Berlin. Die USA haben fünf ehemalige VW-Manager zur weltweiten Fahndung ausgeschrieben. Eine Anwältin rät ihnen, in Deutschland zu bleiben.

Die fünf ehemaligen VW-Manager, die von der US-Justiz zur internationalen Fahndung ausgeschrieben sind, können nach Auffassung von Rechtsanwältin Annette Voges nicht auf eine Verjährung der Vorwürfe hoffen. Sie müssten „bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag“ auf Auslandsreisen verzichten, sagte Voges gegenüber der „Bild“-Zeitung laut Vorabbericht.

Die Hamburger Juristin vertritt den Angeklagten Heinz-Jakob Neußer. „Ich habe meinem Mandanten dringend geraten, Deutschland keinesfalls zu verlassen. Nur hier ist er sicher.“ Für die Verfolgung durch die Anklagebehörde gebe es nach US-Gesetz „keine Verjährung“.

Interpol ist eingeschaltet

Im Dieselskandal bei Volkswagen hat die US-Justiz nach einem Medienbericht fünf frühere Manager und Entwickler von VW weltweit zur Fahndung ausgeschrieben. Darunter seien auch zwei Vertraute des früheren VW-Vorstandschefs Martin Winterkorn, berichteten „Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR am Donnerstag.

Ziel der US-Behörden sei es, die Angeklagten wegen Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltvorschriften hinter Gitter zu bringen. Interpol sei eingeschaltet. Ein Konzernsprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Volkswagen hatte im September 2015 zugegeben, bei weltweit elf Millionen Diesel-Pkw die Abgasreinigung manipuliert zu haben. (rtr)