum Mann des Jahres. „Seine Songs treffen den Zeitgeist, mit seiner Art vermittelt er uns Optimismus und Lebensfreude“, sagte GQ-Chefredakteur Tom Junkersdorf.
Bart, Brille, Baseballcap: In der Musikszene ist Mark Forster schon lange kein Unbekannter mehr. Der Songwriter aus der Pfalz („Au revoir“, „Flash mich“) belegte Platz eins beim Bundesvision Song Contest 2015. Das Stil-Magazin GQ ehrte ihn im Oktober zum Mann des Jahres. „Seine Songs treffen den Zeitgeist, mit seiner Art vermittelt er uns Optimismus und Lebensfreude“, sagte GQ-Chefredakteur Tom Junkersdorf. © Getty Images | David Hecker
Die Moderation übernehmen erneut „Germany’s next Topmodel“-Gewinnerin (2006) Lena Gercke und Thore Schölermann.
Die Moderation übernehmen erneut „Germany’s next Topmodel“-Gewinnerin (2006) Lena Gercke und Thore Schölermann. © dpa | Jörg Carstensen
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So wie der 16-jährige Benedikt Köstler. Ein Teenager mit einer „irren Präsenz und Kraft in der Stimme“, wie Jurorin Yvonne

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(37) anerkennend feststellte. Dabei war sein Herausforderer, der 19-jährige Felix Harer, ganz sicher kein Leichtgewicht. Ihr Auftrag: „Hallelujah“ von Leonard Cohen interpretieren – den meist gecoverten Song aller Zeiten. Ein Lied, in dem so viel Gefühl und Schmerz steckt. Und das gleichzeitig Hoffnung ausdrückt.

Keine leichte Aufgabe, diesem Song eine eigene Interpretation zu geben. Mit viel Selbstbewusstsein ging der 16-Jährige an die Aufgabe. „Im Ring bin ich der Größte“, sagte er. Na dann Bühne frei.

„Ich liebe das, das ist Kunst“

Was folge, war wirklich „pures Gefühl“, wie Juror

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(33) es umschrieb. Mit seiner rauchig-kratzigen Stimme begeisterte Benedikt Publikum und Jury. Dabei war Konkurrent Felix nicht viel schlechter. Sein Gesang ist weicher, im direkten Vergleich fehlt seiner Stimme aber etwas die Kraft. Ja, natürlich: Erbsenzählerei auf hohem Niveau.

„Ich liebe das, was ihr macht. Das ist echte Kunst“, sagte Mark Forster, in dessen Team die beiden Nachwuchstalente antraten. Doch am Ende musste ja eine Entscheidung fallen – und Forster wählte Benedikt Köstler aus. „Die Urgewalt, die noch unzähmbarer ist“.

Yvonne Catterfeld ist begeistert

Doch was wäre „The Voice of Germany“ ohne die Duelle, die Spitz auf Knopf stehen, die in der letzten Sekunde noch eine andere Wendung nehmen. So erging es dem flippigen Robin, der im Hawaihemd und einer Hose, die – O-Ton Mark Forster – „viel, viel zu kurz“ ist, gegen den zweiten Modefreak der Staffel, Juan Geck, antrat. In der Probe kämpfte Juan noch mit Texthängern, doch auf der Bühne zeigte er, was ihn auszeichnet: Eine soulige Stimme gepaart mit lässiger Optik.

Mark Forster: So schlimm ist der Streit mit Yvonne Catterfeld wirklich

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    „Oh fuck“, rutschte Yvonne Catterfeld da raus, nachdem die beiden „No More Drama“ von Mary J. Blige performt hatten. „Ihr seid unfassbar gut“, sagte sie – um sich dann doch für Juan zu entscheiden.

    Die Jury lenkt die Aufmerksamkeit auf das Wichtigste

    Als Robin schon die Bühne verlassen hatte, schlugen Mark Forster und Smudo (49) doch noch auf den Buzzer. Eine Entscheidung, die Yvonne Catterfeld so glücklich machte, dass sie Robin gleich mal um den Hals fiel – sein Traum ist noch nicht zu Ende.

    Die Jury wirkte auch in der ersten Runde der Battles dieser siebten Staffel gut eingespielt. Die Rollenverteilung „Good cop, bad cop“, wie sie DSDS auszeichnet, gibt es bei „The Voice“ nicht. Das macht zwar einige Aussagen etwas vorhersehbar, lenkt aber auch gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf das wirklich Wichtige: die Musik.

    Auch der menschliche Faktor fehlte hier nicht

    Und auch das latent Freakige, das einige Teilnehmer auszeichnet, wird nicht voyeuristisch ausgeschlachtet, sondern produktiv genutzt. Momente zum Fremdschämen gibt’s hier nicht, im Gegenteil. Wie der 47-jährige Patrick „Paddy“ Strobel mit Lederweste und zotteligen Haaren zusammen mit Meike Hammerschmidt auf der Bühne stand, und „Smooth Criminal“ von Michael Jackson in einer rockigen Version interpretierte, war schon beeindruckend. Nicht weil die beiden über eine solche Stimmgewalt verfügen (tun sie nicht), sie gehen auf der Bühne einfach ab – passend zum Song.

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      Auch der menschliche Faktor fehlte hier nicht. Meike sagte vorher noch, dass sie für ihre verstorbene Mutter auf der Bühne stehe. Und „Paddy“ wollte sich selber noch etwas beweisen. „Ich will mir nicht mit 60 Jahren vorwerfen, dass ich es nicht probiert habe“, sagte er.

      Dass er sich am Ende trotzdem gegen die 27-Jährige geschlagen geben musste, war dann auch nicht weiter schlimm. „Ich mache jetzt richtig einen drauf“, meinte er nur. Und nach diesem Auftritt hatte er sich das auch verdient.