Petition an Rewe: Keine Plastikverpackung für Bio-Produkte
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Von Aaron Clamann
Berlin. Rewe stand wegen Plastikverpackungen immer wieder in der Kritik. Eine Unterschriftenaktion fordert nun Verbesserungen bei Bioprodukten.
Aktivisten haben am Mittwoch eine Liste mit mehr als 190.000 Unterschriften an den Rewe-Konzern übergeben. Die Forderung hinter der Aktion: Die Supermarktkette soll Bio-Lebensmittel nicht weiter unnötig verpacken.
Das Anliegen der Unterschriftenaktion auf der Plattform change.org richtet sich gegen die übermäßige Müllproduktion. Weltweit werden laut der Naturschutzorganisation BUND bis zu 250 Millionen Tonnen Plastik hergestellt – pro Jahr. Allein in Deutschland sind es 11,7 Millionen Tonnen Plastikmüll.
Aktivisten wollen Veränderungen, keinen Boykott
Der Rewe-Konzern stand bisher immer wieder im Fokus, weil er sich selbst einen ökologisch wertvolles Image verpassen wollte. So betreibt Rewe mit der Marke Temma eine eigene Kette von Biomärkten. Zudem finden sich im Sortiment der Rewe-Märkte viele Bio-Lebensmittel – vor allem Obst und Gemüse.
Genau das ist auch der Grund dafür, dass die Initiatorin der Unterschriftenaktion auch nicht zum Boykott des Supermarktes aufruft, sondern Verbesserungen fordert. „Ich kaufe sehr gerne bei Rewe ein. Auch Obst und Gemüse, da es ein schmackhaftes Angebot an Bio-Produkten gibt“, schreibt Andrea Bandelow in dem Aufruf, dem bis Mittwochnachmittag fast 195.000 Menschen gefolgt sind.
So landet Plastikmüll in der Umwelt
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Die Gründe für die Plastikverpackungen
Dass Supermärkte paradoxer Weise auch Bio-Gemüse in Plastik einpacken hat mehrere Gründe. Thomas Bonrath, Sprecher von Rewe, erklärte gegenüber unserer Redaktion: „Unter anderem weil sie die Produkte während des Transports und der Lagerung gut vor äußeren Einwirkungen schützen.“
Ein weiterer Grund: die Durchführungsbestimmungen der EU zu ökologischen Produkten. Diese sieht unter Artikel 26 nämlich vor, dass ökologische und konventionelle Produkte in keinem Fall vermischt werden dürften und stets voneinander zu unterscheiden seien. Deshalb werden Bio-Obst und Bio-Gemüse verpackt und mit Aufschriften versehen.
Der deutsche Einzelhandel steht seit langem wegen unnötiger Verpackungen in der Kritik. Ein Test-Einkauf unserer Redaktion im vergangenen Jahr hatte gezeigt, dass selbst Produkte, die natürlich geschützt sind, in Supermärkten auch verpackt angeboten werden. Kuriose Beispiele waren etwa Orangen, hartgekochte Eier und immer wieder Bananen.
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