Seoul. Nordkorea prahlt mit einer neuen Rakete und warnt die USA vor einem nuklearen Schlag. Der UN-Sicherheitsrat kommt am Dienstag zusammen.

Eine von Nordkorea vor kurzem getestete Rakete kann nach eigenen Angaben einen Nuklearsprengkopf tragen. Mit dem Test sollte geprüft werden, ob die Rakete mit einem „großformatigen schweren Nuklearsprengkopf“ bestückt werden könne. Das berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag unter Berufung auf die nordkoreanische Agentur KCNA.

Zugleich warnte das kommunistische Regime die USA, diese sollten die Realität nicht verkennen. Das US-Festland und das US-Einsatzgebiet im Pazifik seien in Reichweite für Angriffe Nordkoreas. Man habe alle Mittel für einen Vergeltungsschlag. Ziel des Tests war offenbar, die Zahl der Raketen zu erhöhen, die Atomsprengköpfe tragen können. Die Boden-Boden-Rakete sei 787 Kilometer weit geflogen und habe eine Höhe von mehr als 2100 Kilometern erreicht. Der Test sei erfolgreich gewesen.

UN-Sicherheitsrat berät am Dienstag

Pjöngjang hatte am Sonntag trotz UN-Sanktionen und Warnungen der USA eine ballistische Rakete gezündet, die potenziell Atomsprengköpfe tragen kann. Nach südkoreanischen Angaben hob die Rakete in der Nähe der Grenze zu China im Nordwesten des Landes in Richtung offenes Meer ab. Nach Angaben des US-Militärs stürzte die Rakete ins Japanische Meer (Koreanisch: Ostmeer)

Der UN-Sicherheitsrat will am Dienstag über Nordkoreas Raketentest beraten. Das sagten Diplomaten am Sonntag. Während China als einer der wenigen Partner Nordkoreas, zur Besonnenheit aufrief, verlangten die USA eine Verschärfung bestehender Sanktionen.

Trump droht mit Alleingang

Die Lage in der Region ist bereits nach zwei Atomversuchen und zahlreichen Raketentests Nordkoreas seit dem vergangenen Jahr sehr angespannt. US-Präsident Trump drohte mehrfach mit Alleingängen im Atomstreit mit Nordkorea. Auch schloss er einen Militärschlag nicht aus. Die USA befürchten, dass Nordkorea eines Tages über Atomraketen verfügt, die auch das amerikanische Festland erreichen könnten. (dpa/rtr)