Hamburg. Die Stiftung „Kulturglück“ unterstützt das Projekt des Thalia-Theater-Clubs jung&mehr. Diesmal steht der „Kleine Prinz“ auf dem Progamm.

Große Aufregung für die 13 Voodookinder des Thalia-Theater-Clubs jung&mehr, die vor rund 100 Gästen der Stiftung „Kulturglück“ im Museum für Kunst und Gewerbe einen Ausschnitt ihres neuesten Stücks „Der kleine Prinz im neuen Gewand“ aufführten. Darunter Anna (Name geändert), für die das Theater eine ganz neue Tür geöffnet hat. „Mir gefällt daran, dass bei unserer Gruppe alles so frei ist, wir haben so viel Spielraum für Ideen“, sagt die 17-Jährige. Für eine andere Jugendliche ist das Theater „eine Auszeit, da habe ich einen Moment für mich.“

Voodookinder: Jugendliche zeigen Theater für die Seele

Bei der Soiree der Stiftung „Kulturglück“ stellte die Vorstandsvorsitzende Nicola Verstl ihr Kooperationsprojekt „Theater-Welten“ vor, das sie mit dem Thalia Theater und der Oberberg Fachklinik Marzipanfabrik in Bahrenfeld durchführt. Dessen Ärztlicher Direktor, der Jugendpsychiater Prof. Michael Schulte-Markwort, ist auch im Kuratorium der Stiftung und findet, dass für ihn „Theater auch Seelentheater“ ist. Denn an dem Projekt sind auch Jugendliche mit einer psychischen Erkrankung beteiligt.

So haben In einer Schreibwerkstatt mit dem Autor Peter Thiers einige Jugendliche aus der Klinik einen Prolog zum Stück verfasst. „Wir wollen mit dieser Veranstaltung, unseren Spendern und Freunden der Stiftung ,Kulturglück‘ einen tieferen Einblick in unsere Arbeit präsentieren“, sagt Nicola Verstl, die gemeinsam mit dem Schirmherrn der Stiftung, dem „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni, durch das Programm führte.

Ein besonderer Blick auf psychische Gesundheit

„Diese Gruppe hat einen besonderen Blick auf psychische Gesundheit“, sagt der Künstlerische Leiter der Voodookinder, Steffen Siegmund, der bereits zwei Stücke mit den Jugendlichen auf die Bühne gebracht hat. Bei den letzten beiden Stücken ging es um Gegenwart und Vergangenheit. Diesmal malen sich die Schauspieler eine Zukunft aus und wie es in diesen Zeiten möglich ist, an das Gute im Menschen zu glauben und eine positive Haltung mit Blick auf die Zukunft einzunehmen. Der Dramatiker und Regisseur Peter Thiers verleiht dem kleinen Prinzen nicht nur ein neues Outfit, sondern auch neue Worte und Gedanken.

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Für Nicola Verstl ist es wichtig bei diesem Projekt, dass „wir in die Gesellschaft hineinwirken. Kultur bietet einen Schutz-und Diskursraum. Dabei soll das Medium Theater vor allem jungen Menschen erschlossen werden, die bisher keinen bzw. wenig Zugang oder Kontakt zu diesem Kulturbereich hatten.“