Ein Laser soll bei Rewe Verpackungsmüll bei Obst verhindern
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Von Aaron Clamann
Berlin. Der deutsche Einzelhandel verwendet Massen von unnötigen Verpackungen. Mit einem Pilotprojekt wollen Rewe und Penny dies verhindern.
Lebensmittel, die eine natürliche Schale haben, sollen in Zukunft nicht mehr extra verpackt werden
Statt eines Aufklebers oder einer Folie werden Produktinfos direkt auf das Obst und Gemüse gedruckt
Der deutsche Einzelhandel produziert große Mengen Müll
Weltweit werden laut der Naturschutzorganisation BUND bis zu 250 Millionen Tonnen Plastik hergestellt – pro Jahr. Allein in Deutschland sind es 11,7 Millionen Tonnen Plastikmüll. Die Supermarktketten Rewe und Penny wollen nun mit einer aufwendigen Technik gegensteuern.
Vor allem bei Obst und Gemüse soll nach Angaben der Rewe Group, die hinter den beiden Ketten steht, auf unnötige Verpackungen verzichtet werden. Waren bestimmte Produkte bisher nur deshalb verpackt oder mit einem Aufkleber versehen, um die Herkunft anzuzeigen, gibt es nun eine Alternative: einen Laser.
So landet Plastikmüll in der Umwelt
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Schrift zeigt Bio-Herkunft an
Dieser gebündelte Lichtstrahl brennt auf die Schale von Obst und Gemüse ein Label. Den Anfang macht die Kennzeichnung von Süßkartoffeln und Avocados. Ab Mitte März seien die Produkte dann in 800 Rewe- und Penny-Märkten erhältlich.
In größeren Mengen waren Avocados zwar auch bei Rewe mit Verpackung zu finden. Doch dass nun ausgerechnet zwei Produkte angeboten werden, die bei vielen Supermärkten ohne Verpackung in der Auslage zu finden sind, scheint den Pilotcharakter des Projektes zu unterstreichen. Rewe begründet die Laseraufschrift damit, dass so vor allem Bio-Produkte von konventionellen Produkten unterschieden werden sollen.
Orangen und Bananen werden trotz Schale eingepackt
Der deutsche Einzelhandel steht seit langem wegen unnötiger Verpackungen in der Kritik. Ein Test-Einkauf unserer Redaktion im vergangenen Jahr hatte gezeigt, dass selbst Produkte, die natürlich geschützt sind, in Supermärkten auch verpackt angeboten werden. Kuriose Beispiele waren etwa Orangen, hartgekochte Eier und immer wieder Bananen.
Nach Lidl hatten die Rewe-Märkte zuletzt Plastiktüten aus dem Programm genommen. In den Märkten sind nun nur noch Papiertüten oder Papkartons zum transport zu erhalten.