Berlin. Über den „Tatort“ im Ersten wird immer wieder heiß diskutiert. Am Sonntag ging es aber ausnahmsweise nicht um den Inhalt des Films.

  • Mitten im Krimi blendet die ARD eine Eilmeldung zu Texas ein
  • Das schmeckt einigen Zuschauern überhaupt nicht
  • Auf Twitter lassen sie Dampf ab

Während am Sonntag Kommissarin Lindholm im

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ermittelte, haben zahlreiche Nachrichtenportale und Nachrichtensender über eine Schießerei in den USA berichtet. Auch die ARD meldete den Tod mehrerer Menschen in Texas zunächst auf tagesschau.de. Doch offensichtlich sollten auch die Fernsehzuschauer über den Vorfall informiert werden.

Als das ganze Ausmaß der Tat deutlich wurde, entschieden sich die ARD-Verantwortlichen dazu, eine Eilmeldung einzublenden, während der „Tatort“ in einem verkleinerten Bildschirm lief. Das gefiel vielen Zuschauern überhaupt nicht. Auf Twitter ließen sie ordentlich Dampf ab. Von der ARD kam eine Entschuldigung, die später widerrufen wurde.

Kritik an Eilmeldungen

Viele Zuschauer kritisierten, dass Texas für eine Eilmeldung viel zu weit weg sei. Zudem merkten einige an, dass es kaum noch Ruhe vor Eilmeldungen gebe. „Ich weiß nicht“, schreibt ein Nutzer. „Eine weitere Schießerei ist gewiss eine Tragödie, aber eine Eilmeldung fürs deutsche Fernsehen?“

Ein anderer findet: „Nicht auszudenken, wenn ich erst eine Stunde später von dem Leak („Paradise Papers“, Anm. d. Red.) und ‘nem Amoklauf erfahren hätte!“ Ein vielfach gelikter Post bringt es auf den Punkt: „Bei den Krisenherden d. Welt können wir das Band unten dauerblenden.“

ARD bezieht Stellung zu Kritik an Eilmeldungen

Zunächst hatte sich die ARD auf Facebook für die Eilmeldungen entschuldigt. „Wir nehmen die Kritik auf und entschuldigen uns hiermit“, heißt es auf der „Tatort“-Seite in den Kommentaren. Dazu verweist der Sender auf die Mediathek, wo der Krimi noch einmal angeschaut werden kann.

Später ruderte der Sender zurück. Die zuständige Kollegin aus der Social-Media-Redaktion sei den aufgebrachten Zuschauern „zu sehr entgegengekommen“, sagte Sabine Knott von der ARD-Programmdirektion in München: „So weit gehen wir eigentlich nicht, dass wir uns entschuldigen.“

Die Entscheidung, die Eilmeldung zum Attentat in Texas während des „Tatorts“ einzublenden, habe der Zweite Chefredakteur ARD-aktuell, Marcus Bornheim, getroffen, teilte der NDR am Montag auf Anfrage mit. Zweimal sei wegen einer solchen Einblendung das Bild etwas verkleinert gewesen, erklärte Sabine Knott – was manche Zuschauer ebenfalls bemängelt haben. „Es gibt einfach viele, die sehr aufgebracht reagieren, wenn es beim „Tatort“ Abweichungen vom gewohnten Ablauf gibt.“ (bekö/dpa)